Experten diskutieren neue Strategien für innovativste Strahlentherapie

Die innovativste Methode der Bestrahlung bösartiger Tumoren (Radioonkologie) ist die Therapie mit geladenen Teilchen wie Protonen und Schwerionen. Vom 26. bis zum 29. September 2007 treffen sich internationale Experten aus den Bereichen der Physik, Strahlenbiologie und Strahlentherapie am Universitätsklinikum Heidelberg, um neueste Entwicklungen und Ergebnisse auf diesem Gebiet zu diskutieren.

Über 200 Wissenschaftler, u. a. aus Japan und den USA, werden sich in den kommenden Tagen mit modernen Methoden zum Strahlenschutz, zu innovativen Planungsmethoden in der Medizinphysik, den zellulären Wirkungen der Partikeltherapie sowie dem Stellenwert in der klinischen Anwendung beschäftigen. Das Symposium bietet einen detaillierten Einblick in die Grundlagen und die Wirkung der Partikeltherapie. Wissenschaftler und Ärzte haben die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit ausgewiesenen Experten zu diskutieren sowie künftige Projekte und Meilensteine zu definieren und gemeinsam zu gestalten.

Schwerionentherapie seit 1997 in Heidelberg / Exzellente Therapieergebnisse

Die Strahlentherapie mit Ionen wurde bereits 1946 in den USA entwickelt. Derzeit bieten weltweit nur sehr wenige Zentren diese moderne Form der Strahlentherapie an. Seit 1997 wird sie an der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie des Universitätsklinikums Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus durchgeführt. In Kooperation mit der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt und dem Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), sowie dem Forschungszentrum in Rossendorf konnte diese Therapie erfolgreich in der klinischen Routine etabliert werden. Dabei konnten exzellente Therapieergebnisse für Tumoren der Schädelbasis, wie Chordome und Chondrosarkome, sowie bösartige Tumoren der Speicheldrüsen erzielt werden.

Ab Winter 2007/2008 wird das Heidelberger Ionenstrahl Therapiezentrum (HIT) für jährlich über 1.300 Patienten Behandlungsmöglichkeiten mit Protonen und Schwerionen anbieten. Die Schwerionentherapie wird insbesondere für Tumoren, die für die konventionelle Strahlentherapie unempfindlich sind, entscheidende Therapievorteile bieten.

Im Rahmen der Veranstaltung wird der wissenschaftlichen Community das Heidelberger Ionenstrahl Therapiezentrum (HIT), das in Kürze den klinischen Betrieb aufnehmen wird, vorgestellt. Eine Weltneuheit dieser hochmodernen Anlage ist die weltweit erste Gantry für die Therapie mit Kohlenstoffionen und Protonen.

Der internationale Workshop „Heavy Charged Particles in Biology and Medicine“ findet in diesem Jahr zum 11. Mal statt. Die diesjährige Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Jahrestagung der Deutsch-Schweizerischen Gesellschaft für Strahlenschutz und der Jahrestagung der National Association for Radiation Research Societies (GAST).

Bei Rückfragen:

Professor Dr. Dr. Jürgen Debus
Präsident des Workshops
und Ärztlicher Direktor der Klinik für Radionkologie und Strahlentherapie
des Universitätsklinikums Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 8201 (Sekretariat Radioonkologie)
Dr. Stephanie Combs
Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie
des Universitätsklinikums Heidelberg
E-Mail: stephanie.combs@med.uni-heidelberg.de
Tel.: 06221 / 56 8201 (Sekretariat Radioonkologie)
Oder E-Mail an das Organisationsbüro: ibibam.meeting@med.uni-heidelberg.de
Weitere Informationen zum Workshop und Programm als Download unter
www.klinikum.uni-heidelberg.de/IBIBAM-Meeting.105655.0.html
Webseite zum Heidelberger Ionenstrahl Therapiezentrum HIT:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Heidelberger-Ionenstrahl-Therapie-HIT.106179.0.html
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik

Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…

Datensammler am Meeresgrund

Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…

Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert

Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…