Artzhelfer von morgen auf der CeBIT

Prototyp des Trusted Pocket Signers

Fraunhofer Institut für Sichere Telekooperation SIT präsentiert Trusted Pocket Signer

Seit Januar ist es amtlich: Das Arzneimittelrezept auf Papier wird verschwinden. So will es das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung, das mit Beginn des Jahres in Kraft getreten ist. Die neue Regelung sieht vor, dass Mediziner ab 2006 Medikamente elektronisch verordnen, als Unterschrift dient dabei die so genannte elektronische Signatur des Arztes. Damit Mediziner das neue Verfahren einfach und sicher anwenden können, haben Forscher unter der Leitung des Darmstädter Fraunhofer-Instituts für Sichere Telekooperation SIT zusammen mit der Firma KOBIL einen mobilen Taschencomputer entwickelt – den Trusted Pocket Signer (TPS). Zu sehen ist das Gerät vom 18. bis zum 24. März auf der Computer-Messe CeBIT in Hannover (Halle 11/Stand A24).

Der TPS lässt sich problemlos im Arztkittel verstauen und so einfach von einem Behandlungsraum zum nächsten mitnehmen. Überall, wo ein Computer steht, können Ärzte dann Rezepte und Arztbriefe elektronisch ausstellen und mit dem TPS bequem unterzeichnen. Dazu wird das zu signierende Dokument an den TPS übermittelt und auf seinem Display angezeigt. Anschließend setzt der Arzt wie gewohnt seine Unterschrift unter das Dokument. Der TPS prüft die Handschrift, erzeugt die elektronische Signatur und übermittelt diese drahtlos an den entsprechenden PC. Lästige Anmeldewiederholungen entfallen: einmal den elektronischen Arztausweis einstecken, PIN eingeben und der Arzt kann den ganzen Tag bequem elektronisch unterschreiben. „Derzeit ist der Trusted Pocket Signer das einzige Gerät, das alle kritischen Prozesse beim Erzeugen der elektronischen Signatur in sich vereint und so verlässlich vor Missbrauch schützt. Die biometrische Handschrifterkennung sorgt für Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit“, sagt Levona Eckstein vom Fraunhofer-Institut für Sichere Telekooperation SIT.

Auch andere professionelle Vielsignierer, etwa Anwälte oder Steuerberater, können mit dem TPS elektronisch unterschreiben, ohne in ihrer Arbeit behindert zu werden. Außerdem eignet sich das Gerät auch für Dienstleistungsumgebungen – zum Beispiel eine Kfz-Werkstatt. Hier kann der Kunde den TPS selbst in die Hand nehmen, sich von der Korrektheit des Dokuments, etwa eines Reparaturauftrags, überzeugen und dann unterzeichnen. Das unterschriebene Dokument kann dem Kunden dann sofort als Email zugeschickt werden. Die Entwicklung des TPS ist soweit abgeschlossen, dass Fertigung und praktische Pilotprojekte möglich sind.

Das Projekt „Trusted Pocket Signer“ www.sit.fhg.de/german/mainprojects/index.html wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit im Rahmen des Programms „VERNET – Sichere verlässliche Transaktionen in offenen Kommunikationsnetzen“ gefördert. Projektpartner für TruPoSign sind neben dem Fraunhofer SIT und der KOBIL Systems GmbH, Worms als TPS-Hardware- und Systemsoftware-Hersteller noch das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT, St. Ingbert, und die SRC Security Research & Consulting GmbH als TPS-System-Integratoren beteiligt. Weitere Informationen: www.sit.fhg.de/german/mainprojects/index.html , TruPoSign: www.vernetinfo.de/

Kontakt
Levona Eckstein (fachlich)
Fraunhofer-Institut Sichere Telekooperation SIT
Rheinstr. 75 – 64295 Darmstadt
Fon 06151 869-205 – Fax 06151 869-224 – levona.eckstein@sit.fraunhofer.de

Oliver Küch (Presse)
Fraunhofer-Institut Sichere Telekooperation SIT
Rheinstr. 75 – 64295 Darmstadt
Fon 06151 869-213 – Fax 06151 869-224 – oliver.kuech@sit.fraunhofer.de

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