ROS Industrial: Software für die Industrierobotik

ROS-Anbindung für Industrieroboter von KUKA. Quelle: Fraunhofer IPA

Besonders in dynamischen Umgebungen und für unterschiedliche Werkstücke sind Automatisierungslösungen mit Sensoren und einer intelligenten Software zur Auswertung von Daten erforderlich.

Zur Umsetzung anspruchsvoller Funktionen in der Automatisierungstechnik, insbesondere in der Robotik, kann das Open Source Framework ROS eine interessante Option sein. ROS bietet eine Vielzahl an intelligenten Algorithmen und Verfahren sowie eine Fülle von Bibliotheken.

Über standardisierte Schnittstellen sowie über die »ROS-Middleware« sind sowohl Hard- als auch Softwarekomponenten einfacher austauschbar. Dadurch lassen sich Zeit und Kosten für die Entwicklung von Anwendungen senken. Nach seiner Einführung vor fünf Jahren hat sich ROS in der Robotikforschung sehr schnell als Community-Standard etabliert.

Die vor kurzem ins Leben gerufene »ROS-Industrial-Initiative«, die auf europäischer Ebene vom Fraunhofer IPA koordiniert wird, möchte das Potenzial von ROS nun auch für industrielle Anwendungen nutzen.

Als nächster Schritt ist die Gründung eines Industriekonsortiums geplant, das eine zentrale Anlaufstelle für das Training und den Support rund um das Thema ROS bieten wird. In Kooperation mit einer weltweiten Entwicklergemeinschaft soll das Open Source Framework hinsichtlich zusätzlicher nicht-funktionaler Anforderungen aus der Industrie – wie z. B. Robustheit, Zuverlässigkeit und Sicherheit – weiterentwickelt werden.

»Wir sehen in ROS Industrial eine einzigartige Möglichkeit, Technologien aus der Forschung in industrielle Anwendungen zu transferieren. Es könnte sich bereits in wenigen Jahren als herstellerunabhängige Standardplattform für die Entwicklung von Roboterapplikationen etablieren«, sagt Ulrich Reiser, Gruppenleiter in der Abteilung Roboter- und Assistenzsysteme.

Automatisierungslösungen für mittelständische Systemintegratoren

ROS eignet sich für Systemintegratoren, die ihren Kunden flexible, wirtschaftliche und herstellerunabhängige Automatisierungslösungen anbieten möchten. »Kosteneinsparungen und die Reduzierung des Entwicklungs- und Einrichtungsaufwands sind insbesondere für anspruchsvolle und kundenindividuelle Systemlösungen in der Industrierobotik relevant. Hier kann ROS eine interessante Option bieten – insbesondere für mittelständische Systemintegratoren«, so Reiser.

Welche Komponenten für welche Applikation im Produktionsalltag einsetzbar sind, demonstriert das Fraunhofer IPA auf der Automatica 2014. Experten geben einen Überblick zu geeigneten Anwendungsgebieten und zeigen in Live-Demonstrationen die wichtigsten Werkzeuge. Wie man mit ROS z. B. 3D-Bilder verarbeitet, kollisionsfreie Roboterbewegungen generiert oder Robotersysteme konfiguriert, können Besucher selbst testen.

Mehr auf der Automatica
6. Internationale Fachmesse für Automation und Mechatronik
3. bis 6. Juni 2014
Neue Messe München | Halle A4 | Stand 530

Fachlicher Ansprechpartner
Dipl.-Ing. Ulrich Reiser | Telefon +49 711 970-1330 | ulrich.reiser@ipa.fraunhofer.de | Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

http://www.ric-eu.rosindustrial.org
http://www.rosindustrial.org
http://www.automatica-munich.com
http://www.ipa.fraunhofer.de

Media Contact

Jörg Walz Fraunhofer-Institut

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Überlebenskünstler im extremen Klima der Atacama-Wüste

Welche Mikroorganismen es schaffen, in den extrem trockenen Böden der Atacama-Wüste zu überleben, und welche wichtigen Funktionen sie in diesem extremen Ökosystem übernehmen – zum Beispiel bei der Bodenbildung –,…

Hoffnung für Behandlung von Menschen mit schweren Verbrennungen

MHH-Forschende entwickeln innovatives Medikament, um die Abstoßung von Spenderhaut-Transplantaten zu verhindern. Wenn Menschen schwere Verbrennungen erleiden, besteht nicht nur die Gefahr, dass sich die Wunde infiziert. Der hohe Flüssigkeitsverlust kann…

Neue Erkenntnisse zur Blütezeit-Regulation

Einfluss von Kohlenstoff- und Stickstoff-Signalwegen auf Blütenrepressoren bei Arabidopsis. In einer aktuellen Publikation in der Fachzeitschrift Plant Physiology hat ein internationales Forschungsteam, dem unter anderem Dr. Justyna Olas als eine…