CeBIT-PreView, Teil 2
Steht das mobile Internet vor dem Durchbruch? Was bedeutet Green IT für Hersteller, Groß- und Endkunden? Warum sind Blogger auch für Unternehmen wichtig? Diese aktuellen Fragen diskutierten Unternehmensvertreter in diesem Jahr auf der CeBIT-Preview in München. Gleichzeitig zeigten Firmen vorab ihre neuen Produkt-Highlights.
Keynotes & Referate:
Mobiles Internet Motor für die Zukunft
Günther Ottendorfer, Geschäftsführer T-Mobile, Deutschland
'Das mobile Internet steht vor dem Durchbruch!' Günther Ottendorfer beantwortete die Überschrift seines Vortrages 'Mobiles – Internet: Vor dem Durchbruch?' gleich vorab.
Rund 2,8 Milliarden Menschen in 218 Ländern haben Mobiltelefone, in der Zukunft werden immer mehr Handynutzer auch unterwegs und ohne Laptop ins Internet gehen. So nutzen – laut einer Studie von T-Mobile – in Österreich bereits 31 Prozent der befragten Handybesitzer ihr Telefon auch als Internetzugang. In Deutschland könnten sich 43 Prozent vorstellen, ein mobiles Breitbandinternet zu bedienen.
Damit Surfen schneller geht, wird das mobile Internet anwendungsfreundlicher werden. High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) heißt das Zauberwort. Mit HSDPA ist es möglich, ein Bild mit einer Datengröße von einem Megabyte in nur 0,02 Sekunden herunter zu laden. Zum Vergleich: Mit GPRS (General Packet Radio Service) dauert es 3,20 Minuten, mit EDGE (Enhanced Data Rates for GSM) 0,50 Minuten.
Zu den Top-Geräten für mobile Internet-Fans gehört bei T-Mobile neben dem iPhone auch das neue AMEO 16 GB, beides leistungsstarke web'n'walk-Geräte, die laut T-Mobile besonders anwenderfreundlich sind. Günther Ottendorfer ist sicher: 'Mobile Breitbandkommunikation ist der Motor für die Zukunft!'
Das Unternehmen als soziales Netzwerk: Bloggen erwünscht
Dr. Willms Buhse, Executive Director Client Services, Coremedia
Die Generation Internet kommt. Für viele traditionelle Unternehmen bedeutet das ein Umdenken. Surfen im Internet gehört für viele junge Mitarbeiter heute zum Alltag. 'Aber manche Unternehmer stellen sich die Frage: Ist beispielsweise Bloggen Zeitverschwendung?', sagt Dr. Willms Buhse von Coremedia, einem Hamburger Softwarehersteller, der Mitarbeiter, Partner und Kunden in Unternehmen dabei unterstützt, kreativer und produktiver zu agieren.
Dr. Willms Buhse weiter: 'Die Internetgeneration will überall online sein. Sie verlangt Feedback jetzt, will Ziele gemeinsam erarbeiten und adhoc vernetzt werden', berichtet der Executive Director Client Services aus Erfahrung. Was älteren Mitarbeitern häufig suspekt vorkommt, kann aber durchaus von Vorteil sein. 'Mit Blogs werden Unternehmen transparenter, auch über die Unternehmensgrenzen hinweg. Kunden, Partner und Mitarbeiter können problemlos miteinander in Kontakt treten.' Wer Angst vor unqualifizierten Äußerungen hat, wird beruhigt. 'Durch die Menge der Zuschauer im Internet wird meist schnell eine Auswahl getroffen, welche Inputs qualifiziert sind und weiterhelfen.' In Blogs können beispielsweise blitzschnell Experten für bestimmte Lösungen gefunden werden, Gemeinden wissen per Bürgerportal, wo es Probleme gibt und Politiker können mit ihren Wählern diskutieren. Übrigens: Auch die Coremedia-Mitarbeiter dürfen natürlich bloggen.
Mehr Platz für Telematik und Navigation auf der CeBIT, Premiere für Fahrerassistenz-Systeme, ein Auto ohne Fahrer und warum das Satellitensystem Galileo so wichtig für sichere Navigation ist
Voll im Trend liegen die Themen Telematics & Navigation, Automotive Solutions und Transport & Logistics auf der CeBIT 2008. Dr. Sven-Michael Prüser, Geschäftsbereichsleiter der Deutschen Messe AG: 'Wir präsentieren diese Themen erstmals in zwei Messehallen – in Halle 14 und 15 – auf 11 000 Quadratmetern. Das sind 30 Prozent mehr Ausstellungsfläche als im Vorjahr. Angemeldet sind bereits rund 230 Aussteller.' Neben den Ausstellungsprodukten werden für Messebesucher und -aussteller auch hochkarätig besetzte Foren, Experten-Vorträge und Fachdiskussionen zunehmend wichtiger.
