Bremer Forscher an CeMAT-Highlight beteiligt: Neue Entwicklungen in Live-Logistikkette erleben
Gleich mehrfach ist das BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH an der Universität Bremen auf der Weltleitmesse der Intralogistik CeMAT in Hannover vertreten. Vom 19. bis 23. Mai stellt es dort im Rahmen der neuen CeMAT-Sonderschau „Innovative Logistiklösungen“ zwei neue Systeme vor. Die Schau bildet eine Live-Logistikkette ab und zeigt, wie Einzellösungen in komplexe Prozessfolgen integriert werden können. Auch zum begleitenden Forum bietet das BIBA Fachbeiträge.
Die Sonderschau wird von der Deutschen Messe als das CeMAT-Highlight angekündigt, denn es ist eine neue und außergewöhnliche Demonstration aktueller Entwicklungen. Mit entscheidenden Ideen auch aus dem BIBA wurde diese Form der Präsentation realisiert. Mehr als 40 Aussteller aus Wissenschaft und Wirtschaft haben sich zur CeMAT nun dafür zusammengefunden: In Halle 27 zeigen sie auf rund 2.000 Quadratmetern nicht nur isoliert einzelne Module, sondern sie präsentieren sie in ihrem Zusammenspiel.
Statt auf Insellösungen zu setzen, bedarf es heute ganzheitlicher Konzepte. Entsprechend zeigt die Sonderschau die Waren- und Informationsflüsse in ihren übergeordneten Zusammenhängen. Sie ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Der erste Teil, in dem das BIBA vertreten ist, beschäftigt sich mit den Prozessen vom Seehafen bis zur Einlagerung einzelner Produkte, der zweite Teil betrachtet die Prozesse von der Kommissionierung bis hin zur Auslieferung der Produkte.
Neuartige Fördertechnik und automatische Entladeeinheit
Mit dem System „Celluveyor“ präsentieren die Forscher in der Live-Logistikkette eine neuartige, omnidirektionale Fördertechnik. Sie ist in der Lage, mehrere Objekte gleichzeitig auf beliebigen Bahnen zu bewegen und kann zum Beispiel als Ausschleuser, Sorter oder zur Erstellung von Paketlagen für Palettieranlagen eingesetzt werden.
In der Sonderschau arbeitet auch ein Roboterprototyp, der automatisch Kaffeesäcke aus einem Container entladen kann. Die Kombination von Standartkomponenten mit neu entwickelten Hard- und Softwaresystemen ermöglicht die Bewältigung dieser schwierigen Aufgabe. Dieser Demonstrator ist eine Entwicklung aus dem EU-Projekt „RobLog“, an dem neben dem BIBA sechs weitere Partner beteiligt sind. Die Besonderheit des Systems zur automatisierten Entladung von standardisierten Ladungsträgern liegt in der Erkennung und Handhabung von Stückgütern.
Darüber hinaus stellen die Bremer Logistikforscherinnen und -forscher auf der CeMAT das neue modulare Weiterbildungsangebot „RobidLog“ vor. Mit seinem inhaltlichen Fokus auf dem Einsatz von Robotik in der Logistik fördert es die Entscheidungs- und Fachkompetenz in den Betrieben. Dabei richtet es sich sowohl an die Fachkräfte als auch an die Führungsebene in Unternehmen.
„Kieserling Stiftung Logistics Forum“ mit Beiträgen zur Sonderschau
Ergänzt wird die Sonderschau durch das „Kieserling Stiftung Logistics Forum“, an dem sich auch zwei BIBA-Wissenschaftler mit Vorträgen beteiligen. Der Beitrag von Dipl.-Ing. & Pat.-Ing. Claudio Uriarte trägt den Titel „Celluveyor – Modulares Fördersystem auf Basis von omnidirektionaler Antriebstechnik“. Er erläutert unter anderem das neuartige Konzept, das seiner Entwicklung zugrunde liegt. Der Beitrag von Dipl.-Inform. Heiko Duin beschäftigt sich mit „Serious Gaming in Logistik und Produktion“. Er beantwortet die Frage, wie sich effektiv und zudem kostengünstig sowie zeitsparend Wissen in Unternehmen auf- und ausbauen lässt. Anhand realer Situationen lernen die Beschäftigten im Spiel unter anderem, Situationen einzuschätzen und Entscheidungen zu treffen.
Auf der CeMAT beginnt das BIBA auch mit den Erhebungen zu seiner deutschlandweiten Studie „RoboScan‘14“. 2007 startete das Institut die Studienreihe zum Thema Robotertechnologien in der Logistik und führt die Untersuchungen seitdem im Zwei- bis Dreijahresrhythmus durch. Die von der Kieserling Stiftung geförderte Studie wird in Kooperation mit dem Bremer Unternehmen ISEIC Pfeffermann Consulting durchgeführt. Der Schwerpunkt der aktuellen RoboScan-Studie lautet: „Autonome Roboter – Kooperation zwischen Mensch und Maschine“.
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