Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2013

Im zweiten Quartal 2013 war das BIP deutlich stärker gestiegen (+ 0,7 %), nachdem es zu Jahresbeginn stagniert hatte. Dabei handelte es sich aber zum Teil um Auswirkungen der extrem winterlichen Witterung im ersten sowie um entsprechende Nachholeffekte im zweiten Quartal 2013.

Positive Impulse kamen im dritten Quartal 2013 ausschließlich aus dem Inland. Vor allem die Investitionen zogen wiederum deutlich an: In Ausrüstungen – darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge – wurde 0,5 % mehr investiert als im Vorquartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt). Die Bauinvestitionen stiegen sogar um 2,4 %.

Außerdem erhöhte der Staat seine Konsumausgaben um 0,5 %, und auch die privaten Konsumausgaben waren etwas höher (+ 0,1 %) als im zweiten Quartal 2013. Dagegen bremste der Außenbeitrag – also die Differenz aus Exporten und Importen – das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts:

Während im dritten Quartal 0,8 % mehr Waren und Dienstleistungen importiert wurden, lagen die Exporte nur geringfügig (+ 0,1 %) über dem Vorquartalsniveau. Daraus errechnet sich für den Außenbeitrag ein negativer Wachstumsbeitrag von – 0,4 Prozentpunkten zum BIP.

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Vorjahresvergleich:

Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Wirtschaftsleistung gestiegen: Das preisbereinigte BIP war im dritten Quartal 2013 um 1,1 % (kalenderbereinigt um 0,6 %) höher als im dritten Quartal 2012.

Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2013 wurde nach vorläufigen Berechnungen von 42,0 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 253 000 Personen oder 0,6 % mehr als ein Jahr zuvor.

Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität, gemessen als preisbereinigtes BIP je Erwerbstätigen, ist im dritten Quartal 2013 um 0,5 % gestiegen. Je Erwerbstätigenstunde gemessen war sie nach ersten vorläufigen Berechnungen leicht rückläufig (– 0,1 %), da je Erwerbstätigen im Durchschnitt um 0,6 % mehr gearbeitet wurde als im Vorjahr. Hauptursache hierfür war, dass es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Arbeitstag mehr gab.

Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung war im dritten Quartal 2013 in fast allen Wirtschaftsbereichen höher als ein Jahr zuvor. Den stärksten Anstieg verzeichneten die Unternehmensdienstleister (+ 3,8 %), gefolgt von Handel, Verkehr und Gastgewerbe (+ 2,6 %). Das Baugewerbe scheint sich nach fünf rückläufigen Quartalen in Folge erholt zu haben: Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 %. Auch das Verarbeitende Gewerbe steigerte seine Wirtschaftsleistung (+ 0,9 %). Lediglich bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern (– 5,6 %) und bei den sonstigen Dienstleistern (– 1,1 %) gab es Rückgänge. Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche stieg im dritten Quartal 2013 um 1,1 % gegenüber dem dritten Quartal 2012.

Auf der Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts kamen auch im Vorjahresvergleich positive Impulse aus dem Inland. Der Abwärtstrend der Ausrüstungsinvestitionen konnte gestoppt werden: Im dritten Quartal 2013 wurde erstmals seit Anfang 2012 wieder mehr in Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge investiert (+ 1,0 %) als ein Jahr zuvor. Die Bauinvestitionen stiegen um 2,2 %, da sowohl in den öffentlichen Bau als auch in Wohnbauten deutlich mehr investiert wurde als im dritten Quartal 2012. Dagegen war der gewerbliche Bau weiter rückläufig. Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 1,5 % höher als im Vorjahr. Der Staat erhöhte seine Konsumausgaben ebenfalls, und zwar um 0,4 %. Vom Außenhandel kamen auch im Vorjahresvergleich keine Wachstumsimpulse, da die preisbereinigten Importe von Waren und Dienstleistungen mit + 1,9 % deutlich stärker stiegen als die Exporte (+ 0,7 %). Dadurch hatte der Außenbeitrag als Saldo zwischen Exporten und Importen einen negativen Effekt auf das BIP-Wachstum (– 0,5 Prozentpunkte).

In jeweiligen Preisen berechnet war das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2013 um 3,3 % und das Bruttonationaleinkommen um 3,1 % höher als im dritten Quartal 2012. Das Volkseinkommen, das sich aus dem Arbeitnehmerentgelt und den Unternehmens- und Vermögenseinkommen zusammensetzt, nahm insgesamt um 3,6 % zu. Dabei stieg das Arbeitnehmerentgelt um 2,6 %, während die Unter­nehmens- und Vermögenseinkommen nach ersten vorläufigen Berechnungen um 5,5 % zunahmen. Die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer waren brutto wie netto um 2,8 % höher als ein Jahr zuvor. Im Durchschnitt je Arbeitnehmer berechnet fiel der Anstieg der Nettolöhne und -gehälter mit + 1,9 % jedoch schwächer aus, da auch die Anzahl der Arbeitnehmer im Vergleich zum Vorjahresquartal zunahm (+ 0,8 %). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 3,0 % und damit etwas weniger als die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen (+ 3,3 %). Daraus errechnet sich für die Sparquote der privaten Haushalte im dritten Quartal 2013 ein vorläufiger Wert von 8,5 %; das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor.

Im Zusammenhang mit der erstmaligen Berechnung des dritten Quartals 2013 wurden auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse für die ersten zwei Quartale 2013 überarbeitet und – soweit erforderlich – revidiert. Dabei ergaben sich keine Änderungen für das BIP. In einzelnen Komponenten des BIP kam es aber zum Teil zu deutlichen Korrekturen. Darüber hinaus kann es bei saison- und kalenderbereinigten Reihen zu geänderten Ergebnissen in der gesamten Zeitreihe kommen.

Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen können auf den Fachbereichsseiten abgerufen werden. In der Fachserie 18 „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen“, Reihe 1.2 „Vierteljahresergebnisse“ sowie Reihe 1.3 „Saisonbereinigte Vierteljahresergebnisse nach Census X-12-ARIMA und BV 4.1“ stehen tiefer gegliederte Ergebnisse zur Verfügung. Diese und weitere Veröffentlichungen sind unter Publikationen erhältlich. Ein ausführlicher

Qualitätsbericht – Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (VGR) (PDF, 183KB, Datei ist nicht barrierefrei)

für die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen steht ebenfalls zur Verfügung.

Weitere Auskünfte gibt:
VGR-Infoteam,
Telefon: +49 611 75 2626

Media Contact

VGR-Infoteam Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

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