WindEnergy Hamburg 2014: Internationale Windenergiebranche informiert auf der WindEnergy Hamburg über Produktneuheiten und Projekte

Die internationale Windbranche trifft sich vom 23. bis 26. September auf der WindEnergy Hamburg. Mehr als 1000 Unternehmen aus über 30 Ländern präsentieren auf der internationalen Leitmesse ihre neuesten Produkte, Dienstleistungen und Projekte für den Onshore- wie den Offshore-Bereich.

Aussteller wie Fachbesucher können sich an vier Tagen in acht Hallen der Hamburg Messe ein umfassendes Bild machen von den neuesten technischen Entwicklungen in der gesamten Wertschöpfungskette. Diese Vorschau gibt einen ersten Überblick über zahlreiche Innovationen und Weiterentwicklungen aus der Windbrache, die für die Leitmesse in der Windhauptstadt Hamburg angekündigt sind (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). 

Weiterentwicklungen bei großen Turbinen

MHI Vestas Offshore Wind, Gamesa mit seinem Joint-Venture Partner Areva und der Windenergieanlagen-Entwickler aerodyn (SCD) werden die Besucher der WindEnergy Hamburg über den neuesten Stand ihrer Anlagen der 8MW-Klasse informieren. Bei den Offshore-Anlagen weicht der Lösungsansatz von SCD von dem Quasi-Standard des dreiflügeligen Luvrotors ab: Die SCD 8.0-Turbine hat zwei Rotorblätter und ist ein Leeläufer. Zudem steht sie auf einer schwimmenden Plattform. Ein Sprecher des Unternehmens erläutert dieses Prinzip: „Unser Konzept für schwimmende Windturbinen bietet spezifische Vorteile, beispielsweise eine Reduzierung der Last. Weitere Details werden wir auf der WindEnergy Hamburg bekannt geben.“

Die Entwicklung schwimmender Windenergieanlagen schreitet in einem viel rasanterem Tempo voran, als man noch vor wenigen Jahren erwartet hatte. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Konstruktionsprinzipien. Ein innovatives Beispiel ist die trossenverspannte Plattform GICON-SOF, die sich laut Angaben des Entwicklers GICON für Wassertiefen von 20 bis 500 Metern eignet. Ein Prototypenprojekt mit einer 2,3MW-Windturbine von Siemens ist im Mai 2015 in der Ostsee geplant. Nach Herstellerangaben ist das Konzept auch für Turbinen von 6MW und mehr skalierbar. 

Komponentenlieferer ziehen mit

Eine Neuheit in der 6MW-Klasse ist die Getriebe-Windturbine 6.2M152 von Senvion mit vergrößertem Rotor. Ein Prototyp wird derzeit errichtet. Auch die führenden Komponentenlieferanten bemühen sich intensiv, die starke Nachfrage nach Rotorblättern, Gussteilen, Antriebssträngen, Masten und Sockeln zu befriedigen. Die VEM Sachsenwerk, ebenfalls auf der Leitmesse in Hamburg vertreten, bietet nun asynchrone und synchrone Generatoren mit Nennleistungen bis 7MW an. EEW Special Pipe Constructions hat einen der ersten Masten des XL-Typs mit Monopile-Fundament und einem Außendurchmesser von 10 Metern errichtet. Der Turm eignet sich für Turbinen im 6 bis 7MW-Segment mit Rotoren von über 150 Meter Durchmesser und für Wassertiefen bis 40 Meter.

Der Antriebsstrang-Spezialist Winergy (Siemens) hat zwei 3MW-Prototypen seines neuen „HybridDrive“-Systems für mittlere Drehzahlen an den deutschen Technologieentwickler Wind-to-Energy W2E geliefert, der ebenfalls auf der WindEnergy Hamburg ausstellen wird. Der Lieferant FWT vermarktet das Produkt unter Lizenz mit der Bezeichnung FWT 3000 als Flaggschiff-Modell für IEC-II-Standorte. 

Neuheiten bei den Getrieben

Winergy stellt auf der WindEnergy Hamburg eine weitere (optionale) Weiterentwicklung dieses teilintegrierten Antriebssystems vor. Sie besteht aus einem zweistufigen Planetengetriebe mit Flanschverbindung zu einem Permanentmagnet-Generator. Neu ist die Verwendung von Radial- oder Gleitlagern in beiden Getriebestufen mit Ausnahme der Planetenradträger, die in konventionellen Wälzlagern laufen. Auch die Verwendung von Gleitlagern für den Generator ist eine Neuheit. Der auf der Messe ausgestellte „HybridDrive“ ist aufgeschnitten, so dass man einen Blick ins Innere werfen kann. Winergy wird die Besucher über alle Vorteile von Gleitlagern sowie über eine weitere, separate Neuentwicklung informieren: Ein dreistufiges, schnelldrehendes 2MW-Getriebe, das ebenfalls mit Gleitlagern bestückt ist. Ein in eine Vestas-Turbine eingebauter Prototyp wird bereits seit über 16 Monaten an einem skandinavischen Standort in kaltem Klima getestet. Der Aussteller wird eine komplette Baugruppe mit Gleitlagern am Messestand zeigen. 

Die tschechische MGI wird ihr Angebot an Windturbinengetrieben vorstellen. Kennzeichnende Merkmale sind flexible Planetenradlagerungen sowie die Drehmomentaufteilung auf mehrere Planetenräder zur Erhöhung des maximalen Drehmoments und damit zur Reduzierung von Größe und Gewicht. 

