Internetzugang in 43% der Haushalte und 62% der Unternehmen
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, hatten in Deutschland im ersten Quartal 2002 rund 16 Mill. Haushalte einen Internetzugang, dies entspricht einem Anteil von 43%.
Damit lag Deutschland etwas über dem EU-Durchschnitt von 40% (Juni 2002), erreichte jedoch nicht den Verbreitungsgrad in den führenden EU-Ländern, wie in den Niederlanden (66%), und blieb auch unter dem Niveau der USA und Kanadas, wo schon im Jahr 2001 jeder zweite Haushalt über einen Internetzugang verfügte.
62% der Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel und weiteren Dienstleistungsbereichen nutzten im Jahr 2002 das Internet für ihre Geschäftsabläufe. Damit ist Deutschland bei der Internet-Nutzung durch Unternehmen im europäischen Vergleich zwar nicht führend, das Niveau ist allerdings hoch und der Abstand zu den führenden Staaten nicht groß.
Diese und weitere Ergebnisse über die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologie in privaten Haushalten und in Unternehmen im Jahr 2002 hat der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, heute in einem Pressegespräch „Informationstechnologie in Haushalten und Unternehmen“ in Frankfurt am Main vorgestellt. Die Ergebnisse stammen aus zwei EU-weit harmonisierten Pilotstudien, die das Statistische Bundesamt in Zusammenarbeit mit Statistischen Ämtern der Länder im Jahr 2002 durchgeführt hat.
Auf Grund der hochgerechneten Angaben von ca. 5 000 befragten privaten Haushalten und 6 675 Unternehmen verschiedener Wirtschaftszweige in Deutschland wurden erstmalig umfassende Daten zur Verbreitung und Nutzung von PC und Internet in Deutschland gewonnen.
Vor allem Haushalte mit einem oder mehreren Kindern sowie Haushalte mit höherem monatlichem Haushaltsnettoeinkommen nutzten einen PC sowie das Internet zu Hause. Rentnerhaushalte sowie Haushalte mit niedrigem Haushaltsnettoeinkommen (unter 1 300 Euro) besaßen eher selten einen Internetzugang.
Rund 34 Mill. Menschen nutzten in Deutschland im ersten Quartal 2002 das Internet, das waren 46% der Bevölkerung im Alter ab zehn Jahren. Der Anteil der Internet-Nutzer war bei Männern mit 52% um 11 Prozentpunkte höher als bei Frauen (41%). In den jüngeren Jahrgängen fiel der Abstand zwischen den weiblichen und männlichen Internet-Nutzern geringer aus.
Die 16- bis 24-Jährigen nutzten das Internet mit 77% am häufigsten. In der Gruppe der 55- bis 64-Jährigen waren lediglich 26% der Personen online.
Der überwiegende Teil der Nutzer sah im Internet vor allem – ein Kommunikationsmittel (75% der Internet-Nutzer), – eine wichtige Informationsquelle über Produkte und Dienstleistungen (65%) sowie – eine Wissensquelle für die allgemeine und berufliche Bildung (42%).
Jeder zweite volljährige Internet-Nutzer kaufte online ein. Die höchsten durchschnittlichen Ausgaben entfielen auf die Produktgruppen Reisedienstleistungen (522 Euro je Online-Käufer), Elektronikartikel (einschl. Video- und Fotokameras, 285 Euro) und Computer-Hardware (259 Euro).
Bestimmend für den Einsatz von Informationstechnologie in Unternehmen scheint weniger die Branche, in der das Unternehmen seinen wirtschaftlichen Schwerpunkt hat, als vielmehr seine Größe zu sein. So setzten praktisch alle Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten durchgehend Computer im Geschäftsablauf ein. Bei den Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten waren es lediglich 68%. Ein ähnliches Bild ergab sich bei der Nutzung von Internet und E-Mail. Hier waren es bei den großen Unternehmen wiederum fast alle, bei den kleinen nur 58% bzw. 55%, die Internet und E-Mail im Geschäftsablauf einsetzten.
Von den Unternehmen der befragten Wirtschaftszweige verfügte fast ein Drittel (400 000) über eine eigene Internet-Präsenz und zwar von den weitaus meisten Unternehmen für ihr Marketing.
Der direkte Handel über das Internet hatte für die befragten Unternehmen eine eher untergeordnete Bedeutung. Zwar haben im Jahr 2001 rund 8% der Unternehmen Bestellungen über das Internet erhalten und rund 24% selbst über das Internet bestellt. Die über dieses Medium getätigten Umsätze und Aufwendungen waren mit jeweils ca. 1% aber gering.
Mehr als die Hälfte der Beschäftigten (51%) in den befragten Wirtschaftszweigen arbeitete an einem Computer, 56% von ihnen hatten auf diesem Weg auch Zugang zum Internet.
Weitere Auskünfte erteilt:
Zur Informations- und Kommunikationstechnologie in Haushalten:
Birgit Korth
Telefon: 0611 – 75-3136
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