Elektronisches Fahrtenbuch nimmt Autofahrern die lästige Handarbeit ab
Trierer Telematik-Forscher mit neuen praxisgerechten Hightech-Lösungen auf der CeBIT
Deutschlands Spitzenforschungs- und Entwicklungszentrum fürs Internet, das Institut für Telematik, hat zur CeBIT 2002 (13. bis 20. März, Halle 11, Stand A15) eine große Erleichterung für vielreisende Autofahrer angekündigt: die automatische Fahrtenbuch-Führung per Handheld-Computer. Weitere neue praxisgerechte und anwenderfreundliche Hightech-Lösungen aus Trier sind ein digitaler Zeitstempelservice als elektronischer Nachfolger des Posteingangsstempels, ein revolutionäres Komprimierungsprogramm, das die Übermittlung medizinischer Bilder übers Internet bis zu zehnmal schneller macht, sowie eine Schleusen-Lösung, die Firmencomputer hundertprozentig gegen Online-Attacken von Hackern abschottet – und damit sicherer ist als die klassischen „Firewalls“.
Für vielreisende Nutzer eines Handhelds mit dem Betriebssystem PalmOS haben die Trierer Telematik-Tüftler jetzt ein elektronisch geführtes, vom Global Positioning-System GPS unterstütztes Fahrtenbuch entwickelt. Es ermittelt die meisten Daten einer Autofahrt automatisch. Lästige, umständliche und zeitraubende manuelle Eingaben entfallen. Die Daten können problemlos auf Computer überspielt und von dort zur Vorlage beim Finanzamt ausgedruckt werden.
Für den klassischen Post-Eingangsstempel im Büro stellen die Telematik-Wissenschaftler auf der CeBIT einen elektronischen Nachfolger vor, den digitalen Zeitstempel. Er bestätigt beim Dokumenten-Austausch übers Internet verlässlich, dass zum Beispiel ein Vertrag, eine Steuererklärung oder eine Ausschreibungsunterlage zu einem bestimmten Zeitpunkt so und nicht anders vorgelegen haben. Der digitale Zeitstempel sei auch für die fristgerechte Online-Übermittlung von Dokumenten an Gerichte oder Hochschulen wichtig, betont Professor Christoph Meinel (47), Institutsdirektor der Trierer Spitzenforschungs-Einrichtung. Sogar im privaten Bereich könne der digitale Zeitstempel nützlich werden, schmunzelt Meinel: „Online-Lottospieler zum Beispiel können damit im Nachhinein beweisen, dass sie ihren elektronischen Tippschein rechtzeitig vor Einsendeschluss abgeschickt haben“.
Präsentieren wird das Institut für Telematik den CeBIT-Besuchern auch ein für die Telemedizin revolutionäres Bildkomprimierungsverfahren. Es trägt die Bezeichnung „Dicomzip“. Die patentierte Methode macht die Übermittlung medizinischer Bilder übers Internet bis zu zehnmal schneller als bisher – wichtig für die Notfallmedizin, aber auch für den Bildaustausch zwischen Radiologen, Chirurgen und Orthopäden. Das neu entwickelte Verfahren sorgt in Arztpraxen und Kliniken ferner dafür, dass die gewaltigen Datenmengen für Röntgen-, Tomographie- und Ultraschall-Bilder künftig zum Teil nur noch mit 10 Prozent ihres Ursprungsumfangs archiviert zu werden brauchen.
Vorgeführt wird auf der CeBIT ferner die patentierte Sicherheitslösung „Lock-Keeper“ des Instituts. Das wie eine Schleuse funktionierende System schützt firmeninterne Computer im Internet sicherer vor unberechtigten externen Zugriffen als sogenannte „Firewalls“. Hackern wird dadurch wirksam das Handwerk gelegt, dass niemals eine direkte physikalische Verbindung des firmeneigenen Netzes mit dem Internet zugelassen wird.
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