Onshore-Windturbinen von 3 bis 5 MW und mehr

Mehrere Aussteller auf der WindEnergy Hamburg aus dem In- und Ausland werden die Besucher über ihre neuesten Onshore-Windturbinen der 3MW-Klasse informieren. Zu den Produkten der IEC-Klasse III gehört die 3.0M122 von Senvion, die dieses Jahr erstmals installiert werden wird. Ein neues, ebenfalls für die IEC-III-Standorte konzipiertes Modell ist die Nordex N131/3000 mit einem rekordverdächtigen Rotordurchmesser von 131 Metern, dem größten dieser Klasse.

Mehrere Anbieter haben neue, leistungsfähigere Onshore-Turbinen im Nennleistungsbereich von 3,2 bis 5MW angekündigt. So wird der Projektentwickler und Windturbinenhersteller eno Energy sein neues Modell eno 126/3.5MW vorstellen. Der Aussteller XEMC Darwind entwickelt derzeit eine 4,5MW-Turbine für Binnenlandstandorte mit starkem Wind. Bereits in der ersten Jahreshälfte kündigte Enercon ein neues Windturbinenmodell in der Mitte des aktuellen Produktangebots an, das von 3 bis 7,5MW reicht. 

Das US-Unternehmen AMSC Windtech entwickelt Turbinenmodelle bis 5,5MW und vergibt Herstellerlizenzen an Drittkunden. Neueste Entwicklung ist ein 2MW-Getriebemodell mit einem Rotordurchmesser von 113 Metern für IEC-III-Standorte, wahlweise mit doppelt gespeistem Induktionsgenerator oder mit Synchron- oder Asynchronmaschine im Komplettpaket inklusive Konverter. Kerry Farell, Senior Manager Corporate Communications: „Unser neuestes Konzept besitzt einen der größten Rotordurchmesser der Branche. Der Markt erschließt zunehmend auch Gebiete mit schwächerem Wind. In solchen Gebieten können wir die weitgehend gleichen Windturbinen wie bisher mit wesentlich größerem Rotor und hochmoderner Steuerung einsetzen. Auf diese Weise steigern wir den Jahresertrag (AEP) und senken die Energiekosten für viele Märkte, von bereits gesättigten Märkten bis hin zu neuen Gebieten mit niedrigeren vorherrschenden Windgeschwindigkeiten.“ Farell ergänzt, dass AMSC derzeit mit einem Lizenznehmer am Bau eines Prototyps arbeite und nach weiteren Lizenznehmern suche. 

Hohe Masten und präzise Messgeräte

Auch mehrere Hersteller von Türmen werden ihre neuesten Produkte in Hamburg vorstellen. Drössler Umwelttechnik beispielsweise informiert über seine innovative Fertigmast-Lösung „Ventur“ aus massivem Beton für Nabenhöhen bis 120 Meter und in Beton-Stahl-Hybridbauweise für Nabenhöhen bis 200 Meter.

Die genaue Messung der Windverhältnisse ist ein weiteres Fachgebiet, dem die Branche immer mehr Aufmerksamkeit schenkt. Der WindEnergy-Aussteller ROMO Wind wird eine innovative, patentierte Mess- und Überwachungslösung namens „iSPIN“ vorstellen, die aus drei stationären Ultraschallmessgeräten ohne bewegliche Teile besteht. Die Geräte sind auf einem rotierenden Gestell im Abstand von je 120 Grad montiert. Dem Anbieter zufolge ermöglicht die Lösung eine Messung von Windgeschwindigkeit und -richtung, die im Vergleich zu gondelmontierten Systemen wesentlich präziser ist. 

Lösungen für Energiespeicherung

Eine kostengünstige, zuverlässige und effiziente Technologie zur Speicherung erneuerbarer Energie zu finden gehört zu den größten Herausforderungen der Energiewende hin zu den erneuerbaren Energien wie Windenergie. Enercon, GE, Siemens und andere Hersteller werden in Hamburg neueste Energiespeicherlösungen auf Batterie- oder sonstiger Basis vorstellen und die Besucher über die spezifischen Vorteile und Herausforderungen auf diesem Gebiet informieren. 

WindEnergy Hamburg

Von 23. bis 26. September 2014 findet in Hamburg die internationale Leitmesse der Windenergie-Branche statt. Zur WindEnergy Hamburg  werden mehr als 1000 Aussteller aus aller Welt erwartet, die ihre Neuheiten präsentieren. Die internationale Leitmesse für die On- und Offshore-Windbranche wird alle zwei Jahre auf dem Gelände der Hamburg Messe veranstaltet. Vom 15. bis 18. September 2015 wird darüber hinaus die Windmesse mit Fokus auf den nationalen Markt in Husum stattfinden. Die HUSUM Wind wird ebenfalls im zweijährlichen Turnus gemeinsam ausgerichtet. Mitten im Windpionierland der deutschen Nordseeküste sorgt der traditionsreiche Treffpunkt für den intensiven Austausch der Branche und schafft praxisorientierten Mehrwert. Weitere Informationen finden Sie unter windenergyhamburg.com und husumwind.com

Pressekontakt: 

Gudrun Blickle,  

Tel: +49 (0)40-3569-2442,

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