178 100 Einbürgerungen von Ausländern im Jahr 2001


Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden 178 100 ausländische Personen im Verlauf des Jahres 2001 in Deutschland eingebürgert. Das sind 8 600 oder 4,6 % weniger als 2000 (186 700). Im Jahr 2000 hatte es eine Zunahme der Einbürgerungen gegenüber 1999 um 30 % gegeben.

Von den 178 100 im Jahr 2001 eingebürgerten Ausländern erwarben 101 800 oder 57,2 % die deutsche Staatsangehörigkeit auf Grund der mit dem Gesetz zur Reform des Staatsangehörigkeitsrechts vom 15. Juli 1999 eingeführten neuen Fassung des § 85 Ausländergesetz – AuslG (Anspruchseinbürgerung mit einer Mindestaufenthaltsdauer von acht Jahren sowie Miteinbürgerung der ausländischen Ehegatten und minderjährigen Kinder); dies war ein Plus von 28 600 Einbürgerungen oder 39 % gegenüber 2000, als das Reformgesetz in Kraft trat.

27 400 Ausländer (15,4 %) wurden auf Grund der Übergangsregelung in § 102a AuslG nach den vor dem 1. Januar 2000 geltenden Regelungen (§§ 85 und 86 – AuslG , wie u.a. Mindestaufenthaltsfrist von 15 Jahren und bestimmte Voraussetzungen für junge Ausländer) eingebürgert; das war ein Rückgang um 35 000 oder 56,1 % gegenüber dem Jahr 2000.

Weitere 46 800 Ausländer (26,3 %) erhielten nach den Bestimmungen des neuen Staatsangehörigkeitsgesetzes (StAG) die deutsche Staatsangehörigkeit, darunter 23 400 in Deutschland geborene ausländische Kinder unter 10 Jahren auf Grund des durch das Reformgesetz eingeführten § 40 b StAG.

Nach der früheren Staatsangehörigkeit ergab sich im Jahr 2001 folgendes Bild:

75 600 Personen mit ehemaliger türkischer Staatsangehörigkeit wurden eingebürgert; damit stellten wiederum Türken mit 42,4 % den größten Anteil aller Einbürgerungen. Der Anteil der türkischen Staatsangehörigen an allen in Deutschland lebenden Ausländern betrug 2001 rund 27 %. Jeweils 12 000 Eingebürgerte (6,7 %) besaßen eine ehemals iranische bzw. jugoslawische Staatsangehörigkeit. Weitere 5 100 eingebürgerte Ausländer (2,9 %) kamen aus Afghanistan, 5 000 (2,8 %) aus der Russischen Föderation und 4 500 (2,5 %) aus dem Libanon.

In den letzten Jahren gab es in Deutschland folgende Entwicklung bei den Einbürgerungen von Ausländern:

Einbürgerungen von Ausländern 1994 bis 2001

Jahr

Einbürgerungen von Ausländern

Anzahl

Veränderung gegenüber
dem Vorjahr in %

1994

61 709

1995

71 981

+ 16,6

1996

86 356

+ 20,0

1997

82 913

– 4,0

1998

106 790

+ 28,8

1999

143 267

+ 34,2

2000

186 688

+ 30,3

2001

178 098

– 4,6

 

Eingebürgerte Ausländer im Jahr 2001 nach ausgewählten
bisherigen Staatsangehörigkeiten

Vorläufige Ergebnisse

Land der bisherigen
Staatsangehörigkeit

Anzahl

Anteil an allen
Einbürgerungen
in %

Türkei

75 573

42,4

Iran, Islamische Republik

12 020

6,7

Jugoslawien (Serbien/Montenegro)

12 000

6,7

Afghanistan

5 111

2,9

Russische Föderation

4 972

2,8

Libanon

4 486

2,5

Marokko

4 425

2,5

Kroatien

3 931

2,2

Bosnien und Herzegowina

3 791

2,1

Sri Lanka

3 485

2,0

 

Weitere Auskünfte erteilt: Hermann Voit,
Telefon: (0611) 75-2116,
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hermann.voit@destatis.de


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Hermann Voit Pressemitteilung

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