Von Zwittern und Klonen

Vom 10. bis 14. September 2008 findet an der Universität Tübingen ein interdisziplinärer und internationaler Workshop zum Thema „Evolution von Sexualstrategien“ statt.

Etwa 60 führende Wissenschaftler aus 14 Ländern werden drei Tage lang neue Konzepte zu diesem Thema erörtern. Finanziert wird die Tagung von der Volkswagenstiftung, organisiert wird sie vom Lehrstuhl für Evolutionsökologie der Tiere, Dr. Nils Anthes und Prof. Dr. Nico Michiels.

„Bislang wurde die Fortpflanzung bei Tieren, Pflanzen und Pilzen praktisch unabhängig voneinander erforscht“, erklärt Prof. Nico Michiels. Es zeigt sich jedoch, dass die Fortpflanzung mancher Tierarten, wie etwa der Korallen, viel eher den Strategien von Pflanzen gleicht als der anderer Tiere. Zur Tagung kommen daher Zoologen mit Botanikern und Mykologen (Pilzkundlern) zusammen, um die Erkenntnisse aus den verschiedenen Fachgebieten systematisch zu gemeinsamen Modellen und Forschungsprojekten zu vereinen.

Sexuelle Fortpflanzung stellt die elementare Grundlage für evolutionären Forstschritt und die Entwicklung neuer Überlebensstrategien dar. Bei der genauen Ausgestaltung der Vermehrung war die Natur ausgesprochen erfinderisch: Die Geschlechter können getrennt oder aber vereinigt wie bei Zwittern (Hermaphroditen) sein. Erfolgt die Fortpflanzung sexuell durch die Neukombination von Erbgut oder aber durch geklonte Kopien? Nutzen Zwitter die Chance zur Selbstbefruchtung oder suchen sie sich zur Vermehrung immer einen Partner? Diese und andere Fragen über die Evolution sexueller Fortpflanzung sind gerade vor Beginn des internationalen Darwin-Jahres 2009 weiterhin ein zentrales Forschungsthema der Biologie.

Programm der Tagung: http://www.uni-tuebingen.de/evoeco/asap

Kontakt:

Dr. Nils Anthes, Prof. Dr. Nico Michiels;
Zoologisches Institut,
Lehrstuhl für Evolutionsökologie der Tiere,
Auf der Morgenstelle 28, 72076 Tübingen;
Tel. 07071/29-74617, E-Mail: niels.anthes@uni-tuebingen.de

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Michael Seifert idw

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