Neue Materialien – neue Testanforderungen
Vom 6. bis 7. Juli 2017 veranstaltet das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE den siebten Workshop »PV Module Reliability«. Veranstaltungsort ist das Freiburger Solar Info Center, das in unmittelbarer Nähe zu den Labors des Fraunhofer ISE den Rahmen für technische Führungen und Diskussionen bietet. Die internationalen Referenten des Workshops beschäftigen sich in ihren Vorträgen mit der Zuverlässigkeit von PV-Modulen und -Systemen. Die Bandbreite reicht von Neuerungen in Mess- und Prüfverfahren für PV-Module bis hin zu Gebrauchsdauertests.
Im ersten von sechs Themenblöcken widmet sich der Workshop der Beständigkeit von unterschiedlichen PV-Technologien. Neben PV-Modulen für die Gebäudeintegration (BIPV) bilden bifaziale Module oder Photovoltaik gekoppelt mit solarthermischen Kollektoren (PVT) hier Schwerpunkte.
Erfahrungen mit standardisierten Leistungsmessungen für bifaziale Module im Hinblick auf die Beständigkeitsuntersuchungen werden von der Firma Meyer Burger vorgestellt. Innovative Komponenten, z. B. Multibusbars, leitfähige Klebematerialien oder Alternativen aus Kunststoff, stehen im zweiten Themenblock auf dem Programm. Michael Meissner von Heliatek, führender Hersteller auf dem Gebiet der organischen Photovoltaik, wird einen Einblick in die Alterungsbeständigkeit sogenannter OPV-Module geben.
Ein dritter Themenblock beschäftigt sich mit ausgesuchten Umweltbelastungen oder Neuerungen bei Testverfahren. Die Auswirkungen von Sandstrahlen auf Oberflächen sind z. B. Thema des Vortrags von Boris Agea Blanco von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Die Frage, inwiefern sich LEDs anstelle von Breitband-Bestrahlung für die Messung und Prüfung von PV-Modulen eignen, wird im vierten Themenblock »UV und Licht« u. a. von Torsten Brammer, Wavelabs, diskutiert.
Der wesentliche Teil des Workshops widmet sich dann in den letzten beiden Themenblöcken der Entwicklung von kombinierten Stresstests und dem Abgleich der Erfahrungen aus USA, Japan und Europa. Das vollständige Programm des Workshops sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier: https://www.pv-reliability.com/
Besondere Unterstützung erhält der diesjährige Workshop durch das Marie-Sklodowska Curie Projekt »SOLAR-TRAIN« (https://solar-train.eu/), das unter Leitung des Fraunhofer ISE 14 internationale Doktoranden auf dem Gebiet der PV-Zuverlässigkeit ausbildet und im Vorfeld des Workshops »PV Module Reliability« eine Einführungswoche am Fraunhofer ISE veranstaltet. Durch die Vernetzung der beiden Veranstaltungen erhalten die Doktoranden einen exklusiven Einblick in den Stand der Technik und knüpfen erste Kontakte mit den Experten und Ansprechpartnern der Branche.
Über die Veranstalter
Das 1981 in Freiburg gegründete Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE ist das größte Solarforschungsinstitut in Europa. Seit Jahren arbeiten Forscher des Fraunhofer ISE, z. B. in den EU-Projekten »PV PERFORMANCE«, »SOPHIA« oder »SOLAR-TRAIN« an Themen wie Effizienz und Dauerhaftigkeit von PV-Modulen und Materialien. Im Fokus stehen u. a. Materialanforderungen, ökonomische Umsetzbarkeit, Verbesserungsmöglichkeiten bei der Konstruktion von Modulen und der wissenschaftliche Beitrag zu nationalen und internationalen Arbeitsgruppen und Komitees. Der SOPHIA-Workshop »PV Module Reliability« ist mit entsprechenden Veranstaltungen in den USA (PV Module Reliability Workshop bei NREL in Colorado) und Japan (SAYURI-PV Workshop) vernetzt und bietet den Teilnehmern Zugriff auf deren wissenschaftliche Beiträge.
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