Siemens auf der Passenger Terminal Expo 2014 in Barcelona
Das Unternehmen stellt Produkte, Lösungen und Dienstleistungen vor, die Flughafen- und Fluglinienmanagern helfen, den wachsenden Anforderungen des modernen Flughafenbetriebs gerecht zu werden. Besondere Highlights sind der neu entwickelte SmartTilter zum dynamischen Kippen bei Trayförderern sowie das Baggage Vision System zum automatischen Lesen der Gepäcklabel.
Baggage Vision System zum automatischen Lesen der Gepäcklabel
Durch die Strapazen des Be- und Entladens oder langer Reisen auf Gepäckbändern können die Banderolen mit dem Barcode, reißen oder knicken. Sobald ein Label vom Barcode-Leser nicht mehr eindeutig lesbar ist, muss das betreffende Gepäck an manuelle Codierstationen umgeleitet werden. Koffer und Taschen finden so nicht pünktlich zu ihrem Ziel. Das Siemens Baggage Vision System verlässt sich nicht mehr auf den Barcode allein, sondern nutzt das Barode-Lesen sowie die optische Zeichenerkennung (OCR – Optical Character Recognition) um Flugnummer und Zielflughafen auf dem Label zu erkennen. Das führt zu einer höheren Erkennungsrate und reduziert den Aufwand an den manuellen Codierstationen.
SmartTilter zum dynamischen Kippen bei Trayförderern
Siemens zeigt auf der Passenger Terminal Expo neueste Technologie für das dynamische Kippen von Trays. Mit dem neuen SmartTilter können die Gepäckstücke mit einer maximalen Abwurfgeschwindigkeit von 2,5 m/s an den entsprechenden Zustellpunkten ausgeladen werden ohne dass gestoppt werden muss. Die Abwurfpositionen sind variabel einstellbar, so dass diese eng nacheinander und damit platzsparend platziert werden können. Der SmartTilter erreicht einen maximalen Durchsatz von 2400 Abwürfen pro Stunde.
Self Check-in/Bag-drop: Gepäckaufgabe der Zukunft
Das Thema Self-Service-Check-in über Automaten, Internet und Smartphones gewinnt immer mehr an Bedeutung. Passagiere können flexibel einchecken wann und wo sie wollen, jederzeit Sitzplatzreservierungen vornehmen und sich das lästige Schlangestehen sparen. Der Vorteil für die Fluglinien besteht in der Entlastung Ihrer Infrastruktur und des Personals. Die modulare Lösung beinhaltet mehrere so genannte Bag Drop-Varianten, die auf die individuellen Anforderungen von Flughäfen und Fluggesellschaften angepasst werden können. Dabei sind sowohl offene als auch geschlossene Systeme möglich.
In weniger als einer Minute können Fluggäste anhand einer intuitiv zu bedienenden Benutzeroberfläche den kompletten Check-In selbst vornehmen. Unabhängig davon, mit welcher Airline sie fliegen oder welche Sprache sie sprechen. Die Software lässt sich problemlos in die Softwareprogramme der einzelnen Fluglinien einbinden, die den von der International Air Transport Association (IATA) verwendeten Standard CUSS (Common Use Self Service) verwenden. Dadurch können alle Fluglinien die gleichen Check-In-Geräte nutzen, die der Flughafen bereitstellt und wartet, ohne eigene Geräte aufstellen zu müssen. Siemens und Materna bieten diese CUSS-basierte Lösung zukünftig für Flughäfen in Europa, Nahost und Asien an.
Baggage Warehouse für maximalen Komfort
Wie in einem Distributionszentrum können Gepäckstücke aller Art vollautomatisch ein- und ausgelagert werden, bis der jeweilige Flug aufgerufen wird. Die Lösung wird als Baggage Warehouse bezeichnet und basiert auf einem Hochregallager. Das System vereint die Vorzüge eines schnellen und effizienten Einzeltransports mit einer platzsparenden Sortierung. Dabei werden vertikale Bewegungen von Liften und horizontale von Shuttles ausgeführt.
Gesteuert wird das Baggage Warehouse über ein Lagerverwaltungssystem, dass die Position eines jeden Trays im Hochregallager kennt und die Gepäckstücke zur richtigen Zeit nach Zielen sortiert wieder in die Gepäckförderanlage einschleust. In der Distributionslogistik wird das so genannte Lift&Run-System schon lange Zeit erfolgreich eingesetzt. Darüber hinaus bietet Siemens weitere Gepäckspeichertechnologien an, wie beispielsweise Tray-Pufferbahnen oder dynamische Tray-Speicherbahnen.
Das Baggage Warehouse kann auch als Early Bag Store (EBS) für die Frühgepäckspeicherung genutzt werden. Statt teuren Regalbediengeräten setzt es ebenfalls auf das Lift&Run-System, dass wesentlich schneller, kostengünstiger und umweltfreundlicher ist als andere Lösungen auf dem Markt. EBS-Systeme sind an Hub-Flughäfen mit vielen Transferpassagieren ebenso im Einsatz wie an Flughäfen, die ihren Passagieren die Möglichkeit des Early Check-ins anbieten. Der maximale Komfort der Fluggäste steht im Fokus, denn die sollen sich am Flughafen wohl fühlen und ohne Gepäck zum Essen gehen oder Einkaufen können.
Redaktion
Silke Reh
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