Zuliefermesse Z 2002: "Pecceno" – des Meisters neuer Liebling

Unter dem Dach des Technologie Centrums Chemnitz (TCC) wagt die Chemnitzer Uni-Absolventin Dr. Bettina Keil mit der Software "Pecceno" den Sprung in die Selbständigkeit. <br>Foto: Mario Steinebach

Chemnitzer Uni-Absolventin beendet Chaos in der Auftrags- und Werkstattsteuerung

(Gemeinsame Presseerklärung der TU Chemnitz und des Technologie Centrum Chemnitz)

Nicht selten fühlen sich kleine und mittelständische Unternehmen von großen Softwarefirmen im Stich gelassen, insbesondere dann, wenn es um die Steuerung der Fertigung in ihrer Werkstatt oder ihrer gesamten Produktion geht. So manche Standardsoftware lässt sich nur schwer an die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen anpassen. Selten gibt es Systeme, die beispielsweise der Meister in der Werkstatt selbst bedienen kann. Hinzu kommt noch ein anderes Problem: Vielerorts wird die Fertigung vom Wechselspiel zwischen gewollter Planung und vorherrschendem Chaos bestimmt. Oft fehlt im Unternehmen der Mut, aus dieser Situation auszubrechen, obwohl für viele zunehmend eine Kostenreduzierung bei erhöhter Liefertreue und erhöhter Qualität zur Überlebensfrage geworden ist.

Dr. Bettina Keil von der im Technologie Centrum Chemnitz ansässigen Firma Keilware GmbH hat nun eine Software mit dem Namen „Pecceno“ entwickelt (der Name ist an das spanische Wort „pequeno“ angelehnt, das im Deutschen „klein“ bedeutet). Mit dieser insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen gedachten Systemlösung lassen sich die Prozesse in der Werkstatt oder in der Auftragsfertigung transparent gestalten und zielsicher planen. Alle Aufträge können so von der Erfassung über die Fertigung bis hin zur Lieferung mit einem einzigen System gesteuert werden. Das flexible System, versetzt den Nutzer in die Lage, schnell Anfragen zu bearbeiten, Aufträge aufzunehmen, Fertigungen zu planen und durchzuführen sowie Lieferscheine und Rechnungen zu erstellen. Integrierte Controlling-Funktionen sorgen dafür, dass der Nutzer nie den Überblick über seine Produktion verliert.

Die 38-jährige Geschäftsführerin, die auf diesem Gebiet bereits mehrere Jahre an der Professur für Arbeitswissenschaft der TU Chemnitz geforscht und mit Unternehmen der Region zusammengearbeitet hat, legt bei der Softwareentwicklung besonderen Wert auf die leichte und zielsichere Bedienbarkeit des Programms sowie auf eine schnelle und übersichtliche Informationsverarbeitung, damit beispielsweise der Meister selbst das Programm unmittelbar in der Werkstatt nutzen kann. Weiterer Vorteile: „Pecceno“ kann bei laufender Produktion eingeführt werden. Außerdem sind weder langwierige Schulungen für Mitarbeiter noch lange Einführungszeiten erforderlich. Noch nicht einmal ein zusätzlicher Systemadministrator für die Pflege des Systems wird benötigt.

Damit ist die Chemnitzer Software nicht nur für Teile- und Lohnfertiger geeignet, sondern speziell auch für Unikatfertiger wie Werkzeug- und Formenbauer und Sondermaschinenbauer. Die Unternehmensgröße spielt dabei keine Rolle, denn das Programm ist als Steuerungsinstrument für den Meister in der Werkstatt ebenso konzipiert wie für die Steuerung der Komplettbearbeitung in einem mittelständischen Unternehmen. „Pecceno“ erfüllt alle Anforderungen an ein flexibles Werkstattsteuerungssystem und beinhaltet zusätzlich alle Funktionen, die für eine Auftragsabarbeitung benötigt werden. Es ist modular aufgebaut und ermöglicht dem Nutzer, tatsächlich nur die Module zu erwerben, die er braucht. Das heißt, wenn keine PPS-Funktionen benötigt werden, dann ist „Pecceno“ auch als reine Werkstattsteuerung einsetzbar. Oder wenn ein Unikatfertiger keine Artikelverwaltung benötigt, dann kann das System auch durchgängig ohne Artikel und Artikelnummern arbeiten. Anders ausgedrückt: Mit „Pecceno“ kann der Nutzer – wie der Name schon sagt – klein anfangen, und das System mit den Bedürfnissen wachsen lassen.

Derzeit erweitert die Keilware GmbH das Programm um eine Sprachaus- und -eingabe sowie um eine Videounterstützung. „Durch die erhöhte Transparenz und Organisationshilfe amortisiert sich das System meist schon nach einem halben Jahr“, versichert Dr. Keil. Die Marktchancen für „Pecceno“ seien gut, denn in die Entwicklung sind schließlich jahrelange Kooperationserfahrungen der Professur Arbeitswissenschaften der Chemnitzer Universität mit der Industrie eingeflossen. Die Geschäftsführerin gibt sich zuversichtlich „Ich denke, das Unternehmen Keilware weiß unterdessen ziemlich genau, wo des Meisters Schuh drückt und kann mit ’Pecceno’ helfen, diesen Druck zu nehmen“.

Gemeinsam mit der Professur Arbeitswissenschaften der TU Chemnitz präsentiert Keilware die neueste Version von „Pecceno“ vom 19. bis 21. Juni 2002 auf der Zuliefermesse Z 2002 in Leipzig (Halle 2, Stand D82 – Gemeinschaftsstand „Forschungsland Sachsen“).

Weitere Informationen: Technologie Centrum Chemnitz, Keilware GmbH, Dr.-Ing. Bettina Keil, Annaberger Str. 240, 09125 Chemnitz, Tel.: (03 71) 53 47 – 6 45, Fax: (03 71) 53 47-6 46, E-Mail bettina.keil@keilware.de

Media Contact

Dipl.-Ing. Mario Steinebach idw

Weitere Informationen:

http://www.keilware.de

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