Highlights auf der CeBIT 2008: Zum ersten Mal gibt es dank innovativer Infrastruktur echten GPS-Indoor-Empfang, neue Forschungsergebnisse in der Car-to-Car-Navigation, Wissenswertes rund um das europäische Satelliten-Projekt Galileo und einen Flugsimulator, mit dem Messebesucher als Pilot einen Landeanflug proben können. Weiter kann das Fahrerassistenz-Wunder 'Caroline' bestaunt werden, ein Auto, das bei der DARPA Grand Challenge in der Mojave Wüste im US-Bundesstaat Nevada führerlos durch eine künstlich erbaute Stadt fuhr und auf dem Freigelände auf der CeBIT nördlich der Halle 26 mit weiteren Fahrzeugen ohne Fahrer im Cockpit den Weg finden soll.
Infrastrukturen besser nutzen
Intelligente Verkehrstelematik ist schon heute kein Fremdwort mehr, Deutschland besitzt mit dem Mautsystem von Toll Collect seit 2004 eines der modernsten Abrechnungssysteme für Lkw. Unverständlich sind für Dr. Axel Garbers, Geschäftsleiter beim Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) e. V., Berlin, daher Plakettensysteme, die mit Aufklebern statt Elektronik funktionieren: 'Wir müssen die Infrastrukturen, die wir bereits haben, besser nutzen', fordert der Geschäftsleiter Märkte & Kooperationen vom BITKOM. 'So können auch effiziente, individuelle Verkehrswege je nach aktueller Verkehrslage ausgewählt werden.' Weiter wünscht er sich für die Zukunft den Aufbau multimoderner Transportketten, attraktive Park & Ride-Möglichkeiten und eine bessere Datenerfassung in Echtzeit wie es bereits bei Taxen-Flotten praktiziert wird. In Sachen Energieeffizienz verwies Dr. Axel Garbers auf das Hybridauto mit Solarspeicher, um in Zukunft nicht nur Energie für das Auto, sondern auch für den Haushalt zu gewinnen.
Auch für Dr. Norbert Handke, Geschäftsführer der Landesinitiative Telematik/ITS Niedersachsen e. V., steht das Thema Telematik gleich nach Telekommunikation ganz oben auf der Agenda. Er verweist auf das Vortragsforum 'CeBIT in Motion', in dem es um Sicherheit und Information, Satellitennavigation, intelligente Transportsysteme, Automotive Solutions, Logistik und Qualifikation gehen wird. Nachwuchs ist gefragt, daher werden am CeBIT-Sonntag Universitäts-Institute über Studiengänge zum Thema Telematik informieren. An diesem Tag erhalten Studenten und Schüler ermäßigte Eintrittskarten zur CeBIT 2008.
Galileo hilft beim sicheren Navigieren
Warum Europa das Satellitennavigationssystem Galileo braucht, erläuterte Dipl.-Ing. Harry Evers drastisch am Beispiel der US-Satellitensysteme, die am 1. Januar 2004 ausfielen – ein Fehler, der erst nach 20 Minuten entdeckt wurde. Fast sei dabei ein Frachtschiff mit einer Insel kollidiert als es vom Kurs abkam. 'So etwas kann mit Galileo nicht passieren. In den Bereichen Genauigkeit, Verfügbarkeit und Integrität wird es das amerikanische GPS übertreffen', versichert der Geschäftsführer des Gesamtzentrums für Verkehr Braunschweig e. V. (GZVB). Denn die genauen räumlichen und zeitlichen Positionsbestimmungen des größten Industrievorhabens auf europäischer Ebene gelten als weltweit unerreicht, Ortsungenauigkeiten von maximal fünf bis zehn Metern werden beim GPS-Dienst garantiert, alle weiteren Dienste besitzen Genauigkeiten von weniger als zwei Metern.
Sicheres Navigieren mit Galileo wird für Verkehrsmanagement, Stauwarnungen und Parkleitsysteme ebenso wichtig werden wie für Ortung, Navigation und Kommunikation per Satellitentechnik.
Green IT: Ein Thema für die CeBIT 2008 und für die Zukunft
Wie viel Strom brauchen eigentlich Server, Laptop, PC, Bildschirme, Mäuse & Co.? Diese Frage stellten sich beim CeBIT-Trend-Talk sechs Wissenschaftler und Manager am Green-IT-Tisch. Und – noch wichtiger: Wie kann die IT-Branche künftig Strom sparen? Das übergreifende Thema der Diskussionsrunde mit Moderator Thomas Pyczak, Chefredakteur der Computer-Zeitschrift CHIP, hieß: Green IT, eine Branche unter Strom: Wird die digitale Revolution zum Klima-Killer?
