DFKI im CeBIT lab 2013 – Ausgewählte Exponate im Überblick
Mit semantischen Technologien werden Trends im Web erkannt, mit dem NFC-Handy Waren bezahlt, die Interaktion mit Wissensräumen wird durch Blicke gesteuert und isolierte Dienste und Geräte werden zu integrierten Assistenten für eine alters- und behindertengerechte Wohnung kombiniert – das DFKI stellt einen ersten kompakten Überblick seiner Exponate im CeBIT lab 2013 vor.
RES-COM – Smarte Produkte aus der ressourcenschonenden Fabrik
Industrie 4.0 – die 4. Industrielle Revolution – schafft die Grundlage für neue Ebenen der Produktivität und Wertschöpfung und umfasst die Entwicklung und Vermarktung wissensbasierter Produktionssysteme auf der Grundlage von Cyber‐Physical Systems (CPS). Die zentrale Fabriksteuerung wird durch dezentrale Intelligenz ersetzt. Durch die digitale Veredelung von Produktionsmitteln, Produkten und Anlagen werden weiterführende Verbesserungen bei der Durchführung industrieller Prozesse in Produktion, Engineering, Supply Chain und Life Cycle Management ermöglicht, die in ihrer Gesamtheit zu einer neuen Form der ressourcenschonenden Produktion führen. Das Forschungsprojekt RES-COM (Ressourcenschonung durch kontextaktivierte M2M-Kommunikation) untersucht, wie sich die Vision des Internet der Dinge und Dienste und die technologischen Aspekte von CPS auf die Fabrik der Zukunft ausprägen. Anhand eines Systemprototyps der DFKI‐SmartFactoryKL werden die Kernaspekte der 4. Industriellen Revolution erfassbar und erlebbar demonstriert. Auf einer miniaturisierten Fabrikationsanlage mit den vier Einzelmodulen Frässtation, Kommissionierstation, automatisierte Montagestation und Handarbeitsstation wird ein intelligentes Beispielprodukt gefertigt.
http://www.res-com-projekt.de
Augmented Realitiy in der Produktion
Das Produktionsszenario der SmartFactoryKL demonstriert, wie Augmented Reality (AR) eine übliche manuelle Fertigungsstation in eine softwaregestützte, kontextsensitive Arbeitsumgebung verwandelt. „Augmented Reality“ bezeichnet eine erweiterte Realität, in der die reale Welt mit virtuellen Modellen überlagert wird. Mit AR-Unterstützung können beispielsweise auch weniger erfahrene Arbeiter an einer Fertigungsstation schnell angelernt und qualifiziert werden. Mithilfe von Echtzeit-Anweisungen für die AR-Fertigung wird der Arbeiter an der Arbeitsstation durch einen komplexen Fertigungsprozess geführt. Die Anwendung läuft auf einem Tablet-PC, der die Arbeitsumgebung mit einer Kamera verfolgt. Das Kamerabild wird mit virtuellen 3D-Modellen und Animationen überlagert und auf einen Bildschirm übertragen.
http://www.smartfactory.de
3D-Review – Die dritte Dimension kollaborativen Arbeitens im Web
Auf einer Display-Wand aus vier Monitoren können Besucher mitverfolgen, wie ein digitales Modell, z.B. eines Autos oder eines Gebäudes, in einem kollaborativen Arbeitsprozess vervollständigt, weiterentwickelt und dreidimensional präsentiert wird. 3D-Review ermöglicht es, 3D-Modelle während des Designprozesses multimedial zu annotieren. Textdokumente, Fotos oder Websites können über PC, Tablet oder Smartphone direkt mit dem Objekt verbunden und sofort mit allen geteilt werden. Technologien wie XML3D, Display as a Service und verteilte Interaktion sorgen dafür, dass für die gesamte Anwendung lediglich ein Webbrowser als Software benötigt wird.
