Verbraucherpreise im Juni 2002 um 0,8 % zum Vorjahr gestiegen


Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Deutschland im Juni 2002 gegenüber Juni 2001 um 0,8 % gestiegen. Dies ist die niedrigste Jahresteuerungsrate seit Oktober 1999 (ebenfalls + 0,8 %). Im Vergleich zum Vormonat ging der Index um 0,1 % zurück. Die Schätzung für Juni 2002 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit leicht nach unten korrigiert.

Die aktuell niedrigen Jahresteuerungsraten werden durch einen Basiseffekt beeinflusst: Verglichen wird mit dem Indexhöchststand des Jahres 2001 von 110,2 Punkten im Juni und Juli 2001. Im Juni 2001 waren die Preise für Nahrungsmittel im Vorjahresvergleich um 6,9 %, für leichtes Heizöl um 9,6 % und für Kraftstoffe um 3,1 % gestiegen. Derzeit wirken die Mineralölerzeugnisse wieder deutlich preishemmend: Leichtes Heizöl war im Juni 2002 um 17,6 % günstiger als im Juni 2001, die Kraftstoffpreise lagen 2,5 % unter dem Vorjahresniveau. Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte die Gesamtrate bei 1,1 % gelegen.

Die Nahrungsmittelpreise haben sich aktuell weiter entspannt, sie gingen von Juni 2001 bis Juni 2002 um 0,8 % zurück. Am deutlichsten ist der Preisrückgang bei Gemüse (– 12,6 % zum Vorjahresmonat). Preistreibend dagegen wirkten Fische und Fischwaren (+ 5,1 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 2,8 %).

Überdurchschnittliche Jahresteuerungsraten weisen weiterhin viele Dienstleistungen auf. Hervorzuheben sind Schuhreparaturen (+ 5,1 %), Kinokarten (+ 4,9 %), Restaurant- und Cafébesuche (+ 4,1 %), die Chemische Reinigung (+ 3,9 %), Friseurleistungen (+ 3,9 %) sowie die Reparatur von Haushaltsgeräten (+ 3,5 %).

Verbraucherfreundlich gestaltete sich die Preisentwicklung bei technischen Geräten: Informationsverarbeitungsgeräte (– 18,7 % im Jahresvergleich), Videorecorder (– 5,3 %), Videokameras (– 4,1 %), Fernsehgeräte (– 2,4 %) und Waschmaschinen (– 1,1 %) sind günstiger als im Vorjahr.

Im Juni 2002 ergab sich für das frühere Bundesgebiet im Vorjahresvergleich eine Preissteigerungsrate von 0,8 %. Im Vergleich zum Mai 2002 ging der Index – wie für Deutschland insgesamt – um 0,1 % zurück. Für die neuen Länder und Berlin-Ost lag die Teuerungsrate gegenüber Juni 2001 bei 0,4 %. Im Vergleich zum Vormonat sank der Index um 0,3 %. Der stärkere Preisrückgang in den neuen Ländern ist im Wesentlichen auf Preissenkungen bei Nahrungsmitteln (– 1,3 % im Monats- und Jahresvergleich) bei gleichzeitig höherer Verbrauchsbedeutung als im früheren Bundesgebiet zurückzuführen.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland hat sich im Juni 2002 gegenüber Juni 2001 um 0,7 % erhöht. Im Vergleich zum Vormonat sank der Index um 0,1 %. Die Schätzung vom 24. Juni 2002 wird damit bestätigt.

Weitere Angaben enthalten der Eil- und der Monatsbericht Juni 2002 der Fachserie 17, Reihe 7, „Preisindizes für die Lebenshaltung“, die auch online im Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/shop erhältlich sind.

Die Preisanalysen des Statistischen Bundesamtes aus Anlass der Euro-Bargeldeinführung wurden vor wenigen Tagen aktualisiert. Darüber hinaus enthält das kostenlose Internetangebot nun eine Liste der Gewichte und aktuellen Teuerungsraten aller im Warenkorb enthaltenen Waren und Dienstleistungen. Zu finden sind diese Informationen auf der Homepage des Statistischen Bundesamtes unter: http://www.destatis.de/basis/d/preis/vpitsti10.htm

Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte

Gesamtindex / Abteilungen
________

Jahr / Monat

1995 = 100

Veränderung
gegenüber
Vorjahres-
zeitraum

Veränderung
gegenüber
Vormonat

in %

Gesamtindex im Juni 2002

111,1

0,8

– 0,1

Nahrungsmittel und alkohol-
  freie Getränke


107,1


– 0,8


– 0,8

Alkoholische Getränke,
  Tabakwaren


113,3


3,5


0,3

Bekleidung und Schuhe

103,5

0,7

– 0,2

Wohnung, Wasser, Strom,
  Gas u.s.w.


114,8


0,2


– 0,2

Einrichtungsgegenstände,   Haushaltsgeräte u.ä.


104,0


1,0


0,0

Gesundheitspflege

112,8

0,4

0,0

Verkehr

119,6

0,7

– 0,2

Nachrichtenübermittlung

82,4

0,6

0,0

Freizeit, Unterhaltung u.ä.

107,0

1,1

0,2

Bildungswesen

124,0

2,6

0,1

Beherbergungs- und Gast-
  stättendienstleistungen


112,9


4,0


0,9

Andere Waren und Dienst-
  leistungen


112,0


2,4


0,0

Gesamtindex

 

 

 

1997 D

 

103,3

1,9

1998 D

 

104,3

1,0

1999 D

 

104,9

0,6

2000 D

 

106,9

1,9

2001 D

 

109,6

2,5

2001

Juni

110,2

3,1

0,2

Juli

110,2

2,6

0,0

August

110,0

2,6

– 0,2

September

110,0

2,1

0,0

Oktober

109,7

2,0

– 0,3

November

109,5

1,7

– 0,2

Dezember

109,6

1,7

0,1

2002

Januar

110,6

2,1

0,9

Februar

110,9

1,7

0,3

März

111,1

1,8

0,2

April

111,2

1,6

0,1

Mai

111,2

1,1

0,0

Juni

111,1

0,8

– 0,1

______________
D = Jahresdurchschnitt

 

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Telefon: (0611) 75-2621,
E-Mail:
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