Fazit der Pilotphase – Qualifizierung für Schulleiterinnen und Schulleiter hat sich bewährt
Rund ein Jahr nach dem Startschuss der Pilotphase zur neuen Qualifizierung für Schulleiterinnen und Schulleiter in Hessen (QSH) hat Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz heute in Wiesbaden ein überaus positives Fazit gezogen.
„Die Anforderungen an Schulleiterinnen und Schulleiter haben sich in den vergangenen Jahren signifikant verändert. Aus diesem Grund wurde vielerorts der Wunsch an uns herangetragen, Lehrkräfte bereits vor der Übernahme dieses verantwortungsvollen Amtes noch besser vorzubereiten und zu fördern“, erklärte der Kultusminister und ergänzte:
„Daher freue ich mich sehr, dass unser Pilotprojekt zur Qualifizierung für Schulleiterinnen und Schulleiter bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern so gut angenommen wurde, dass wir uns entschlossen haben, dieses zum kommenden Schuljahr ganz regulär zu etablieren und zukünftig alle neuen Kandidatinnen und Kandidaten für das höchste Amt in einer Schule auf diese Art und Weise zu qualifizieren. Damit läuten wir eine neue Ära der Schulleiter-Qualifizierung ein.“
An der Pilotphase, die sich an Schulleiterqualifizierungen anderer Bundesländer orientierte und eine konsequentere und systematischere Personalentwicklung in den Mittelpunkt stellte, nahmen 32 Lehrkräfte, die aus insgesamt 120 Bewerbungen ausgewählt wurden, teil. Kooperationspartner der Hessischen Lehrkräfteakademie war dabei die Heraeus-Bildungsstiftung.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen alle aus dem sogenannten „Kooperationsverbund Mitte“, zu dem die Staatlichen Schulämter Marburg-Biedenkopf, Gießen/Vogelsberg, Hochtaunus/Wetterau und Lahn-Dill/Limburg-Weilburg gehören. Die Gruppe bestand je zur Hälfte aus Frauen und Männern und umfasste alle Schulformen und Bildungsgänge.
Verbindliche und kompetenzbezogene Qualifizierung
Begleitend zur Pilotphase wurde eine externe Evaluation durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass sich das Grundkonzept in der Form einer verbindlichen und kompetenzbezogenen Qualifizierung für angehende Schulleiterinnen bzw. Schulleiter als tragfähig erwiesen hat und in Zukunft einen erkennbaren Beitrag zu einer guten Schulentwicklung in Hessen leisten wird.
„Unser Ziel war und ist es, ein transparentes und rechtssicheres Programmangebot zu schaffen, das persönliche, soziale, kommunikative und fachliche Kompetenzen miteinander kombiniert. Die Rückmeldung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die Ergebnisse der Evaluation bestätigen, dass uns dies sehr gut gelungen ist“, so der Kultusminister.
Als Ergebnis der Evaluation soll es zukünftig eine feste Kontaktperson für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die gesamte Reihe hinweg, ein Qualitätssicherungssystem sowie eine begleitende Evaluation für die nächsten drei Jahre der hessenweiten Einführung geben. Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich von der neuen Qualifizierung überzeugt:
„Es ist auf jeden Fall sinnvoll, sich vor Amtsübernahme gut vorzubereiten, um zu wissen, auf was man sich einlässt Wir haben mit der Qualifizierung gute Erfahrungen gemacht und können sagen, dass wir immer noch ‚Lust auf Leitung‘ haben“, so Elvira Rauschenberg und Malte Luther.
Das im Verlauf der Evaluation bereits überarbeitete Programm besteht nun aus einem Reflexionstag, fünf Modulen (Kommunikation und Leitung, Unterrichtswirksame Führung, Schulbudget, Schulrecht, Qualität und Veränderungsprozesse) sowie einem fiktiven Fallszenario unter dem Motto „Die ersten 100 Tage an einer neuen Schule“.
Die Dauer beträgt insgesamt rund ein Jahr und endet mit einer Abschlussveranstaltung und der Zertifikatsübergabe. Die Teilnahme an einem anschließenden Eignungsfeststellungsverfahren (3-tägiges Assessmentcenter) im Vorfeld einer Stellenbewerbung dient schließlich der Überprüfung der in der Qualifizierung entwickelten Kompetenzen.
Hessenweite Einführung zum kommenden Schuljahr – verbindliche Voraussetzung für eine Bewerbung in den nächsten fünf Jahren
Neben der Pilotphase und der externen Evaluation diente als Vorbereitung auf die zum kommenden Schuljahr vorgesehene hessenweite Einführung auch ein intensiver Austausch mit allen bereits aktiven Schulleiterinnen und Schulleitern. Darüber hinaus zeigte das Feedback aus acht Veranstaltungen unter dem Motto „Lust auf Leitung“, in denen über 500 interessierte Lehrkräfte ihr Interesse an einer zukünftigen Teilnahme bekundet haben, zeigte, dass das neue Programm großen Anklang findet.
„Daher haben wir uns entschieden, jedes Jahr mehr als 250 Lehrerinnen und Lehrern die Chance zu geben, sich als zukünftige Schulleiterinnen und Schulleiter zu qualifizieren – bei einem jährlichen Bedarf von rund 150 neuen Schulleitungen eine Zahl, auf die ich durchaus stolz bin. Wir qualifizieren damit nicht nur besser, sondern sorgen auch dafür, dass uns im Rahmen der Schulleiterstellenbesetzungsverfahren eine große Auswahl an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern zur Verfügung steht“, erklärte Lorz abschließend.
Mittelfristig ist zudem vorgesehen, die Qualifizierung für neu ins Amt gekommene und berufsbegleitend für langjährige Schulleiterinnen und Schulleiter auszuweiten und auch an dieser Stelle für eine noch bessere und qualitativ hochwertigere begleitende Unterstützung zu sorgen.
Die Geschäftsführerin der Heraeus Bildungsstiftung, Astrid Schulte, freut sich über die Entscheidung des HKM: „Seit über 15 Jahren liegt der Fokus unserer Stiftungsarbeit in der Fortbildung von Schulleitungen und Lehrkräften. Wir kennen die sich stetig ändernden Anforderungen, die von Schulleitungen erwartet werden und nehmen diese Themen in unseren Seminaren auf.“
Kontakt:
Claudia Hill Heraeus Bildungsstiftung Kurt-Blaum-Platz 2 63450 Hanau Tel. 06181 428938-33 / claudia.hill@heraeus-bildungsstiftung.deÜber die Heraeus Bildungsstiftung:
Die Heraeus Bildungsstiftung ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hanau. Sie setzt sich seit mehr als 50 Jahren für Bildungsthemen ein und konzentriert sich seit über 15 Jahren auf Personal- und Organisationsentwicklung in Schulen. Die Stiftung vermittelt Lehrkräften Kompetenzen in den Bereichen Persönlichkeit, soziales Miteinander, Führungsstil und Aufgaben-Management. Sie konnte mit ihren Seminaren und Veranstaltungen 2016 rund 2.500 Lehrer in deren Arbeit unterstützen. Mit unterschiedlichen Veranstaltungen fördert die Heraeus Bildungsstiftung den interdisziplinären Gedankenaustausch zwischen Schule, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft und greift aktuelle Bildungsthemen auf. Die Heraeus Bildungsstiftung ist operativ tätig und bundesweit aktiv.
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