SMErobot präsentiert Automatisierungslösungen für kleine und mittelständische Produktionen

Zum Abschluss der vierjährigen Projektlaufzeit werden die Ergebnisse von SMErobot in Bezug auf künftige Automatisierungslösungen für kleine und mittelständische Fertigungen am 7. und 8. Mai 2009 im Rahmen eines öffentlichen Workshops im Institutszentrum der Fraunhofer-Gesellschaft in Stuttgart vorgestellt.

Diese Lösungen verbinden die hohen Kosten- und Flexibilitätsanforderungen von kleinen Produktionen mit der Einfachheit in Bedienung und Wartung. Schwerpunkt des ersten Tages sind Robotertechnologien und -komponenten, während das Thema des zweiten Tages Berichte und Erfahrungen aus den Pilotanwendungen sind.

Automatisierung macht wettbewerbsfähig – das gilt längst auch für den Mittelstand. Marktübliche Lösungen sind für viele kleine und mittlere Unternehmen (kmU, englisch SME) allerdings immer noch zu unflexibel, zu groß oder zu teuer. Neuen Schwung für den Einzug des Roboters in mittelständische Unternehmen verspricht „SMErobot“: Das EU-Projekt entwickelt eine völlig neue, modulare und interaktive Robotergeneration, die schnell zu installieren und leicht zu bedienen ist und durch ihre kostengünstige Auslegung die Wettbewerbspotenziale der Automatisierungstechnik für Europas Mittelständler erschließen soll.

SMErobot ist ein Integriertes Projekt innerhalb des 6. Forschungsrahmenprogramms der EU (NMP2-CT-2005-011838). Dem Bedarf kleiner und mittelständischer Produktionsbetriebe entsprechend werden in SMErobot grundlegend neue Automatisierungslösungen entwickelt, die auf einer neuen Generation von Industrierobotersystemen basieren. Die neuen Helfer werden in vielen Betrieben anpacken können, ob bei der Bearbeitung von Holz, Metall, Gummi, Keramik oder Plastik, ob zum Bohren, Fräsen, Montieren oder Handhaben. Das Konsortium führender europäischer Roboterhersteller, Systemintegratoren, Hersteller von Industrial IT-Lösungen und Forschungseinrichtungen hat sich deshalb drei ehrgeizige Innovations-Ziele gesteckt, die es innerhalb der Laufzeit erreichen will:

1. Der neue Roboter soll leicht erlernbare, „intuitive“ Befehle verstehen, so dass ihn auch Computer-Laien einweisen können.

2. Er soll alle Sicherheitsvoraussetzungen erfüllen, damit er den Arbeitsplatz mit menschlichen Kollegen teilen kann.

3. Und er soll binnen drei Tagen installiert und in Betrieb genommen werden können.

In einer zweitägigen Abschlussveranstaltung werden Konzepte und Projektergebnisse am 7. und 8. Mai 2009 im Institutszentrum der Fraunhofer-Gesellschaft in Stuttgart vorgestellt. Neben Präsentationen und Diskussionen nimmt das praktische Ausprobieren der Projektergebnisse großen Raum ein.

Ergebnisse des Projekts stellen Technologien, Konzepte und Werkzeuge dar, die der Robotik in kleinen und mittelständischen Fertigungen zum Durchbruch verhelfen sollen. Unter anderem werden folgende Innovationen auf dem Abschlussworkshop gezeigt:

– ein neuartiges Robotersystem auf der Basis einer parallelen Kinematik, das gleichzeitig hohe Steifigkeit, geringe Kosten sowie Modularität kombiniert,
– moderne Plug-and-Play-Technologien als Ersatz von aufwändigen manuellen Verkabelungen und Anlagenkonfigurationen
– Sicherheitssysteme und -lösungen für die sichere Mensch-Roboter-Kooperation
– einfache, automatisierte Programmerstellung mit und ohne CAD-Daten durch den Einsatz von Sprache, graphischen Symbolen oder dem Programmieren durch Vormachen
– elektrische Antriebe höchster Leistungsdichte sowie neuartige steifigkeitsgeregelte Robotergelenke
– 3-D-Scanner, die Objekte in Echtzeit dreidimensional modellieren und erfassen,
– mikrosystemtechnische Kraft/Drehmomentsensoren für feinfühlige Bearbeitungsaufgaben zu einem Bruchteil der heute noch erforderlichen Kosten
– flexible Greiftechnik und robotergeführte manuelle Werkzeuge für mittelständische Produktionen
– Kosten- und Wirtschaftlichkeitsbewertungen durch ein anwendungsfreundliches, rechnergestütztes Instrument zur Lebenszyklusbewertung

– die SMErobot-Toolbox mit selbsterklärenden Trainingsmodulen und Checklisten zur Unterstützung der Entwicklung und Implementierung der neuen Robotergeneration

In Pilotinstallationen mit mittelständischen Unternehmen aus den Bereichen Gießereitechnik, Maschinenbau, Metall- und Holzbearbeitung wurde das Innovationspotenzial der Technologien und Anwendungen bestätigt. Dabei wurden die Roboter durch umfangreiche Tests mit potenziellen Nutzern für ein breites Spektrum künftiger Anwendungen und Branchen optimiert.

Die Ergebnisvorstellung am ersten Tag, 7. Mai, (Vorträge in Englisch) zielt insbesondere auf Teilnehmer aus Forschung und Entwicklung, auf Ausrüster und Produktions-Experten ab.

Der zweite Tag, 8. Mai, (Vorträge vorwiegend in Deutsch) soll insbesondere Teilnehmer aus dem Bereich kleiner und mittlerer Produktionen aller Art sowie Berufsverbände ansprechen.

Projektkoordination
Fraunhofer IPA
Martin Hägele
Telefon:+49 711 970-1203
Fax: +49 711 970-1008
martin.haegele@ipa.fraunhofer.de
Projektmanagement
GPS GmbH
Corinna Noltenius
Telefon:+49 711 687031-44
Fax: +49 711 687031-55
corinna.noltenius@gps-stuttgart.de
Redaktion
Fraunhofer IPA
Hubert Grosser
Telefon:+49 711 970-1667
Fax: +49 711 970-1400
presse@ipa.fraunhofer.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wegweisend für die Diagnostik

Forschende der Universität Jena entwickeln Biosensor auf Graphen-Basis. Zweidimensionale Materialien wie Graphen sind nicht nur ultradünn, sondern auch äußerst empfindlich. Forschende versuchen deshalb seit Jahren, hochsensible Biosensoren zu entwickeln, die…

Rotorblätter wiederverwenden

h_da-Team als „Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland“ ausgezeichnet. Rotorblätter von Windkraftanlagen wiederverwenden statt zu entsorgen: Das „Creative Lab rethink*rotor“ am Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt (h_da) zeigt, dass sich hieraus Schallschutzwände…

Weltweit erstes Zentrum für Solarbatterien

Strategische Partnerschaft zur Optoionik von TUM und Max-Planck-Gesellschaft. Energie von Sonnenlicht direkt elektrochemisch speichern Optoionik als Querschnittswissenschaft zwischen Optoelektronik und Festkörperionik Bayern als internationaler als Innovationsführer bei solarer Energiespeicherung Das…