Trends und Themen der CeBIT 2004
Telecommunications & Networks
Konvergenz ist eines der bestimmenden Themen im Bereich der Telekommunikation und Netzwerke. Telefoniedienste werden verstärkt als Voice-over-IP (Internet Protocoll) über klassische Datennetzwerke angeboten. Die Geräte der Netzwerktechnik zeichnen sich zunehmend durch Kompatibilität zu multiplen Übertragungsstandards aus. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Endgeräten, die mehrere Funktionen in sich vereinen. Dabei werden zunehmend die Grenzen zwischen der professionellen und privaten Anwendung verwischt. Viele Ankündigungen und Visionen der CeBIT 2003 sind mittlerweile zu marktreifen Lösungen und Produkten geworden.
Eines der Top-Themen der diesjährigen CeBIT ist der öffentliche Start des UMTS-Netzes (Universal Mobile Telecommunications System) in Deutschland. In Ballungszentren und zunehmend auch in kleineren Städten stehen dem Nutzer Datenraten von bis zu 384 kbit/s für mobile Dienste zur Verfügung. Die Telekommunikationsunternehmen starten die Nutzung des UMTS-Netzes zunächst mit Erweiterungskarten für Notebooks, die den Zugriff auf das Internet mit bis zu sechsfacher Geschwindigkeit eines ISDN-Kanals erlauben. An Orten, an denen UMTS noch nicht verfügbar ist, verwenden die Karten GPRS (General Packet Radio Service). In den kommenden Monaten werden Kunden dann auch die auf der CeBIT vorgestellten UMTS-Mobiltelefone nutzen können. Die neuen Geräte bieten Funktionen wie Bildtelefonie oder Video-Streaming, die im herkömmlichen GSM-Netz (Global System for Mobile Communication) mangels ausreichender Bandbreite in dem Umfang nicht möglich wären.
Parallel zur UMTS-Einführung haben mehrere große Anbieter angekündigt, deutschlandweit die Anzahl der installierten WLAN-Hotspots (Wireless Local Area Network) weiter zu erhöhen. WLAN wird als Ergänzung zu UMTS gesehen, da es zum einen eine wesentlich höhere Datenrate als UMTS liefert, zum anderen aber in der Praxis nur räumlich lokal eingeschränkt möglich ist, und die maximale Nutzerzahl pro Basisstation bei UMTS deutlich höher liegt.
Im Bereich der Telekommunikations-Services wird von „Push to Talk“ in den nächsten Jahren ein großer Durchbruch erwartet. Mehrere Hersteller von Mobiltelefonen wollen sich noch dieses Jahr auf einen gemeinsamen Standard einigen. Mit „Push to Talk“ erhält das Mobiltelefon eine Funktion ähnlich der von „Walkie Talkies“. Solange eine Taste gedrückt wird, wird eine Verbindung zu einem oder mehreren Gesprächsteilnehmern über GPRS aufgebaut. Die Kosten sollen über die Dauer des Tastendrucks abgerechnet werden.
In der Netzwerktechnik erleben Voice-over-IP-Lösungen einen starken Zuwachs. Vor allem für die firmeninterne Kommunikation, auch über verschiedene Standorte hinweg, bietet sich damit die Möglichkeit, die Telefonie über das bestehende Firmennetzwerk abzuwickeln und nur im Bedarfsfall automatisch auf eine herkömmliche Telefonleitung zurückzugreifen. Ein weiteres Thema ist die Erhöhung der Leistungsfähigkeit bei der Datenübertragung über das Stromnetz. Bei dieser Übertragung, die vor allem im Heimbereich zum Einsatz kommen soll, ist jetzt eine Nutzdatentransferrate von mehr als 140 Mbit/s möglich. Damit ist selbst die Übertragung von qualitativ hochwertigen HDTV-Bilddatenströmen möglich.
Information Technology
Ob Mobiltelefon, Web-Pad, PDA, Digitalkamera, Camcorder, MP3- und Video-Player, Navigationssystem, elektronisches Buch oder Spielekonsole – viele Grundfunktionen finden sich in verschiedenen Produkten vereinigt. Die preisgünstige Verfügbarkeit von winzigen Flash-Speicherbausteinen mit Kapazitäten in Gigabyte-Größe erlaubt nun auch die Integration von Camcordern in winzige Geräte, die ohne Bandlaufwerk auskommen. Alternativ dazu steht dem Anwender nun genug Speicherplatz für komplexe Software oder ausführliches Kartenmaterial für die Navigation zur Verfügung. Die Kameras, die in den Kombi-Geräten eingesetzt werden, haben die Megapixel-Grenze überschritten und sind inzwischen für mehr als nur Schnappschüsse geeignet. Der Funktionsumfang von SmartPhones und SmartTerminals wird deutlich erweitert und umfasst neben Infrarot, Bluetooth, GSM und GPRS jetzt auch zunehmend UMTS und WLAN zur Kommunikation untereinander und mit dem Internet. Gleichzeitig wird die Möglichkeit vorgestellt, echte 3D-Grafik auf dem Mobiltelefon darzustellen, wodurch diese Telefone für Spieler noch interessanter werden.
