CeBIT-Preview 2011 in München und Hamburg – Teil 3
Die Neuordnung der CeBIT mit ihren vier Plattformen (CeBIT pro, gov, lab und life) ist sehr gut im Markt angenommen worden, und so kehren in diesem Jahr vom 1. bis 5. März 2011 zahlreiche Firmen nach Hannover zurück – beispielsweise Xerox und Canon. Die beiden Druckerhersteller sind im neu geschaffenen „Managed Print Services Park“ vertreten.
Xerox zeigt in Hannover sein MPS-Angebot für Großunternehmen sowie kleine und mittelständische Firmen. Dazu Hubert Soviche, General Manager Xerox Global Document Outsourcing: „Wir begrüßen die Entscheidung der Deutschen Messe AG, auf der CeBIT einen Outputmanagement-Schwerpunkt zu setzen. Die Optimierung der Druckinfrastruktur mittels Managed Print Services ist für viele Unternehmen ein wichtiges Thema auf der IT-Agenda.“
Auch Marcus Nickel, Country Manager für MPS bei Canon Deutschland, ist vom Erfolg der Technik überzeugt: „Wir gehen davon aus, dass sich eine Vielzahl von Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in den nächsten zwei Jahren für einen MPS-Ansatz entscheiden wird. Das Marktpotenzial in Europa liegt derzeit bei etwa 15 Mrd. Euro und wird bis 2013 auf geschätzte 28 Mrd. Euro wachsen.“ Das Unternehmen präsentiert sich gemeinsam mit Océ.
Broadband World mit Fokus auf den LTE-Start in ländlichen Regionen
Eine weitere CeBIT-Sonderschau ist die „BITKOM Broadband World“. Die drei Hauptthemen sind der Breitband-Ausbau im ländlichen Raum mit dem neuen Mobilfunkstandard Long Term Evolution (LTE), Breitband-Anwendungen sowie umweltfreundliche Infrastruktur-Lösungen. Kooperationspartner der Sonderschau sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, der Deutsche Städte- und Gemeindebund sowie der Deutsche Landkreistag. Aussteller sind unter anderem Alcatel-Lucent, Siemens Enterprise Communications, Vodafone D2, Telefónica o2 sowie namhafte Forschungseinrichtungen, zum Beispiel das Fraunhofer Institut für Nachrichtentechnik (Heinrich-Hertz-Institut).
Als einer der weltweit führenden Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen ist Nokia Siemens Networks auf der Broadband World vertreten. „Wir unterstützen die Telekommunikationsanbieter auf ihrem Weg zu mehr Effizienz und Wachstum, indem wir ihnen mit unseren Angeboten ermöglichen, ihr eigenes Geschäft mittels Cloud-basierter Lösungen zu optimieren und gleichzeitig mit Cloud-basierten Geschäftsmodellen ihre Kundenangebote zu erweitern“, erläuterte Josef Lorenz, Leiter Technologie für West- und Südeuropa bei Nokia Siemens Networks, auf der CeBIT-Preview.
Die Deutsche Telekom gab bekannt, dass sie ihr LTE-Angebot im April starten wird. Damit sollen Kunden in ländlichen Gebieten, die bisher nicht mit einem Breitband-Anschluss versorgt werden konnten, einen mit DSL 3000 vergleichbaren Internetzugang erhalten. Der Chef des Telekom-Privatkundengeschäfts, Dr. Ingo Hofacker, verriet, dass bereits eine „hohe fünfstellige Zahl“ an LTE-Interessenten vorgemerkt sei. Einen passenden LTE-Router für Internet und Telefonie stellte die Deutsche Telekom auch gleich vor.
Smartphones mit Internetzugang rufen Virenjäger auf den Plan
Smartphones geraten immer stärker ins Visier von Cyberkriminellen, denen sich dank Bluetooth und WLAN ganz neue Möglichkeiten eröffnen, mit infizierten Geräten Geld zu verdienen. Mit enormen Wachstumsraten ist Android die weltweit zweitgrößte Mobiltelefon-Plattform, was sie für Kriminelle besonders attraktiv macht.
Trend Micro stellte auf der CeBIT-Preview eine Lösung vor, mit der die Security-Experten die wachsende Nachfrage nach Absicherung der mobilen Alleskönner mit dem Google-Betriebssystem abdecken wollen: „Trend Micro Mobile Security for Android“. Die Lösung soll Anwendern den notwendigen Schutz bieten, um mobil zu bleiben. Sie benötigt wenig Platz und wurde speziell für Android-Geräte entwickelt.
Ein ähnliches Produkt präsentierten die slowakischen Antiviren-Experten von ESET: „Mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones sind diese ins Visier von Hackern geraten. Schädliche Software, Viren und mehr stehen heute bei Handys auf der Tagesordnung. Ist ein Smartphone infiziert, können nicht nur persönliche Daten gestohlen werden. Oft werden auch ohne das Wissen des Besitzers SMS verschickt oder kostenpflichtige Telefonnummern angerufen“, warnte Jan Vrabec, Security Technoloy Analyst der Firma. Die „ESET Mobile Security“ wird in Kürze nach den Betriebssystemen Windows Mobile und Symbian auch für die Android-Plattform verfügbar sein.
