CeBIT-Preview 2011 in München und Hamburg – Teil 1
Die CeBIT ist auch 2011 (1. bis 5. März) der wichtigste Impulsgeber für die ITK-Industrie und Treiber für Megatrends. Auf den CeBIT-Previews in München und Hamburg wurden erste Highlights für die vernetzte Welt von Heute und Morgen präsentiert. „Wir spüren einen deutlichen Aufwind. Die Stimmung in der Branche ist seit Jahren nicht so gut gewesen“, sagte Ernst Raue, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG. CeBIT-Chef Frank Pörschmann ergänzte: „Unsere Strategie geht auf.“ Mit den vier Segmenten CeBIT pro, CeBIT gov, CeBIT lab und CeBIT life sei die ITK-Schau erfolgreich neu positioniert worden.
„Work and Life with the Cloud“
Ein zentrales Thema für die gesamte ITK-Branche ist Cloud Computing. Dabei erfolgt die Nutzung von IT-Leistungen in Echtzeit über Datennetze statt auf lokalen Rechnern. Die CeBIT 2011 greift diesen Trend unter dem Motto „Work and Life with the Cloud“ auf. Erster Anlaufpunkt auf der CeBIT ist die Sonderschau des BITKOM „Cloud Computing World“ mit Ausstellern wie Atos Origin, Dell, EMC, Hewlett-Packard, Lufthansa Systems, Novell, PricewaterhouseCoopers, Salesforce, Siemens IT Solutions and Services, T-Systems und visionapp. Schirmherr ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. „Es gibt derzeit kein Thema, das ähnliche Bedeutung für Anbieter, professionelle und private Anwender hätte wie Cloud Computing“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Viele IT-Leistungen, die bisher individuell für einzelne Kunden gefertigt wurden, werden künftig in standardisierter Form aus dem Netz bezogen“, prognostizierte Scheer. Für die Firmen böten Cloud-Services einen Weg, ihre Handlungsfähigkeit im globalen Wettbewerb zu steigern und die Kosten zu senken. Nach einer Studie der Experton Group für den BITKOM wird der Umsatz mit Cloud Computing in Deutschland von 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf 8,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 steigen. In fünf Jahren sollen etwa zehn Prozent der gesamten IT-Ausgaben auf diese Technologie entfallen.
Deutsche Unternehmen fürchten Kontrollverlust durch die „Daten-Wolke“
Noch gibt es aber vielerorts Bedenken, sensible Daten auf großen Serverfarmen im Netz zu speichern, wie eine auf der CeBIT-Preview vorgestellte Studie der Unternehmensberatung Deloitte belegt („Cloud Computing in Deutschland“). Die Mehrheit der befragten Firmen setzt noch keine entsprechenden Lösungen ein oder bevorzugt konservative Varianten wie das etablierte Software-as-a-Service-Modell. Zudem bestehen nach wie vor Bedenken, die Technologie bei geschäftskritischen Anwendungen und Kernprozessen zu nutzen. „Cloud Computing scheint in Deutschland noch unter einem Vertrauensdefizit zu leiden. Vorteile wie Skalierbarkeit und Flexibilität werden zwar wahrgenommen, aber die Skepsis im Hinblick auf Datensicherheit und Prozesskontrolle überwiegt bei vielen. Bezeichnend ist die Tatsache, dass sich unter den fünf am häufigsten aufgeführten – und damit etabliertesten – Cloud-Anbietern kein deutsches Unternehmen befand. Hier herrscht Nachholbedarf“, berichtete Robert Horndasch, Partner TMT bei Deloitte.
Bei den CeBIT-Previews zeigten gleich mehrere Aussteller, dass solche Vorbehalte unbegründet sind, wenn die nötigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. So umfasst das Cloud-Security-Angebot von Fujitsu beispielsweise eine Komplettverschlüsselung der Daten oder ein Hochsicherheitszugang mit so genannten Einmal-Passwörtern, die per SMS oder über spezielle Token zur Verfügung gestellt werden. Unternehmen, die den Datenfluss in und aus ihrer Cloud heraus überwachen wollen, können Lösungen für Anti-Spam und Content Filtering sowie eine sichere E-Mail-Archivierung wählen.