Heraus kamen zwar keine endgültigen Antworten auf alle Fragen, aber in einem waren sich die Diskussionspartner einig: Green IT ist das Trend-Thema der CeBIT 2008 und auch der Zukunft. 'Im Privatbereich verbrauchen Geräte im Standby-Modus jährlich neun Terrawattstunden Strom. Das entspricht der Stromproduktion eines modernen Kernkraftwerks', sagte Dr. Joseph Reger, CTO, Fujitsu Siemens Computers GmbH. Aber auch im professionellen Bereich wird der Strom verschleudert: 'Hier werden pro Quadratmeter Rechenzentrum 20 Kilowatt Strom verbraucht, das entspricht dem Energieverbrauch von zwei Haushalten.' Es kommt aber noch schlimmer: 'Internetnutzer, die in der virtuellen Welt 'Second Life' einen Avatar haben, verbrauchen im Schnitt soviel Strom wie ihr gesamter Haushalt. Der Energiebedarf verdoppelt sich.'
Gespart werden kann auf mehreren Ebenen. Jan Roschek, Vorsitzender des Greenboards Cisco Deutschland (ab Februar Director Marketing): 'Fakt ist, dass die ICT-Branche weltweit für zwei Prozent des Kohlendioxyd-Ausstoßes verantwortlich ist. Gespart werden kann einmal im Bereich Operations, bei Prozessabläufen und Supply, weiter auf der Produktionsseite, indem energieeffiziente Produkte gebaut werden, aber auch beim Endkunden. Und da sind wir Hersteller gefragt, wie wir den Kunden helfen können. Dabei wäre zunächst einmal wichtig, den Energieverbrauch messtechnisch zu erfassen.'
Für Tim Bosenick, Managing Director, SirValUse Consulting GmbH, hat beim Thema Energiesparen einen anderen Ansatzpunkt: 'Das Thema ist in der Branche noch relativ neu. Es beginnt bereits bei schlecht bedienbaren Web-Interfaces, hier können viel Zeit und Energie gespart werden. Die Käufer der Produkte müssen sich vorab die Frage stellen: Was mache ich mit dem Produkt, was brauche ich wirklich? Das Thema wird immer aktueller, da der Verbraucher zunehmend nach 'Green' fragt, also beispielsweise nach Recyclebarkeit und Stromverbrauch des Computers – was dann auch relevant für die Kaufentscheidung und somit für die Hersteller wird.'
Thomas Hyder, Director Corporate Enterprise & Public Sector, Personal Systems Group, HP Deutschland, wies darauf hin: 'Es muss transparent werden, dass 'Green' nicht der Effektivität eines Geräts widerspricht. Wichtig ist, dass ungenutzte Server abgeschaltet werden und Bildschirme sich automatisch ausschalten. Das ist mittels Software zu lösen.'
Dr. Bernard Aebischer von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich ergänzte: 'Heute werden Server zum Teil nur zwischen fünf bis zehn Prozent genutzt. Sie stehen da, aber ihre Kapazität ist nicht ausgelastet. Hier ist intelligente Nutzung gefragt. Beispielsweise kann mit potenzieller Virtualisierung bis zu 80 Prozent der Energie eingespart werden.'
Robert Werner, Vorstand Greenpeace energy eG, ist zuversichtlich, dass sich in Zukunft vieles ändern wird: 'Die Chancen in der IT-Branche, Strom zu sparen, sind da. Der Kunde will wenig Strom verbrauchen und Geld sparen. Klimaschutz ist inzwischen kein Thema mehr, sondern es geht darum, wie Klimaschutz umgesetzt werden kann.'
Produkte & Innovationen:
Edler Projektor in Klavierlack-Design
und ein Widescreen Monitor, der die Augen schont
Samsung Electronics GmbH
Halle 26, Stand D60
Diashows starteten früher mit einem hässlichen grauen Etwas, das an die Steckdose angeschlossen und mit einem Klick auf den Lichtschalter möglichst früh ins Dunkel getaucht wurde. Inzwischen ist das alles Vergangenheit. Samsung bietet mit dem neuen HD-fähigen Projektor SP-A400B einen Crossover-Projektor an, der mit seinem Auftritt im Klavierlack-Design sowohl in Büros als auch privat glänzen wird. Zu sehen ist er auf der CeBIT 2008 in Hannover. Mit einem hohen Kontrastverhältnis von 2 500:1 und BrilliantColor-Technologie können sich sämtliche Bilder und Filme sehen lassen.
