Verbraucherpreise im Juli 2002 um 1,0 % zum Vorjahr gestiegen


Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt, ist der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Deutschland im Juli 2002 gegenüber Juli 2001 um 1,0 % gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,2 %. Die Schätzung für Juli 2002 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit bestätigt. Im Mai 2002 hatte die Jahresteuerungsrate bei 1,1 % und im Juni 2002 bei 0,8 % gelegen.

Die Jahresteuerungsrate wird überwiegend durch Preiserhöhungen bei Dienstleistungen (+ 1,9 %) bestimmt. Überdurchschnittlich verteuert haben sich insbesondere Pauschalreisen (+ 3,5 %), Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen (+ 3,8 %) sowie Friseurleistungen (+ 3,8 %).

Während die Preise für leichtes Heizöl im Jahresvergleich rückläufig waren (– 12,9 %), sind sie im Vergleich zum Vormonat um 1,9 % gestiegen. Dagegen erhöhten sich die Preise für Kraftstoffe im Juli 2002 gegenüber Juli 2001 um 2,4 % und blieben im Vormonatsvergleich unverändert. Insgesamt gingen von den Mineralölerzeugnissen im Jahresvergleich preishemmende Wirkungen aus (– 0,6 %); im Vormonatsvergleich waren sie allerdings um 0,4 % teurer. Ohne Heizöl und Kraftstoffe wäre der Gesamtindex von Juli 2001 bis Juli 2002 um 1,1 % gestiegen.

Nach wie vor werden die aktuellen Jahresteuerungsraten vom hohen Preisniveau der vergleichbaren Vorjahresmonate bestimmt (so genannter Basiseffekt). Dies gilt insbesondere für Nahrungsmittel: Im Jahresvergleich gingen die Preise um durchschnittlich 0,9 % zurück; vor einem Jahr hatte die Teuerungsrate hier noch bei 6,8 % gelegen (u.a. auf Grund von BSE sowie Maul- und Klauenseuche). Im Einzelnen verbilligten sich im Jahresvergleich Fleisch und Fleischwaren um 2,0 %, Obst um 4,9 % und Gemüse um 8,1 %. Diese Waren wiesen auch im Vergleich zum Vormonat rückläufige Preise (– 0,2 %; – 2,1 %; – 4,1 %) auf. Preistreibend wirkten dagegen Fische und Fischwaren (+ 4,8 % im Vorjahresvergleich) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 2,5 %) .

Ausgesprochen verbraucherfreundlich im Vergleich zum Vorjahr ist die Preisentwicklung weiterhin bei Informationsverarbeitungsgeräten (– 19,9 %).

Im Juli 2002 ergab sich für das frühere Bundesgebiet im Vergleich zum Juli 2001 eine Preissteigerungsrate von 1,1 %. Im Vergleich zum Juni 2002 erhöhte sich der Index um 0,3 %. Für die neuen Länder und Berlin-Ost lag die Teuerungsrate gegenüber Juli 2001 bei 0,5 %. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,2 %.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland hat sich im Juli 2002 gegenüber Juli 2001 um 1,0 % erhöht. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,3 %. Die Schätzung vom 24. Juli 2002 wurde damit sowohl für die Jahres- als auch für die Monatsrate leicht nach oben korrigiert.

Weitere Angaben enthalten der Eil- und der Monatsbericht Juli 2002 der Fachserie 17, Reihe 7, „Preisindizes für die Lebenshaltung“, die auch online im Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/shoperhältlich sind.

 

Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte

Gesamtindex / Abteilungen
________

Jahr / Monat

1995 = 100

Veränderung
gegenüber
Vorjahres-
zeitraum

Veränderung
gegenüber
Vormonat

in %

Gesamtindex im Juli 2002

111,3

1,0

0,2

Nahrungsmittel und alkohol-
  freie Getränke


106,5


– 0,8


– 0,6

Alkoholische Getränke,
  Tabakwaren


113,5


3,7


0,2

Bekleidung und Schuhe

102,7

0,3

– 0,8

Wohnung, Wasser, Strom,
  Gas u.s.w.


114,9


0,3


0,1

Einrichtungsgegenstände,   Haushaltsgeräte u.ä.


104,0


0,9


0,0

Gesundheitspflege

112,6

0,2

– 0,2

Verkehr

119,8

1,9

0,2

Nachrichtenübermittlung

82,6

0,6

0,2

Freizeit, Unterhaltung u.ä.

109,2

1,3

2,1

Bildungswesen

124,2

2,6

0,2

Beherbergungs- und Gast-
  stättendienstleistungen


115,0


3,8


1,9

Andere Waren und Dienst-
  leistungen


112,4


2,6


0,4

Gesamtindex

 

 

 

1997 D

 

103,3

1,9

1998 D

 

104,3

1,0

1999 D

 

104,9

0,6

2000 D

 

106,9

1,9

2001 D

 

109,6

2,5

2001

Juli

110,2

2,6

0,0

August

110,0

2,6

– 0,2

September

110,0

2,1

0,0

Oktober

109,7

2,0

– 0,3

November

109,5

1,7

– 0,2

Dezember

109,6

1,7

0,1

2002

Januar

110,6

2,1

0,9

Februar

110,9

1,7

0,3

März

111,1

1,8

0,2

April

111,2

1,6

0,1

Mai

111,2

1,1

0,0

Juni

111,1

0,8

– 0,1

Juli

111,3

1,0

0,2

______________
D = Jahresdurchschnitt

Weitere Auskünfte erhalten Sie über unsere Service-Nummer,
Telefon: (0611) 75-2621,
E-Mail:
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