Was das neue Metall-Tarifsystem bringt: "ERA-Dialog" in vier Workshops an der Ruhr-Universität
Mit dem Entgeltrahmenabkommen (ERA) haben sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband Metall NRW auf ein neues Tarifsystem für die Metall- und Elektroindustrie geeinigt. ERA hebt durch eine einheitliche Entgeltregelung die Trennung von Arbeitern und Angestellten auf.
Um die Vor- und Nachteile von ERA, vor allem um mögliche Konfliktfelder geht es in insgesamt vier Workshops in der Ruhr-Universität Bochum, moderiert von der Gemeinsamen Arbeitsstelle der Ruhr-Universität und der IG Metall (RUB/IGM).
Der erste Workshop findet am 24. August statt (ab 10.30 Uhr, Mensa-Foyer, Tagungsraum II). Sowohl die Spitzenverbände der Metall- und Elektroindustrie als auch Unternehmen aus ganz NRW zeigen großes Interesse am Dialog-Workshop „Konfliktfelder bei der betrieblichen Umsetzung des ERA – Stellenbeschreibungen, Einstufungen, Eingruppierungen“. „Aufgrund der großen Nachfrage haben wir die Teilnehmerzahl zwar erhöht, dennoch konnten wir nicht alle Anmeldungen berücksichtigen“, sagt Petra Müller (RUB/IGM).
Konfliktfelder und Begleitforschung
Nach ersten Erfahrungen mit ERA in Betrieben in NRW wurden nun Konfliktfelder identifiziert, die den Einführungsprozess stark beeinflussen. Die Bestimmungen des Abkommens lassen sich jeweils unterschiedlich bewerten: als ein exakt anzuwendendes Regelwerk mit begrenztem Spielraum auf betrieblicher Ebene oder aber als Grundlage für eine betriebliche Auseinandersetzung mit differenzierten Ausgestaltungsmöglichkeiten, die Raum für betriebliche Entgeltpolitik bietet. Begleitet wird die Umsetzung des Abkommens vom Forschungsprojekt „Umsetzung des Entgeltrahmenabkommens für die Metall- und Elektroindustrie in NRW“ am Institut für Arbeitswissenschaft der RUB (Lehrstuhl Informations- und Technikmanagement, Prof. Dr. Thomas Herrmann, Dr.-Ing. Rainer Skrotzki) in Kooperation mit der Gemeinsamen Arbeitsstelle RUB/IGM (Dr. Manfred Wannöffel). Die Hans-Böckler-Stiftung finanziert das Projekt.
Austausch, Diskussion, Lösungswege
Die Bochumer Workshops sind Teil dieses Forschungsprojekts: Hier diskutieren Experten der Tarifvertragsparteien und betriebliche Akteure mit Wissenschaftlern der RUB über die drei tariflichen Konfliktfelder Stellenbeschreibungen, Einstufungen und Eingruppierungen. Zu diesen Themen wollen sie praktische Lösungsansätze erarbeiten. Nach der Vorstellung von Beispielen aus Betrieben diskutieren die Teilnehmer zwei konkrete Fragestellungen: „Beteiligung von Betriebsrat und Belegschaft bei der Aufgabenbeschreibung – was spricht dafür und was dagegen“ sowie „Umgang mit (absehbaren) Konflikten bei der Eingruppierung – Preis und Wert von Betriebsfrieden“.
Weitere Informationen
Petra Müller, Gemeinsame Arbeitsstelle RUB/IGM, Tel. 0234/32-26899, E-Mail: petra.mueller@rub.de, Internet: http://rubigm.ruhr-uni-bochum.de
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