16. Pico- und Nanosatelliten-Workshop

Kleinsatelliten im Orbit, eingebunden in ein 5G-Netzwerk, sollen überall auf der Erde den mobilen Zugang zum Internet ermöglichen: An diesem Ziel arbeiten Forschende der Uni Würzburg
Bild: Team Marco Schmidt / Universität Würzburg

… zieht Fachleute aus aller Welt an.

Fachleute aus aller Welt kommen zu einem Workshop über Pico- und Nanosatelliten an die Uni Würzburg. Hier wird außerdem das uni-eigene Satellitenprogramm UWE mit neuem Fördergeld weiterentwickelt.

Kleinsatelliten sind in der Regel nicht größer als eine Milchtüte oder ein Schuhkarton, doch dank fortgeschrittener Miniaturisierung sehr leistungsfähig. Neue technologische Entwicklungen für solche Satelliten stehen im Mittelpunkt des 16. Pico- und Nanosatelliten-Workshops. Zu diesem Treffen kommen am 27. und 28. September 2023 rund 70 Teilnehmende aus der ganzen Welt an die Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg.

In den Workshop bringen sich alle sechs Raumfahrtprofessuren der JMU ein. Die Organisation liegt in den Händen von Marco Schmidt, Professor für Sensoren und eingebettete Systeme für die Erdbeobachtung.

Marco Schmidt hat die Anfänge der Workshop-Reihe, die im jährlichen Wechsel in Berlin und in Würzburg abgehalten wird, im Jahr 2007 als Doktorand von JMU-Professor Klaus Schilling miterlebt. Letzterer ist inzwischen im Ruhestand, Marco Schmidt hat von ihm nun das Zepter übernommen.

„Dieser Generationenwechsel zeigt eindrucksvoll, wie stark sich die Raumfahrtforschung in den vergangenen 20 Jahren an der Uni Würzburg etabliert hat“, sagt Schmidt.

Neues Fördergeld für den Uni-Satelliten UWE-5

In diesem Zusammenhang gibt es eine weitere positive Nachricht: Das Universität-Würzburg-Experimentalsatelliten-Programm UWE wird weitergeführt. Marco Schmidt und sein Kollege Guido Dietl, Professor für Satellitenkommunikation und Radarsysteme, haben dafür in diesen Tagen einen Förderbescheid über rund 675.000 Euro vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erhalten.

Der erste Würzburger Kleinsatellit UWE-1 wurde 2005 in den Orbit geschossen; weitere Generationen folgten. Nun beginnt die Arbeit an UWE-5. Marco Schmidt und Guido Dietl werden dieses Projekt in Kooperation mit Professor Markus Gardill von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und Studierenden des JMU-Masterstudiengangs „Satellite Technology“ in Angriff nehmen.

Neuartiges Kommunikationssystem in Arbeit

Das Team will für UWE-5 ein neuartiges Kommunikationssystem entwickeln, das die Basis für eine Mobilfunk-Kommunikation über ein Netzwerk vieler kleiner Satelliten legt: „Wir verfolgen damit das Fernziel, auf der gesamten Erde den mobilen 5G-Zugang zum Internet zu ermöglichen, ohne dafür großflächig Funkzellen unterhalten zu müssen“, sagt Marco Schmidt.

Um dem Ziel näherzukommen, sollen zunächst zwei UWE-Satelliten entwickelt und im Orbit getestet werden, die in ein 5G-Netzwerk integriert sind und untereinander kommunizieren. Professor Schmidt rechnet damit, dass die Tests im Orbit voraussichtlich im Jahr 2026 beginnen können.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Marco Schmidt, Institut für Informatik, Universität Würzburg, T +49 931 31-87229, marco.schmidt@uni-wuerzburg.de

Weitere Informationen:

https://www.informatik.uni-wuerzburg.de/space/conferences/pina2023/ Webseite des 16. Pico- und Nanosatelliten-Workshops

Media Contact

Gunnar Bartsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…