Radiopharmazie – eine Brücke zwischen Chemie und Medizin
Radiologische Untersuchungen gehören heute zu den Standardverfahren der modernen medizinischen Diagnostik.
Für die moderne molekulare Bildgebung wird die enge Zusammenarbeit zwischen Naturwissenschaftlern und Medizinern immer wichtiger. Um krankhafte Prozesse im Körper sichtbar zu machen, müssen Moleküle entwickeln werden, die sich am Krankheitsherd anreichern und dort Strahlen aussenden.
So ist es möglich, Ort und Ausmaß der Erkrankung zu bestimmen. Diese Kenntnisse helfen dem Arzt die geeignete, individuell auf den Patienten abgestimmte Therapie auszuwählen und den Therapieerfolg zu kontrollieren. Für die Entwicklung dieser molekularen Tracer oder Radiopharmaka, müssen die Wissenschaftler nicht nur die Chemie verstehen, sondern auch die klinische Situation sehr gut kennen. Angesichts dieser Situation besteht in den europäischen Ländern ein dringender Bedarf an einem Forum für die postgraduale Bildung, die Chemiker oder Pharmazeuten nach einem international akzeptierten Programm qualifiziert.
Um die interdisziplinäre Verbindung zwischen den Naturwissenschaften und der Medizin herzustellen der internationale Postgradualkurs „Radiopharmacy – Pharmacy and Nuclear Medicine“ statt. Er ist Bestandteil eines dreijährige on-the-job-Studiums und dient der beruflichen Zusatzausbildung von Chemikern und Pharmazeuten, die mit der Herstellung und Qualitätskontrolle von radioaktiven Arzneimitteln im kleineren Rahmen sowie der Forschung und Entwicklung solcher Produkte befasst sind. Neben dem Kursmodul an der Universität Leipzig müssen die Studierenden Kurse in Zürich und Frankfurt belegen. Jedes Modul schließt mit einer Prüfung ab. Nach erfolgreicher Beendigung aller Module erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat, mit dem die Spezialausbildung bescheinigt wird.
Das Leipziger Modul wurde von Prof. Dr. Karen Nieber, Direktorin des Instituts für Pharmazie der Universität Leipzig, zusammen mit Mitarbeitern der Lehrstühle Pharmazeutische Chemie und Pharmakologie für Naturwissenschafter organisiert. Für das Leipziger Modul konnten Experten aus verschiedenen Einrichtungen und Institutionen gewonnen werden. Den Teilnehmern wird ein interdisziplinäres Programm geboten.
Es sind neben Veranstaltungen zu nuklearmedizinischen Problemen (Radiotracer, PET, stabile Isotope u.a.) auch Vorlesungen und Praktika in Pharmakologie, Physiologie, Genetik und Immunologie geplant. Ergänzt werden die theoretischen und praktischen Lehrveranstaltungen des zweiwöchigen Kurses, der bereits zum fünften Mal stattfindet, durch einen Besuch im Apothekenmuseum Leipzig, einer Besichtigung des Institutes für Interdisziplinäre Isotopenforschung Leipzig (IIF) und einer Fahrt zur Firma ABX (Radeberg).
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Karen Nieber
Telefon: 0341 97-36812
E-Mail: nieber@uni-leipzig.de
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