Bei der PC-Hardware geht der Trend weiterhin zu schnelleren Systemen. Mit 64-bit-Prozessoren in Kombination mit dem Systembus PCI-Express, Mainboards und Gehäusen im BTX-Format und einer neuen Speicherarchitektur ergibt sich eine neue Generation von Computern, mit denen selbst der Umgang mit hochauflösendem Videomaterial in Echtzeit möglich ist. Auch bei den Notebooks haben die Hersteller wieder neue Superlativen hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Akkulaufzeit und Format vorgestellt. Parallel dazu zeigt sich ein weiterer Trend zu qualitativ hochwertigen PCs, die für spezielle Anwendungsfälle individuell zusammengestellt werden. Hier gibt es unter anderem Entwicklungen hin zu sehr leisen und kleinen Barebone-PCs mit aufwändigem Design, bei denen Abstriche in der Geschwindigkeit zu Gunsten von Geräuscharmut gemacht werden. Durch sie entfernt sich der PC weiter vom grauen Büroambiente und findet größere Akzeptanz auch außerhalb des Arbeitszimmers im Heimbereich.
In der Digitalfotografie werden zunehmend Technologien aus dem professionellen Bereich für die Amateurfotografie übernommen. Dazu gehören beispielsweise Chips, die für jeden Bildpunkt eines Digitalfotos direkt die Rot-, Grün- und Blauanteile messen, was zu schärferen Bildern und einer höheren Detailtreue bei den Farben führt. Dies wurde bislang nur in Profimodellen verwendet. Weiter werden Technologien für Digitalkameras vorgestellt, welche die Start-up-Zeit auf unter eine Sekunde und die Verzögerung bei Serienbildern auf unter eine Drittelsekunde verringern. Der Trend zu höheren Auflösungen und sinkenden Preisen in diesem Segment hält auch weiterhin an.
Bedingt durch die sinkenden Preise gehören TFT-LCD-Displays mittlerweile zur Standard-Ausstattung bei PCs. Zunehmend werden sie aber auch von der Unterhaltungsindustrie für LCD-Fernsehgeräte mit Bilddiagonalen von bis zu 57 Zoll genutzt. Die noch größeren Plasma-Geräte sind mittlerweile mit Diagonalen von 80 Zoll erhältlich.
Unter das Stichwort „Vernetztes Wohnzimmer“, das einen der großen Trends der diesjährigen CeBIT beschreibt, fällt eine ganze Reihe neuer Produkte, die sich untereinander oder mit dem PC vernetzen lassen. DVD-Player, DVD-Rekorder und Settop-Boxen, die neben den gängigen DVD-Formaten auch Video-Formate aus der PC-Welt verstehen, können über WLAN oder LAN mit dem Rechner im Arbeitszimmer verbunden werden. Die dort beispielsweise hinterlegten Bilder, Filme und Musikstücke sind dann per Knopfdruck vom Wohnzimmer aus verfügbar. DVD-Rekorder mit integrierter Festplatte erlauben gleichzeitige Aufnahme und Wiedergabe von Fernsehprogrammen. Dank der großen Speicherkapazität kann die Aufnahme sogar bis zu über hundert Stunden lang werden. Zusätzlich können viele Geräte verschiedene Speicherkartentypen direkt lesen. Dazu zählen beispielsweise Fernsehgeräte, die Speicherkarten von Digitalkameras lesen und die Bilder als Diashow anzeigen. Noch in der Entwicklung sind Verfahren, die auf der RFID-Technologie (Radio Frequency Identification) und Funk-Netzwerk-Technologie basieren. Hier erkennen sich kompatible Geräte dadurch, dass sie nah aneinander gehalten werden. Ein Anwendungsbeispiel hierfür ist, dass eine Digitalkamera nur noch in die Nähe des Fernsehers gehalten wird und dieser daraufhin automatisch die gespeicherten Bilder über ein Funk-Netzwerk zugeschickt bekommt und als Diashow anzeigt.
