Asylbewerberleistungen 2008 erstmals unter 1 Milliarde Euro
Seit Bestehen der Asylbewerberleistungsstatistik (1994) lagen sie damit erstmals unter der Milliardengrenze. Gegenüber dem Vorjahr (1,03 Milliarden Euro) gingen sie um rund ein Fünftel (18,4%) zurück.
Ungefähr drei Viertel (71,8%) der Bruttoausgaben wurden für Leistungen zur Deckung des täglichen Bedarfs (so genannte Regelleistungen) ausgegeben, ungefähr ein Viertel (28,2%) für besondere Leistungen, vorwiegend Leistungen bei Krankheit, Schwangerschaft oder Geburt.
Nach Abzug der Einnahmen in Höhe von 28,68 Millionen Euro – größtenteils Erstattungen anderer Sozialleistungsträger – betrugen die Nettoausgaben rund 813,80 Millionen Euro. Dies sind rund ein Fünftel (19,2%) weniger als 2007. Im Jahr 2008 wurden in Deutschland für Asylbewerberleistungen pro Kopf der Gesamtbevölkerung rechnerisch knapp 10 Euro netto aufgewendet, 2007 waren es noch über 12 Euro netto pro Kopf.
Mit den Ausgaben ging auch die Zahl der Empfänger von Regelleistungen nach dem Asylbewerbungsleistungsgesetz zurück. Nach den noch vorläufigen Ergebnissen erhielten zum 31.12.2008 in Deutschland rund 128 000 Personen entsprechende Regelleistungen.
Gegenüber 2007 sank damit die Zahl der Leistungsempfänger um 16,6%. Dies ist der niedrigste Empfängerstand in der Asylbewerberleistungsstatistik. Der bisherige Höchststand wurde Ende 1996 mit 490 000 Personen verzeichnet; seitdem ist die Zahl der Leistungsbezieher jährlich gesunken.
Rund 41 000 Menschen erhielten nach vorläufigen Daten zum Jahresende 2008 neben den Regelleistungen besondere Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (- 21,5% gegenüber 2007).
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Anna Katharina Winkeler,
Telefon: (0611) 75-8144,
E-Mail: sozialhilfe@destatis.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.destatis.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken
Neueste Beiträge
Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme
Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…
Globale Studie identifiziert Gene für Depressionen in verschiedenen Ethnien
Neue genetische Risikofaktoren für Depression wurden erstmals in allen großen Weltbevölkerungen identifiziert und ermöglichen es Wissenschaftler*innen, das Risiko für Depression unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit vorherzusagen. Die bislang größte und…
Zurück zu den Grundlagen: Gesunder Lebensstil reduziert chronische Rückenschmerzen
Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich sind weltweit eine der Hauptursachen für Behinderungen, wobei viele Behandlungen wie Medikamente oft keine dauerhafte Linderung bieten. Forscher des Centre for Rural Health der Universität Sydney…