Kunststoffe als Basis neuer funktioneller Werkstoffe

Polymere entwickeln sich immer mehr zu wichtigen Grundstoffen für die Herstellung funktioneller Werkstoffe. Dabei handelt es sich um Materialien, die sich durch spezielle Eigenschaften, z. B. elektrische Leitfähigkeit bei gleichzeitig hoher Transparenz und Festigkeit, auszeichnen und auch im Bereich der Hochtechnologien Anwendung finden. Mit verschiedenen Aspekten der Erzeugung und Untersuchung von funktionellen Materialien auf der Basis von Kunststoffen beschäftigt sich das am 3. und 4. April in Jena stattfindende Symposium „Functional Polymer Based Materials“.

Erwartet werden etwa 120 Teilnehmer aus zehn Ländern von Universitäten, Forschungsinstituten und aus der Industrie, sagt Prof. Dr. Roland Weidisch. Der Professor für Mechanik der funktionellen Materialien am Institut für Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie der Universität Jena veranstaltet die Tagung gemeinsam mit dem Polymet Jena e. V.

Bei dem Symposium geht es nach Angaben von Weidisch um verschiedene Materialien, die aus Polymeren und Kompositen bestehen und neue funktionelle Anwendungen erlauben. In 45 Vorträgen, wozu auch international führende Experten als Vortragende gewonnen wurden, und einer Postersitzung werden neue Erkenntnisse und Entwicklungen auf den Gebieten der Polymerchemie, -physik und -mechanik als auch auf dem Gebiet der Nanokomposite sowie funktionelle Anwendungen dargeboten. Schwerpunkte der Anwendungen liegen in den Gebieten Nanotechnologie, Optik, Medizin und Biotechnologie, aber auch in der Automobilindustrie. Beispielsweise können Partikel (Silikate, Kohlenstoffnanoröhren) mit Größen im Nanometerbereich in Polymere eingearbeitet werden, die eine Verbesserung der mechanischen aber auch elektrischer Eigenschaften bei gleichzeitig geringer Masse der Bauteile bewirken.

Dünnste Drähte auf Polymerbasis können nach einer Funktionalisierung zukünftig in miniaturisierten Schaltkreisen in Computern Verwendung finden. Weiterhin werden Materialien für intelligente Oberflächen, Aktuatoren und optische Schichten mit antireflexiven Eigenschaften sowie Biomaterialien für medizinische Anwendungen vorgestellt. Biopolymere eignen sich auch als Beschichtungen für Implantate oder Stents, die biokompatibel sind. Sie begünstigen also eine Ansiedlung von körpereigenen Zellen, erläutert der Jenaer Werkstoff-Experte. Hochelastische Materialien könnten in Zukunft als Membranen oder künstliche Muskeln eingesetzt werden.

Es lassen sich inzwischen bereits superelastische Materialien fertigen, die um bis zu 2.000 Prozent dehnbar sind, sagt Weidisch. Folglich ist das Ziel des Symposiums, Experten aus den Gebieten der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung zusammenzuführen und somit die Basis für eine interdisziplinäre Diskussion zu bilden.

Kontakt:
Prof. Dr. Roland Weidisch
Institut für Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie der Universität Jena
Löbdergraben 32
07743 Jena
Tel.: 03641 / 947701
E-Mail: roland.weidisch[at]uni-jena.de

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Axel Burchardt idw

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