ITA: Carbonparkett, Lichtbeton und recyclebare Teppiche auf der ‚staged‘ in Dresden

Carbonparkett – individuell gestaltbar und anpassbar

Carbon, das leichte und belastbare Material, wird zurzeit hauptsächlich im Automobil- und Luftfahrtbereich eingesetzt. Das ITA geht mit der Ausstellung auf der ‚staged‘ in Dresden einen Schritt weiter, um neue Branchen für diesen Werkstoff zu gewinnen. Carbonparkett verbindet eine raffinierte Holzoptik mit den Vorteilen eines robusten Faserverbundkunststoffes.

Es kann im Automobil-Interieur als Zierleiste, im Möbelbau als Dekorelement und in der Architektur als Bodenbelag eingesetzt werden. Integrierte lichtleitende Fasern bringen die Oberfläche des Carbonparketts zum Leuchten. Anzahl, Größe und Anordnung der Lichtpunkte sind individuell gestaltbar. Darüber hinaus kann das Material in beliebigen Farben hergestellt werden.

Da verschiedene Materialien kombiniert werden, gibt es hinsichtlich Farbe, Maserung, Muster und Geometrie keine Beschränkung. Das ermöglicht eine kundenindividuelle Produktgestaltung.

‚Wischen‘ = ‚Fühlen‘

Gewisse Funktionen können dem Material oder dem Produkt direkt zugeordnet werden. Neben der Leuchtfunktion kann bspw. eine Touch- sowie Heizfuktion integriert werden. Das ermöglich z. B. bei der Automobilzierleiste im Bereich ‚Heizung‘, dass wir durch ‚Wischen‘ an der Leiste eine Farbveränderung von ‚blau = kalt‘ hin zu ‚rot = warm‘ herbeiführen und parallel spüren, wie es im Auto wärmer wird (s. Bild 2 ‚Automobilinterieur Zierleiste‘).

Hintergrund

Carbonparkett ist eine Kombination aus unterschiedlich gerichteten Verstärkungstextilien, benetzt mit einem duromeren Matrixsystem. Gemeinsam mit der RWTH Aachen hat das ITA das Verfahren zur Produkt- und Materialherstellung patentieren lassen und besitzt das Know-how, Prototypen herzustellen. Eine Ausgründung als Spin-Off ist geplant. Es fehlt jedoch das erste Vorzeigeprojekt.

Lichtbeton – steinerne Haptik mit optischer Transparenz

Lichtbeton, also eine Kombination aus Beton, lichtleitenden Fasern und einer LED-Paneele, kann sowohl im Interieur (z.B. als Empfangstheke oder Trennwand) oder als Vorhangfassade genutzt werden. Die LED-Paneele sind einzeln und per Smartphone steuerbar. So besteht die Möglichkeit einer farbigen Medienfassade bzw. Medienwand -wie die Fassade des zum ITA gehörigen Centers of High Performance Fibre Materials (CFM), s. Bild 4 ‚Lichtbetonfassade CFM‘.
Eine Betonfassade ist haptisch mit einer Natursteinfassade vergleichbar. Dabei verbindet man mit dem Werkstoff Beton vor allem ein ‚massives‘ und ‚intransparentes‘ Material. Die Einbringung von lichtleitenden Fasern stellt diese Eigenschaften auf den Kopf und verbindet die steinerne Haptik mit einer optischen Transparenz. In Kombination mit einem LED-Paneel enstehen so ganz neue Möglichkeiten mit Beton.

Hintergrund

Das ITA hat mit der Firma Lucem, Stolberg, ein Spin-Off realisiert, das Lichtbeton seit einigen Jahren herstellt und kommerziell vertreibt. Durch die lichtleitenden Fasern zählt dieses Material auch zum ITA-Bereich ‚Textiles Bauen‘ , der sich mit dem generellen Einsatz von Fasern und Textilien im Baubereich auseinandersetzt.

Recyclebare Teppiche

Neues Design – neuer Teppich – wie kann ich den alten Teppich nachhaltig verwerten, sprich recyceln? Aktuell ist es aufgrund ihrer Struktur schwer, Teppiche zu recyceln, da sie aus vielen verschiedenen, festverbundenen Materialien bestehen. Das ITA arbeitet derzeit an Möglichkeiten, Teppiche einfach und komplett zu recyceln.
Dabei stehen sich zwei Ansprüche gegenüber: während der Nutzung sollen die Teppiche stabil und festverbunden sein, beim Recycling möchte man die Teppiche gern leicht und sortenrein trennen können. Besucher der ‚staged‘ können sich auf dem ITA-Messestand selbst ein Bild von den Teppichen der Zukunft machen.

Über die Staged

Staged präsentiert vom 9.-11.01.2015 zum Thema ‚Material2Product‘ neue Materialentwicklungen und deren Anwendungen auf der Dresdener Einrichtungsmesse room+style. Staged sieht sich als Plattform für einen länder- und bereichsübergreifenden Austausch im Dreiländereck Deutschland/Tschechien/Polen und wünscht sich einen offenen Informationsaustausch zwischen Kreativwirtschaft, Wissenschaft, Industrie und Handwerk (www.staged-designshow.com).

Über das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University

Das Institut für Textiltechnik (ITA) gehört zur Elite-Universität RWTH Aachen. Seine Kernkompetenzen liegen in der Entwicklung von Textilmaschinen und –komponenten, neuen Werkstoffen und neuen Verfahren zur Herstellung von Textilien. Durch die Eröffnung des Centers of High Performance Fibre Materials im Dezember 2012 ermöglicht das ITA klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) direkten Zugang zu wissenschaftlicher Forschung speziell im Bereich von Hochmodulfasern und Composites.

Für Industrieunternehmen bietet das ITA Weiterbildung und Seminare sowie Forschungsdienstleistungen gemeinsam mit der Partnerfirma 3T GmbH an. Daneben bildet das ITA Studierende verschiedener Fachrichtungen in Textiltechnik aus und ermöglicht die Promotion zum Dr.-Ing. Weitere Informationen finden Sie unter www.ita.rwth-aachen.de

Media Contact

Thomas von Salzen idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.rwth-aachen.de

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