http://www.dfki.de/web/forschung/asr
iGreen – Effizienter Wissensaustausch in der Landwirtschaft
Im Forschungsprojekt iGreen entwickeln 23 Partner aus IT-Forschung, öffentlicher Hand, Landtechnik und Landwirtschaft intelligente Technologien für das öffentlich-private Wissensmanagement im Agrarbereich. Am Messestand des Landes Rheinland-Pfalz werden iGreen-Ergebnisse in Kombination mit aktuellen Neuentwicklungen des Landes präsentiert: Mobile Entscheidungsassistenten für effizienten Wissenstransfer im ländlichen Raum bieten standortspezifisch Hilfe für Bürger, Unternehmen und Behörden. Am Beispiel der Kommunikation zwischen Landwirt und öffentlichen Beratungsstellen wird der Nutzen solcher Kooperationen deutlich: Landwirtschaftliche Beratungsstellen stellen Informationen in offengelegten Formaten bereit und erhalten individuelle Betriebsdaten in ebenso offengelegten Formaten. iGreen ermöglicht einen effektiven Austausch zwischen beiden Seiten: Der Landwirt kann bei Bedarf die konkrete Anbausituation eines Feldes elektronisch an den Berater übertragen und dann von diesem eine optimal auf die spezifische Situation ausgerichtete Empfehlung erhalten. iGreen wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über eine Laufzeit von mehr als drei Jahren gefördert.
http://www.igreen-projekt.de
Talking Places – Mit Blicken die Dinge zum Sprechen bringen
Nicht per Mausklick, Sprachsteuerung, Touch- oder Zeigegeste, sondern mit Blicken können Besucher am CeBIT-Stand des DFKI Informationen zu beliebigen Objekten abrufen. Mit Hilfe eines mobilen Eyetrackers, der in ein Brillengestell integriert ist, erkennt Talking Places, wenn der Benutzer einen bestimmten Gegenstand mit Interesse betrachtet. Das System identifiziert das Objekt über ein Bildähnlichkeits-Suchverfahren und gibt die passenden Informationen als Audiodatei über einen Lautsprecher aus.
http://museum20.dfki.de
TrendMiner – Am Puls der Zeit Meinungstrends erkennen
In Echtzeit kann auf Millionen von Texten zugegriffen werden, die tagtäglich online veröffentlicht werden. Die Datenmenge, die im Minutentakt über formale Nachrichtenkanäle oder über Twitter verbreitet wird, wächst dynamisch und kann als Stimmungsbarometer Politik- und Finanztrends abbilden. TrendMiner ermöglicht eine semantische Echtzeit-Analyse heterogener Datenquellen wie Newsticker, Börsenmeldungen oder Social Networks. Die Plattform erkennt, extrahiert und klassifiziert Themen mit Hilfe von maschinellen Lernverfahren und unterstützt z.B. die Auswertung von Aktientrends oder politischen Stimmungsbildern im Vorfeld einer Wahl. TrendMiner wird im 7.Forschungsrahmenprogramm unter dem Förderkennzeichen 287863 von der Europäischen Union ko-finanziert und hat eine Laufzeit von drei Jahren (2011-2014).
http://www.trendminer-project.eu
Im OpenDS-Fahrsimulator die eigenen Grenzen austesten
Mit dem OpenDS (Driver Simulation) Fahrsimulator erleben Messebesucher am Steuer eines Smart oder auf einer Projektionsleinwand eine Fahrt über den Campus der Universität des Saarlandes. Während der Tour in einer erstaunlich realistischen Umgebung können die Testfahrer überprüfen, wie es um ihre Fahrsicherheit bestellt ist. Möglich macht dies eine flexible und erweiterbare Open Source-Fahrsimulationssoftware, die eigens für die industrielle Forschung und Entwicklung sowie wissenschaftliche Experimente im Bereich Automotive, Mobilität und Verkehr entwickelt wurde. Untersucht wird auch, ob und wie der Fahrsimulator die Karriere jugendlicher Rennfahrer befördern kann.
