Verbraucherpreise im August 2002: + 1,1 % zum Vorjahr


Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Deutschland im August 2002 gegenüber August 2001 um 1,1 % gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat sank der Index um 0,1 %. Die Schätzung für August 2002 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit leicht nach oben korrigiert. Im Juni und Juli 2002 hatten die Jahresteuerungsraten 0,8 % bzw. 1,0 % betragen.

Erstmals seit April 2002 wirkten Heizöl und Kraftstoffe nicht mehr preishemmend auf die Jahresteuerungsrate: Auch ohne Einrechnung der Mineralölerzeugnisse hätte die Inflationsrate + 1,1 % betragen. Dabei kompensierte sich die Preisentwicklung dieser Produkte: So war leichtes Heizöl im August 2002 günstiger als ein Jahr zuvor (– 12,5 %), Kraftstoffe – die im Budget des Durchschnittshaushalts ein größeres Gewicht haben – verteuerten sich um 4,3 %. Im Vergleich zum Vormonat stiegen sowohl die Preise für das leichte Heizöl (+ 1,1 %) als auch die Kraftstoffpreise (+ 0,5 %).

Die rückläufige Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln hält weiter an. Die Lebensmittelpreise ermäßigten sich sowohl im Jahresvergleich (– 0,5 %) als auch im Vormonatsvergleich (– 0,8 %). Insbesondere Obst (– 2,5 %) und Gemüse (– 4,6 %) sind günstiger als im August 2001. Nach wie vor preistreibend wirkten dagegen Fische und Fischwaren (+ 4,2 % im Vorjahresvergleich) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 2,5 %).

Überdurchschnittlich hohe Jahresteuerungsraten weisen nach wie vor Dienstleistungen auf. Spürbar stiegen die Preise für Bankdienstleistungen (+ 8,6 %) und für Reparaturdienstleistungen (z.B. Schuhreparatur + 5,2 %, Reparatur von Fernsehern, Kameras, Personalcomputern u.ä. + 5,1 %). Auch Kulturdienstleistungen, wie Theaterbesuche
(+ 4,7 %) oder Opern-Abonnements (+ 3,9 %), konnte man im Vorjahr für weniger Geld in Anspruch nehmen.

Im August 2002 ergab sich für das frühere Bundesgebiet im Vergleich zum August 2001 eine Preissteigerungsrate von 1,2 %. Im Vergleich zum Juli 2002 verringerte sich der Index um 0,1 %. Für die neuen Länder und Berlin-Ost lag die Teuerungsrate gegenüber August 2001 bei 0,6 %. Im Vergleich zum Vormonat sank der Index um 0,2 %. Die geringere Verteuerung in den neuen Ländern und Berlin-Ost ist im Wesentlichen bedingt durch stärkere Preisermäßigungen bei Nahrungsmitteln sowie Bekleidung und Schuhen bei gleichzeitig höherer Verbrauchsbedeutung dieser Güter.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland hat sich im August 2002 gegenüber August 2001 um 1,0 % erhöht. Im Vergleich zum Vormonat sank der Index um 0,2 %. Die Schätzung vom 23. August 2002 wurde damit bestätigt.

Weitere Angaben enthalten der Eil- und der Monatsbericht August 2002 der Fachserie 17, Reihe 7, „Preisindizes für die Lebenshaltung“, die auch online im Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/shop erhältlich sind.

Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte

Gesamtindex / Abteilungen
________

Jahr / Monat

1995 = 100

Veränderung
gegenüber
Vorjahres-
zeitraum

Veränderung
gegenüber
Vormonat

in %

Gesamtindex im August 2002

111,2

1,1

– 0,1

Nahrungsmittel und alkohol-
  freie Getränke


105,7


– 0,5


– 0,8

Alkoholische Getränke,
  Tabakwaren


113,7


3,8


0,2

Bekleidung und Schuhe

102,6

0,4

– 0,1

Wohnung, Wasser, Strom,
  Gas u.s.w.


115,0


0,3


0,1

Einrichtungsgegenstände,   Haushaltsgeräte u.ä.


104,0


0,9


0,0

Gesundheitspflege

112,8

0,3

0,2

Verkehr

119,9

2,1

0,1

Nachrichtenübermittlung

82,5

0,4

– 0,1

Freizeit, Unterhaltung u.ä.

108,4

1,1

– 0,7

Bildungswesen

124,5

2,7

0,2

Beherbergungs- und Gast-
  stättendienstleistungen


114,6


3,5


– 0,3

Andere Waren und Dienst-
  leistungen


112,3


2,4


– 0,1

Gesamtindex

 

 

 

1997 D

 

103,3

1,9

1998 D

 

104,3

1,0

1999 D

 

104,9

0,6

2000 D

 

106,9

1,9

2001 D

 

109,6

2,5

2001

August

110,0

2,6

– 0,2

 

September

110,0

2,1

0,0

 

Oktober

109,7

2,0

– 0,3

 

November

109,5

1,7

– 0,2

 

Dezember

109,6

1,7

0,1

2002

Januar

110,6

2,1

0,9

 

Februar

110,9

1,7

0,3

 

März

111,1

1,8

0,2

 

April

111,2

1,6

0,1

 

Mai

111,2

1,1

0,0

 

Juni

111,1

0,8

– 0,1

 

Juli

111,3

1,0

0,2

 

August

111,2

1,1

– 0,1

____________
D = Jahresdurchschnitt

Weitere Auskünfte erhalten Sie über unsere Service-Nummer,
Telefon: (0611) 75-2621,
E-Mail:
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