Gefährdung durch privat genutzte Firmenhandys
Nach einer Studie der Technologieanalysten Ovum und der European Association for E-Identity and Security (EEMA) statten neun von zehn Unternehmen ihre Mitarbeiter mit Firmenhandys aus, die von mehr als 70 Prozent auch privat benutzt werden dürfen. Vielen macht diese Vermengung von arbeitsbezogenen und privaten Aktivitäten Sorgen: Für acht von zehn Unternehmen ist Datenverlust das größte Thema. Aus gutem Grund – sind die Sicherheitsvorkehrungen auf den Smartphones doch meistens recht gering.
Mit seiner „Next Generation Network Protection“, die Frank Brunn als Senior Solutions Marketing Manager auf der CeBIT-Preview vorstellte, will Symantec dieses Manko ausräumen: „Nun können TK-Dienstleister ihren Businesskunden einen echten Mehrwert bieten: mit attraktiven Sicherheitsdiensten, die unabhängig vom Betriebssystem alle mobilen Endgeräte abschirmen.“
Noch einen Schritt weiter geht die Firma Secusmart: Ihre Hardware-basierte Krypto-Lösung SecuVOICE schützt BlackBerry-Smartphones zuverlässig vor Abhörversuchen und Man-in-the-Middle-Angriffen. Die Technik ist dieselbe, die seit Ende 2009 in den deutschen Bundesbehörden und bei großen DAX-Unternehmen eingesetzt wird. Als optimale Ergänzung wurde auf der CeBIT-Preview mit „SecuMAIL“ eine sichere Verschlüsselungslösung für den mobilen E-Mail-Verkehr gezeigt – inklusive Synchronisation von Kalender- und Adressbucheinträgen.
Flexibler Datenzugriff und Webkonferenzen via Smartphone
Laut einer aktuellen Studie verfügt jedes zweite kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland über mobil tätige Mitarbeiter. Eine große Herausforderung ist dabei der Zugriff auf aktuelle Kundendaten. Vielfach ist die Einsicht dieser sensiblen Daten von unterwegs nicht möglich. Mit ihrem Produkt „ACT! Mobile Live“ bieten die Softwareexperten von Sage nun eine Cloud-basierte Lösung, mit der mobile Mitarbeiter überall flexibel auf zentral gespeicherte Kundendaten zugreifen und diese bei Bedarf auch gleich aktualisieren können.
Eine weitere Smartphone-Applikation kündigte Netviewer an: Für die Online-Präsentationssoftware „netviewer meet“ erscheint zur CeBIT 2011 ein mobiler Client, der ein komplettes Live-Screensharing über iOS- und Android-Geräte ermöglicht. „Die Nachfrage nach professionellen Webkonferenzen auf mobilen Endgeräten wächst“, betonte Oliver Schwartz, Head Of Corportate Communications bei Netviewer.
Sennheiser zeigte auf der CeBIT-Preview zwei neue kabellose Komfortgeräte, die vor allem für „Vieltelefonierer“ in lauter Umgebung interessant sind. Die ein- beziehungsweise beidseitigen Headsets DW Pro1 und DW Pro2 sind speziell auf die Bedürfnisse von Kommunikationsprofis ausgelegt und bestens für den Einsatz in Räumen mit starker Geräuschkulisse geeignet. Leistungsfähige Spezialmikrofone filtern unerwünschte Hintergrundgeräusche heraus. „Als technische Besonderheit schützt die patentierte ActiveGard™-Technologie den Benutzer vor gefährlichen Lautstärkespitzen, die beispielsweise bei Telefonaten über das Internet auftreten können“, hob Product Manager Johannes Kaulfuss hervor.
Spannende Entwicklungen rund um die digitale Identität
Seit fast 25 Jahren entwickelt die IT-Sicherheitsfirma KOBIL Systems Produkte zum Thema Datensicherheit. Die auf der CeBIT-Preview vorgestellte Produktlinie KOBIL PA nutzt die Anwendungsmöglichkeiten des neuen Personalausweises: Identity Management, sicherer Zugang in Portale, Zeiterfassung, allgemeine Zutrittskontrolle, De-Mail, Patientenaufnahme und vieles mehr kann mit der öffentlich geförderten Sicherheitsinfrastruktur kostengünstig realisiert werden. Herzstück ist die „eID“ genannte elektronische Identität zur sicheren Online-Übermittlung von Daten.
Bisher nutzen aber nur wenige Städte oder Gemeinden die Chancen, die sich daraus ergeben. Denn während sich Antragsteller recht einfach über die elektronische Identität identifizieren können, sind die im Hintergrund ablaufenden Zertifikatsprüfungen ziemlich aufwändig. Münsters kommunaler IT-Dienstleister citeq stellte zu diesem Thema auf der CeBIT-Preview intelligente eID-Formulare aus der Cloud vor. Kommunen sollen diese Dienste nutzen können, ohne alle notwendigen IT-Verfahren vorhalten zu müssen.
Das auf Biometrie spezialisierte Unternehmen PCS Systemtechnik präsentierte auf der CeBIT-Preview einen innovativen Handvenen-Leser (Modellbezeichnung: INTUS 1600PS), der im Hochsicherheitsbereich eingesetzt werden soll. Die berührungslose Handvenenerkennung beruht auf der Absorption von Infrarotstrahlen (Wärmestrahlen) im Blut. Ein Stück Science Fiction zum Anfassen, das mit Sicherheit auch auf der CeBIT vom 1. bis zum 5. März 2011 auf reges Interesse stoßen wird.
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Weitere Informationen:
http://www.cebit.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: CeBIT 2011
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