Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche: 117 ha/Tag
Die Siedlungs- und Verkehrsfläche hat in Deutschland im Jahr 2001 insgesamt um 428 km² oder 117 ha/Tag zugenommen.
Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, hat sich die tägliche Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche damit gegenüber dem Zeitraum 1997 bis 2000, in dem der Zuwachs 129 ha/Tag betragen hatte, abgeschwächt.
Zielsetzung der im Jahr 2002 von der Bundesregierung verabschiedeten Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie ist eine Reduktion des täglichen Zuwachses der Siedlungs- und Verkehrsfläche auf 30 ha/Tag im Jahr 2020. Die aktuelle Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche, die erstmals seit 1993 in die angestrebte Richtung weist, dürfte insbesondere durch den konjunkturell begründeten Einbruch bei den Bauinvestitionen im Jahr 2001 begründet sein, der sich auch im Jahr 2002 fortgesetzt hat.
„Siedlungs- und Verkehrsfläche“ und „versiegelte Fläche“ dürfen nicht gleichgesetzt werden. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche umfasst auch einen erheblichen Anteil unbebauter und nicht versiegelter Flächen. Dazu zählen auch solche, die zum Ausgleich für den Eingriff in Natur und Landschaft durch Bebauung und Versiegelung bereitgestellt wurden.
Die Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke hat im Jahr 2001 um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Der Zuwachs bei der Siedlungsfläche beträgt dabei 347 km² oder 1,3 Prozent, die Zunahme bei der Verkehrsfläche 82 km² oder 0,5 Prozent. Gegenüber 1993, dem ersten Jahr, in dem für Deutschland in seinen heutigen Grenzen Zahlen vorliegen, hat die Siedlungs- und Verkehrsfläche um 4.062 km² (+ 10,1 Prozent) zugenommen. Davon entfallen 3.304 km² auf die Siedlungsfläche (+ 13,8 Prozent) und 759 km² auf die Verkehrsfläche (+ 4,6 Prozent).
Die gegenwärtige Struktur der Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke zeigt folgendes Bild: 44.367 km² oder 12,4 Prozent der Bodenfläche Deutschlands (357 033 km²) werden für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen. Davon entfallen 27.168 km² oder 7,6 Prozent auf die Siedlungsfläche, 17.199 km² oder 4,8 Prozent auf die Verkehrsfläche.
Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Bodenfläche liegt in den Stadtstaaten Berlin (69,2 Prozent), Hamburg (57,1 Prozent) und Bremen (56,1 Prozent) am höchsten. In den anderen Bundesländern reicht die Spanne des Siedlungs- und Verkehrsflächenanteils von 6,8 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern bis zu 21,1 Prozent in Nordrhein-Westfalen.
Betrachtet man lediglich den Verkehrsflächenanteil an der Bodenfläche, so liegt auch dieser in den Stadtstaaten Berlin (15,2 Prozent), Hamburg (11,8 Prozent) und Bremen (11,8 Prozent) am höchsten. In den anderen Bundesländern bewegt sich der Anteil der Verkehrsfläche zwischen 2,7 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und 6,7 Prozent in Nordrhein-Westfalen.
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