Nettoeinkommen je Privathaushalt bei 32 000 Euro
Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes erzielten die privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2002 durchschnittlich ein Nettoeinkommen von 32 100 Euro. Gegenüber 1991 (25 700 Euro) waren 25% mehr an Einkommen in der Haushaltskasse. Real, d.h. nach Abzug der Preissteigerungen für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte, stand den Haushalten im Jahr 2002 im Durchschnitt allerdings etwas weniger Geld zur Verfügung als 1991 (– 1%).
Auf Grund des ungebrochenen Trends zu kleineren Haushalten erhöhte sich das Nettoeinkommen je Haushaltsmitglied stärker (+ 32%). Pro Kopf standen im Jahr 2002 15 000 Euro für Konsum und Sparen zur Verfügung (1991: 11 300 Euro). Das reale Durchschnittseinkommen je Haushaltsmitglied hat sich zwischen 1991 und dem Jahr 2002 um 5% erhöht. Durch die Betrachtung des Nettoeinkommens je Haushaltsmitglied wird den Unterschieden in der Haushaltsgröße Rechnung getragen.
Nach Haushaltsgruppen zeigen sich deutliche Unterschiede:
- Selbstständigenhaushalte erzielten mit einem durchschnittlichen Nettoeinkommen von 88 400 Euro im Jahr 2002 (1991: 71 900 Euro) die höchsten Durchschnittseinkommen. Je Haushaltsmitglied waren dies 32 900 Euro. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Selbstständige in der Regel ihre Altersvorsorge aus ihrem Nettoeinkommen bestreiten müssen und es sich um eine sehr heterogene Gruppe von Einkommensbeziehern handelt: Von Kleingewerbetreibenden, selbstständigen Landwirten bis hin zu freiberuflich tätigen Ärzten, Anwälten, Architekten und anderen Selbstständigen.
- Arbeitnehmerhaushalte kamen im Jahr 2002 auf durchschnittlich 34 800 Euro (je Haushaltsmitglied 14 100 Euro). Dabei lagen Beamtenhaushalte mit 41 500 Euro vor den Angestelltenhaushalten (37 000 Euro) und den Arbeiterhaushalten (30 000 Euro). Je Haushaltsmitglied stand Beamten- und Angestelltenhaushalten mit rund 16 000 Euro nahezu der gleiche Betrag zur Verfügung, Arbeiterhaushalte kamen auf 11 200 Euro.
- Bei den Nichterwerbstätigenhaushalten, die sich im Vergleich zu Erwerbstätigenhaushalten häufiger nur aus einer oder zwei Personen zusammensetzen, sind deutliche Unterschiede beim Nettoeinkommen je Haushaltsmitglied festzustellen: Während Pensionärshaushalte (17 400 Euro) und Rentnerhaushalte (13 100 Euro) im Jahr 2002 teilweise sogar über dem Niveau von Erwerbstätigenhaushalten lagen, waren die Pro Kopf Einkommen in Haushalten von Arbeitslosengeld- bzw. Arbeitslosenhilfeempfängern (8 600 Euro) und Sozialhilfeempfängern (6 100 Euro) klar am unteren Ende der Einkommensskala.
Die hier dargestellten Nettoeinkommen der privaten Haushalte wurden im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen berechnet. Sie schließen die von allen Haushaltsmitgliedern tatsächlich empfangenen Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögen sowie empfangene laufende Transfers, wie z.B. Rente, Pension, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Kinder- und Erziehungsgeld ein. Die direkten Steuern und Sozialbeiträge sowie die Zinsen auf Konsumentenkredite sind abgezogen. Nicht eingeschlossen sind unterstellte Einkommen, etwa für die Nutzung eigener Wohnungen oder die Verzinsung von Lebensversicherungsrückstellungen. Erstattungen privater Krankenkassen und Beihilfezahlungen an Beamte und Pensionäre sind ebenfalls nicht im Nettoeinkommen enthalten. Die Zuordnung zu einer Haushaltsgruppe richtet sich nach dem überwiegenden Einkommen des Haupteinkommensbeziehers. Dargestellt sind Durchschnittswerte. Die tatsächlichen Einkommen der einzelnen Haushalte können nach oben und unten erheblich vom Durchschnitt abweichen.
Zahelen und Fakten: Tabelle Netto-Jahreseinkommen je Haushalt in Deutschland
Weitere Auskünfte erteilt: Bernhard Borsutzky, Tel.: 0611-75-3325, E-Mail: vgr-einkommen@destatis.de
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