Geschlossene Cloud-Systeme gewährleisten höchste Sicherheit
Speziell für kleine und mittlere Unternehmen hat Cisco „acht Bausteine zum perfekten Netzwerk entworfen“, betonte Roland Lunck, Smart Business Marketing Manager von Cisco Systems. „Wir wollen Dinge anders machen, und wir müssen Dinge anders machen“, umriss Lunck die Service-Offensive seines Unternehmens für mittelständische Kunden, die auch Schulungen wie Webinare zum Thema Cloud Computing und kostenlose Updates enthält.
Die Datenwolke spielt auch bei dem Nürnberger Unternehmen Datev eine große Rolle. Gerade für mittelständische Unternehmen eröffne das Konzept des Cloud Computing enorme Chancen, da eine solche Lösung problemlos mitwachsen und ebenso schnell nach unten angepasst werden kann. Zudem bietet der IT-Dienstleister Cloud-Services in Bereichen wie der klassischen Datenverarbeitung oder der Bereitstellung von Infrastruktur an. Aus Sicherheitsgründen setzt Datev dabei ausschließlich auf geschlossene Cloud-Systeme.
Vorsorgemaßnahmen schützen vor feindlichen Angriffen
Schutz vor Angriffen auf die Cloud und aus der Cloud bietet Trend Micro. „Mit unseren innovativen Diensten zur Bedrohungsbewertung von Dateien, E-Mails und Webadressen haben wir bereits vor fünf Jahren einen neuen Standard zum Schutz vor Cyberkriminalität gesetzt. Seither legen wir den Schwerpunkt auf die Prävention, damit es erst gar nicht zu Infektionen auf den Geräten der Anwender kommt“, erklärt Frank Schwittay, Managing Director Central Europe bei dem Spezialisten für Internet Content Security. „Zur CeBIT 2011 helfen wir Anwendern mit einer neuen Technologie, die ihre Daten für Kriminelle durch Verschlüsselung unbrauchbar macht.“
Weitere renommierte IT-Dienstleister wie Atos Origin präsentieren ihre Lösungen auf der „Cloud Computing World“. Das Cloud-Portfolio von Atos Origin deckt die IT-Wertschöpfungskette komplett ab und reicht von Infrastruktur- und Anwendungslösungen bis hin zu branchenspezifischen Services für Kernprozesse der Geschäftskunden unter dem Namen „Hightech Transactional Services“. „Cloud Computing ist die Voraussetzung für Innovationen, nicht deren Ergebnis“, betonte Dirk Weigel, Senior Vice President Sales & Markets von Atos Origin, bei der CeBIT-Preview in München. Auch für deutsche IT-Dienstleister seien Angebote aus der „Wolke“ eine unabdingbare Voraussetzung, um dauerhaft erfolgreich zu sein.
Clevere Speicherlösungen sind gefragt
Im digitalen Zeitalter verdoppelt sich nicht nur alle fünf Jahre das Wissen der Menschheit. In weit kürzeren Zeitabständen stoßen die meisten Film- und Musikfans an die Speichergrenzen ihres Multimedia-Archivs. Moderne Festplatten bieten bereits Platz für ein Terrabyte Daten und mehr. Komfortabler ist allerdings das Parken der Video- und Musiksammlung im Netz: Europas zweitgrößter Webhoster Strato stellte auf der CeBIT-Preview die neue Version seines Online-Speicherprodukts „HiDrive“ vor. „Wir rechnen damit, dass wir zur CeBIT 2011 eine sechsstellige Zahl an HiDrive-Kunden erreichen – und das bereits ein Jahr nach der Einführung unseres Online-Speichers. Damit gehört Strato zu den führenden Anbietern von Online-Speichern in Deutschland“, berichtete Damian Schmidt, CEO der Strato AG. Warum viele Kunden kostenpflichtigen Angeboten gegenüber Gratisdiensten den Vorzug geben, erläuterte Schmidt am Beispiel seines Kerngeschäfts: „Wer eine professionelle Website erstellen möchte und Wert auf Funktionsvielfalt sowie höchste Datensicherheit und – verfügbarkeit legt, entscheidet sich für kostenpflichtige Angebote.“
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Weitere Informationen:
http://www.cebit.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: CeBIT 2011
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