Wireless Area Network Exchange Pavilion
Drahtlose Verbindungen sind in diesem Jahr eines der Top-Themen auf der CeBIT. Hierzu bot die Sonderschau „Wireless Area Network Exchange Pavilion“ vielen interessierten Fachbesuchern Informationen über die aktuellen Entwicklungen. Auf großes Interesse stieß die Zusammenarbeit mit der „CTIA Wireless 2004“ (Cellular Telecommunication & Internet Association), der US-Fachmesse für kabellose Anwendungen. Hierbei wurden die Präsentationen der jeweiligen Hauptredner sowohl von den USA als auch aus Hannover live und on-demand zum anderen Messestandort übertragen.
Planet Reseller
Der „Planet Reseller“, das Fachhandelszentrum für Distributoren, Systemhäuser, Fachhandelskooperationen und Hersteller, wurde zur CeBIT 2003 sehr erfolgreich gestartet. Auch in diesem Jahr äußern sich Aussteller und Veranstalter hochzufrieden über den Messeverlauf, denn bereits im Vorfeld der CeBIT registrierten sich deutlich mehr Fachbesucher als im Vorjahr. Die Ausstellungsfläche in Halle 25 wuchs in 2004 um stattliche 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Internationalität hat zugelegt: 14 Nationen waren vertreten, unter anderem beteiligten sich mehr Aussteller aus Asien, Kanada und den USA.
Thomas Kröpfl, Geschäftsführer der ECOM Trading, äußerte sich nach mehrjähriger Messeabstinenz begeistert über die ausgezeichnete Besucherfrequenz und die fachkundigen Kontakte mit in- und ausländischen Geschäftspartnern. Auch Tech-Data-Chef Marcus Äda freute sich bereits am ersten Tag über sehr viele neue Autorisierungen von Fachhändlern an seinem Messestand. Armin Fendrich von Terratec zeigte sich hoch zufrieden über seinen Messeauftritt im Innen- und Außenbereich des Gemeinschaftstandes. So konnte er sowohl dem Endverbraucher als auch dem Fachhandel seine Produkte präsentieren. Oliver Rippel, Senior Manager bei eBay, sprach von deutlich mehr Fachhandelsbesuchern als erwartet. Oliver Haubrich, Geschäftsführer von EP, hat seine Messeziele voll erreicht und lobt die hohe Akzeptanz des Handels zum Gesamtkonzept des „Planet Reseller“.
Software & Services
Im Bereich der Unternehmenssoftware liegt ein aktueller Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung der meist modular aufgebauten ERP- (Enterprise Resource Planning) und SCM-Lösungen (Supply Chain Management). Das erklärte Ziel der Anbieter besteht darin, variantenreiche Produkte, Prozesse und Strukturen flexibel abbilden zu können, um auf sich dynamisch ändernde Randbedingungen zeitnah reagieren zu können. Daneben spielt die Unterstützung der Zusammenarbeit unterschiedlicher Mitarbeiter und Standorte eine große Rolle. Neue Softwarelösungen wurden auch für die Bereiche CRM (Customer Relationship Management), Business Intelligence sowie Content- und Dokumentenmanagement vorgestellt, in letzterem Fall unter anderem getrieben durch neue Speichermedien sowie leistungsfähigere und günstigere Scannerkomponenten. Integrierte CAx- und PLM-Lösungen (Product Lifecycle Management) lassen sich immer einfacher mit der ERP-, SCM- und CRM-Welt verbinden.
Der Trend des Zusammenwachsens von verschiedenen Applikationen ist nach wie vor ungebrochen und wird die Branche wohl in den nächsten Jahren weiter mitprägen. Dabei werden Standards und Technologien wie XML (Extended Markup Language) und Webservices als Integrationswerkzeuge eingesetzt. Einen langfristigen Trend bilden Web-Applikationen, für die keine Installation von Software auf dem Client-Rechner erforderlich ist. Der Mittelstand wird gezielt mit branchenorientierten Produkten sowie speziellen Support- und Finanzierungsangeboten umworben. Open-Source-Lösungen gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Ein Highlight der CeBIT 2004 war die Vorstellung mehrerer Portale beziehungsweise Dienste zum legalen Download von Musik. Damit haben sich auch in Deutschland Musikindustrie, Softwareanbieter, Netzbetreiber und Internetprovider zu großen Allianzen zusammengeschlossen, um Musik online und mobil zu vertreiben.
Ein Dauerbrenner sind weiterhin Sicherheit und Schutz von Informationen. Das breit gefächerte Themenfeld zur CeBIT 2004 reichte von Identifizierung und Schutz von Audio- und Videodateien bis hin zu Virenschutz und Spamfiltern, bei denen der Schwerpunkt nach wie vor auf der Erhöhung der Erkennungsgenauigkeit und der Lernfähigkeit der Programme liegt.
