Humankapitalbildung für ländliche Entwicklung in Afrika, Asien und Lateinamerika

Das 15-jährige Bestehen des Doktorandenprogramm „Agricultural Economics and Related Sciences“ am Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement der Universität Gießen fällt mit der 400-Jahrfeier der Universität zusammen. Aus diesem Grunde wurden die Doktoranden dieses Programms und die Alumni und Doktoren aus Entwicklungsländern, die daran teilgenommen haben, zu einer zwölftägigen Zusammenkunft an ihre Alma Mater eingeladen. Im Rahmen dieser Veranstaltung findet am 12. Juni 2007 (ab 14 Uhr) ein Symposium mit Politikern, Wissenschaftlern und Fachkräften aus Organisationen mit Entwicklungsländerbezug in der Aula des Hauptgebäudes der Universität statt. 30 Absolventinnen und Absolventen des Programms, das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert wird, haben ihre Teilnahme zugesagt: 13 aus Afrika, 15 aus Asien und zwei aus Lateinamerika.

Das Alumni-Seminar findet in der Zeit vom 4. bis 16. Juni 2007 statt. Dies ermöglicht den Doktoren auch die Teilnahme an der Promotionsfeier des Fachbereichs am 15. Juni 2007 (um 14.30 Uhr in der Universitäts-Aula), auf der eine besondere Würdigung der DAAD-Doktoren aus Entwicklungsländern durch den Dekan des Fachbereichs und die Vorsitzende des Prüfungsausschusses vorgesehen ist. An der jährlichen Promotionsfeier des Fachbereichs können die Absolventen dieses DAAD-Programms nur in Ausnahmefällen teilnehmen, da sie nach Abschluss ihrer Doktorarbeit und ihrer Disputation meist bald in ihr Heimatland zurückreisen.

Der DAAD fördert seit 15 Jahren qualifizierte Fachkräfte aus Entwicklungsländern, die als Doktoranden an der Universität Gießen eine weitere Qualifizierung erhalten. Ziel dieses Programms ist es, Fachkräfte aus diesen Ländern so zu qualifizieren, dass sie in ihren Heimatländern eigenständig die Entwicklung vorantreiben und zu einer rationalen Lösung der dringendsten Probleme beitragen können. Es geht also um die für immer wichtiger erachteten „Investitionen in die Köpfe“ von künftigen Fach- und Führungskräften in Entwicklungsländern anstelle von Investitionen beispielsweise in Beton und Maschinen. Dementsprechend wird das Programm auch aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) finanziert. Die ausgebildeten Akademiker und Doktoren sollen als „Multiplikatoren“ ihre Qualifikation und ihr erworbenes Wissen im Heimatland in der Bildung, bei der Politikgestaltung und auch in privatwirtschaftlichen Unternehmen und Consulting-Firmen weitergeben.

Bis heute haben 60 Doktoranden an diesem Programm erfolgreich teilgenommen und den Doktortitel der Universität Gießen erworben. Zurzeit nehmen 20 Doktoranden an dem Programm teil und bereiten hier ihre Doktorarbeit vor. Ein zunehmender Anteil der Doktoranden erhält ein Stipendium auch von anderen Institutionen oder ein Regierungsstipendien aus dem Heimatland.

Das öffentliche Symposium mit Repräsentanten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und der Forschungsförderung, das am 12. Juni 2007 ab 14 Uhr in der Universitäts-Aula (Ludwigstraße 23, 35390 Gießen) in englischer Sprache stattfindet, dient dazu, das Doktorandenprogramm im Kontext der Welternährungslage, der deutschen Entwicklungspolitik und Projektarbeit zu diskutieren und die Erfahrungen der ehemaligen Doktoranden in die Weiterentwicklung des Programms einfließen zu lassen. Ausgewählte ehemalige Doktoranden werden über ihre Erfahrungen berichten und die eigene Laufbahn erläutern sowie den Beitrag, den sie zur Ausbildung, Forschung und Politikberatung in ihrem Heimatland erbringen, exemplarisch vorstellen. Damit soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, inwieweit ein entwicklungspolitischer Beitrag durch das Graduiertenprogramm erreicht wird und künftig noch verbessert werden kann.

Auf der anschließenden Informations- und Jobbörse ab 18 Uhr können Vertreter deutscher Entwicklungsorganisationen direkt mit den ehemaligen Doktoranden Kontakt aufnehmen und sie als künftige Experten für Entwicklungsaktivitäten gewinnen. Diese lockere Zusammenkunft wird von einem internationalen Dinner und der Präsentation „Tour around the World“ begleitet.

Kontakt:

Prof. Dr. Siegfried Bauer
Institut für Betriebslehre der Agrar- und Erenährungswirtschaft
Senckenbergstraße 3, 35390 Gießen
Telefon: 0641 99-37311
E-Mail: Siegfried.Bauer@agrar.uni-giessen.de

Media Contact

Christel Lauterbach idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-giessen.de/

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