http://www.gethomesafe-fp7.eu/index.php/menu-opends
MENTORbike – ein intelligentes Sportgerät
Gemeinsames Fahrradfahren in einer Gruppe mit Teilnehmern unterschiedlicher Fitnesslevel? Der integrierte Elektromotor des MENTORbike macht es möglich. Sicheres Fahrradfahren bei bestehenden Herzkreislaufvorerkrankungen? Kein Problem, die integrierten Körpersensoren erlauben eine Erfassung aller relevanten Vitaldaten. Das integrierte Assistenzsystem gibt dem MENTORbike die notwendige Intelligenz, um entsprechend reagieren zu können. So passt sich z.B. die zugeschaltete Motorleistung automatisch an, je nachdem, ob der Fahrer über- oder unterfordert ist. Situationsbewusste elektronische Dienste informieren den Nutzer direkt über das integrierte SmartPhone, z.B. über den Standort der nächstgelegenen Bushaltestelle und die Abfahrtszeiten. MENTORbike verbindet erstmals Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnologien und Elektromobilität zu einem adaptiven, intelligenten und mobilen Sportgerät.
http://www.mentorbike.de
Intelligente Integrationssysteme für Wohnungen der Zukunft
Systementwicklung ist zunehmend die Kombination spezialisierter Einzelsysteme zu einer integrierten Gesamtlösung. Am DFKI-Forschungsbereich Cyber-Physical Systems wird ein intelligentes Integrationssystem entwickelt, das isolierte Dienste und Geräte zu integrierten Assistenten für eine alters- und behindertengerechte Wohnung kombiniert. Dadurch wurden neue Sicherheits- und Komfortassistenten für die Wohnung realisiert – Dank des Integrationssystems mit minimalem Aufwand. Ein auf der CeBIT live gezeigtes, interaktives Architekturmodell erlaubt die Fernsteuerung der Wohnung und macht die Assistenz erfahrbar und erlebbar.
http://baall.informatik.uni-bremen.de
Die mobile Einkaufswelt der Zukunft – Innovationen aus dem Innovative Retail Lab (IRL)
Mit dem Handy bezahlen – immer und überall. Neueste Mobiltelefone, ausgestattet mit NFC (Near Field Communication)-Technologie ermöglichen es Anwendern, noch sicherer, schneller und damit komfortabler zu bezahlen. NFC-basiertes mobiles Bezahlen wird beispielhaft ausprobiert. Eine Einkaufsliste wird auf den instrumentierten Einkaufswagen geladen und dort angezeigt. SmartCart ermittelt seine Position im Markt und bietet eine Navigation zu den ausgewählten Produkten an. Ein Klick auf den entsprechenden Produkteintrag in der Einkaufsliste genügt, um die Navigation zu starten. Ist das Ziel erreicht, wird die Navigationsansicht automatisch beendet. Kurz vor Ladenschluss navigiert SmartCart schnell noch zu allen gewünschten Produkten. Zudem erkennt SmartCart auch die Produkte, die in seinem Korb sind und zeigt diese auf dem Display an bzw. streicht sie von der Einkaufsliste des Kunden.
http://www.innovative-retail.de/index.php?id=143
Roboterdame mit Fingerspitzengefühl für Mission auf Weltraumstation
Roboterdame AILA zeigt ein Zukunfts-Szenario auf der Raumstation ISS: Menschenähnliche Hände und eine von DFKI-Forschern neu entwickelte Software ermöglichen ihr, selbstständig feinmotorisch zu arbeiten. Sie legt Hebel am Armaturenbrett um und aktiviert Knöpfe, um z.B. bestimmte Bordsysteme anzuschalten. Astronauten könnten so unterstützt oder in Gefahrensituationen zum eigenen Schutz ersetzt werden. Die 1,70 Meter große Roboterdame hat einen beweglichen Torso mit vier Gelenken, die Arme verfügen über jeweils sieben Gelenke.
http://robotik.dfki.bremen.de/de/forschung/robotersysteme/db/Robotsystem/show//a…
DFKI-Hauptstand: Halle 9, F50
Weitere Informationen unter
http://www.dfki.de/web/aktuelles/dfki-auf-der-cebit-2013
Kontakt
Reinhard Karger, M.A.
Unternehmenssprecher
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Campus D3 2
66123 Saarbrücken
Tel.: +49 681 85775 5253
Mobil: +49 151 1567 4571
E-Mail: reinhard.karger@dfki.de
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