Erstmalig auf der CeBIT, und schon ein voller Erfolg, der selbst die Organisatoren überrascht: Die „Software Security Area“ in Halle 6 bot professionellen Anwendern von Informationstechnologie wie Administratoren, IT-Leitern und Systemberatern bis hin zu Heimarbeitern in ihrem Small- oder Home-Office einen kompetenten Einblick in die Entwicklungen des Marktes. Auf dem Vortragsforum wurden Spam- und Virenschutz, Virtual Private Networks (VPN) und die Sicherheit in WLAN-Netzwerken diskutiert.
Ein weiteres Thema der CeBIT 2004 waren Anwendungen der RFID-Technologie (Radio Frequency Identification), die sowohl Chip- und Hardwarehersteller als auch Softwareanbieter und Datenschützer adressieren. Verschiedene Anbieter zeigten hier die erforderliche Infrastruktur wie auch die Weiterverarbeitung der anfallenden RFID-Daten in ERP- oder SCM-Systemen. Welche Anwendungen aus der Materialflusssteuerung, dem Handel oder des Gesundheitswesen sich letztlich durchsetzen werden, ist noch nicht endgültig abzusehen, zumal die Technik in einzelnen Einsatzbereichen noch einer Standardisierung bedarf.
Human Resources
Mit bedarfsgerechten Softwarelösungen für Zeit- und Personalwirtschaft kann die Produktivität eines Unternehmens deutlich gesteigert werden. Software und leistungsfähige Hardware für Sicherheits- und Zutrittskontrollsysteme wachsen dabei immer enger zusammen. Häufig werden in Personalmanagement-Systeme auch Projekt-, Skills- oder Wissensmanagement integriert. Daneben stehen Mitarbeiter- bzw. Unternehmensportale sowie das Outsourcing von Personaldienstleistungen ganz oben auf der Agenda. Nach dem erfolgreichen Start zur CeBIT 2003 konnten sich auch in diesem Jahr Personalverantwortliche, Führungskräfte und Berater im Vortragsforum „Human Resources Competence Center“ über aktuelle Trends rund um die IT-gestützte Personalarbeit informieren und austauschen. Themen waren unter anderem Mitarbeiter- bzw. Unternehmensportale, das Outsourcing von Personaldienstleistungen, Weiterbildung und Datenschutz.
Banking Technology & Financial Services
Die Nachfrage nach Lösungen für multifunktionale Chipkarten hält an. Intelligente Anwendungen verlangen nach barrierefreien und vor allem sicheren Konzepten und Systemen für den Online-Zahlungsverkehr. Dies beinhaltet auch die digitale Signatur als Möglichkeit zur Authentifizierung des Kunden. Flankiert wird dieser Trend durch neue oder weiterentwickelte Möglichkeiten zum elektronischen Bezahlen über Mobiltelefone. Weitere Themen der CeBIT 2004 waren Kredit- und Risikomanagement sowie die Unterstützung und Teilautomatisierung der dahinter stehenden Prozesse.
Sicherheitsfragen bei der Abwicklung des Zahlungsverkehrs oder der Nutzerauthentifizierung standen auch bei der Sonderschau BANK-FINANZ-SYSTEME im Vordergrund. Daneben wurden Themen wie Outsourcing oder der Vertrieb bankfremder Produkte und Dienstleistungen über das Filialnetz zur Optimierung der Kosten und der bestehenden Vertriebsstrukturen diskutiert. Im Vergleich zum Vorjahr zeigte sich ein signifikanter Anstieg des Besucheranteils von Entscheidern aus dem höheren Management, der zu einer hohen Zufriedenheit der beteiligten Aussteller führte.
Security & Card Technology, Automatic Data Capture
Smart Cards ermöglichen dank tendenziell wachsender Speicherkapazitäten und Datenübertragungsraten mehr Funktionen und komplexere Anwendungen. Ein Schwerpunkt der ausgestellten Lösungen widmete sich der Integration unterschiedlicher Sicherheitsmechanismen, Verschlüsselungskonzepte und Speichertechnologien. Biometrische und kryptografische Verfahren ermöglichen neuartige Reisepässe und Ausweispapiere, deren Spezifikation momentan international abschließend diskutiert wird. Auch im Gesundheitsbereich scheint die flächendeckende Einführung intelligenter Kartensysteme nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Weitere Lösungen für Unternehmen und sicherheitsbewusste Endanwender zeigen beispielsweise die Integration von USB-Speichermedien mit Smart Cards oder Fingerabdrucksensoren, um eine missbräuchliche Verwendung zu verhindern.