Der '24 Zoll Widescreen Monitor' SyncMaster 2493 HM besticht mit einem Einblickwinkel von 160 Grad in horizontaler und vertikaler Richtung. Vorteil: Auch Personen, die nicht direkt vor dem Screen sitzen, können die Bilder darauf klar erkennen, ohne dass der Bildschirm verschoben werden muss. Das '16:10 Widescreen'-Format soll besonders augenschonend arbeiten, da der Bildbereich groß ist und die Arbeit mit Office-Anwendungen wie Excel oder Photoshop erleichtert wird. Intelligentes Power-Management sorgt dafür, dass nur 1,5 Kilowatt Strom im Stand-by-Modus verbraucht werden. Das Gerät kommt Mitte Februar 2008 auf den Markt.
Digital TV, Akrobatik, Comedy und Deutsche Beatbox-Meister
Arcor, Arcor-Pavillon P 32
'Fernsehen satt' bietet Arcor mit Digital TV, das bereits in 51 Städten verfügbar ist und bis Jahresende zwölf Millionen Haushalte mit mehr als 50 Basis- und 60 Premium-Sendern versorgen kann. Dazu kommen noch 60 digitale Radiosender. Wer seine Lieblingsserie zu spät einschaltet, kann per Restart-TV noch während der laufenden Sendung an den Anfang zurückspringen. Der Gang zur Videothek entfällt, mit Pay per View kann unter 500 Filmen ausgewählt werden, was abends im Bildschirm läuft. Voraussetzung ist allerdings ein Arcor- Anschluss mit 6 oder 16 Megabit.
Die CeBIT 2008 bietet natürlich mehr als Produkte und Innovationen, mehr als Foren und Diskussionen. Die CeBIT ist in allen Hallen auch Abwechslung, Entertainment und Unhaltung pur. Wie das geht, zeigen viele Aussteller, darunter auch Arcor: Im Pavillon präsentieren vier kanadische Akrobaten Artistik vom Feinsten, und die beiden Comedy-Artisten 'Les Vitaminés' sorgen für modernen Slapstick. Musikfans aufgepasst: Eines der Show-Highlights sind die Deutschen Beatbox-Meister '4xSample'. Sie zeigen, wie man mit der Stimme selbst die merkwürdigsten Sounds imitieren kann. Showzeiten: Täglich 11, 12.30, 14, 15.30 und 17 Uhr.
Fit for Messe-Fun? Erster CeBIT-Charity Run über das Messegelände hilft Kindern in Not
Achtung, Aussteller, Besucher und Sportler: Bei der CeBIT 2008 die Laufschuhe nicht vergessen! In diesem Jahr startet erstmals der CeBIT Charity Run 2008. Ausrichter ist das iF International Forum Design GmbH in Zusammenarbeit mit der Deutschen Messe, Sponsor ist Samsung Printing. Startschuss: Donnerstagabend um 19 Uhr. Die Strecke: Sieben Kilometer über das Messegelände und quer durch die Halle 17. Wer dann erst richtig in Fahrt kommt, kann die Strecke verdoppeln oder gleich dreifach als Halbmarathon ausbauen. Damit nicht genug: Jeder Teilnehmer hilft mit seiner Startgebühr von 20 Euro Kindern in Not. Mitmachen können auch Aussteller, die Mitarbeiter-Teams ins Rennen schicken. Beim CeBIT-Firmenlauf wird das schnellste Unternehmen gesucht.
Doppeltes Finale bei Intel mit 285 000 Dollar Preisgeld und BMW Z4 M Coupé
Nichts für schwache Nerven: In der Nacht zum 8. März verwandelt sich der Intel-Pavillon P33 in ein Spieleparadies – für Profis. Hier wird am CeBIT-Wochenende das Finale der Intel Extreme Masters stattfinden. Mit 285 000 Dollar (194 500 Euro) Preisgeld ist diese Disziplin die weltweit höchst dotierte Online-Liga für professionelles Computerspielen. Qualifiziert sind bereits das brasilianische Counter-Strike Team mbr und die koreanische Equipe e-Stro. Für Warcraft 3 sind die Koreaner June 'Lyn' Park und JaeWook 'Lucifer' Noh im Endspiel.
Vollgas geben die Finalisten der Intel Racing Tour zum Finale auf der CeBIT 2008. Der Gewinner erhält von Robert Kubica, BMW Sauber F1 Team Driver, am Samstag zwischen 12 und 16 Uhr ein BMW Z4 M Coupé.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.cebit.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: CeBIT 2008
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