Das „CeFIS – Centrum für Informationssicherheit“ in Halle 17 zeigte auch in diesem Jahr alle Bereiche der Sicherung sensitiver Daten und der Verfügbarkeit von IT-Ressourcen in Unternehmen und Verwaltung. Im Mittelpunkt der Sonderschau standen Komplettlösungen. So hatten sich beispielsweise 16 Unternehmen erstmalig zusammengetan, um auf der CeBIT gemeinsam die Vision eines optimal gesicherten Rechenzentrums aufzuzeigen, in dem unter anderem Brandschutz, Klimatechnik und Zutrittskontrolle vernetzt ineinander greifen. Weitere Schwerpunktthemen waren Verschlüsselung, Virtual Private Networks (VPN), der effektive Schutz durch Firewalls sowie biometrische Systeme.
Im Bereich „Automatic Data Capture“ werden gegenüber thermischen und mechanischen Einflüssen robuste mobile Datenerfassungsgeräte in Prozessorleistung und Grafikausgabe immer leistungsfähiger. Ein Schwerpunktthema ist neben der Integration weiterer Kommunikationsstandards für den Datenaustausch und der Unterstützung weiterer Betriebssysteme die einfache Handhabung. Auch in diesem Bereich spielt die RFID-Technologie eine große Rolle. Im Vergleich zu Barcodeverfahren erfordern RFID-Transponder als passive elektronische Bauteile keinen Sichtkontakt beim Auslesen der Informationen und erlauben die Speicherung wesentlich größerer Datenmengen, um Produkte oder zu transportierende Güter eindeutig zu kennzeichnen.
future parc
Mit den intelligent kombinierten Modulen „future talk“, „future market“ und „future match“ vernetzte die CeBIT im „future parc“ Visionäre aus Wissenschaft und Wirtschaft. Themen waren zum Beispiel E-Learning, intelligente Softwareagenten und Geoinformationssysteme, Wissensmanagement, mobile Anwendungen aller Art oder Echtzeit-Simulationssysteme. Auch auf Augmented oder Virtual Reality basierende Anwendungen aus verschiedenen Bereichen wie Produktentwicklung, Medizin, Service und Wartung oder Wearable Computing wurden vorgestellt. Präsentiert wurden auch Ansätze aus dem Bereich der Nanotechnologie und der Einsatz von weitgehend autonomen Robotern in Haushalt und Gesundheitswesen, welche in wenigen Jahren möglicherweise bereits marktreif sein werden. Themen im Diskussions- und Vortragsforum „future talk“ waren unter anderem die Interaktion von Mensch und Technik, Grid-Computing, zukünftige Multimediaanwendungen und die Gründung von Unternehmen. Auch hier, wo es um die Verzahnung von Forschung und Unternehmertum und den Transfer von Forschungsergebnissen in die Märkte geht, war eine Aufbruchstimmung bei den zahlreichen Besuchern spürbar. Alleine das „future match“ mit über 500 Meetings und mehr als 1 000 Teilnehmern aus 21 Nationen zeigt spürbar, dass die Trendwende eingeleitet ist.
Public Sector Parc
Auch der „Public Sector Parc“ als anwenderorientiertes Zentrum für den öffentlichen Sektor kann auf eine erfolgreiche Messe zurückblicken. Eines der Kernthemen mit einem völlig neuen Gewicht stellte der Gesundheitsbereich mit Anwendungen wie der Rentenversicherung, der Gesundheitskarte oder dem elektronischen Rezept dar. Auch „Deutschland online“, die von Bundesinnenminister Otto Schily auf der CeBIT im letzten Jahr geforderte Weiterentwicklung von „Bund online 2005“, wird bereits umgesetzt. „Deutschland online“ bietet ein strategisches Instrumentarium zur Vernetzung von Bund, Ländern und Kommunen, um durchgängige Verwaltungsprozesse und einen vertikalen Informationsaustausch zwischen den beteiligten Institutionen und Bürgern zu ermöglichen. Weitere Anwendungen des E-Government finden sich beispielsweise im Patentwesen und in der Verwertung statistischer Daten. Noch in den Anfängen steckt das Thema „Mobile Government“ als Weiterentwicklung des E-Government, die Nutzung mobiler Endgeräte für die Interaktion zwischen Bürger und Verwaltung. Mit den Foren „E-Government ’04“ und „E-Business ’04“ bot der „Public Sector Parc“ auch ein umfangreiches und gut besuchtes Vortragsprogramm und präsentierte sich damit als führende Veranstaltung für den öffentlichen Sektor.
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