Arbeitsstunden der Arbeitnehmer und Verdienste seit 1970
Während die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden je Arbeitnehmer im früheren Bundesgebiet im Zeitraum 1970 bis 1991 sowie in Deutschland von 1991 bis 2003 fast stetig abgenommen hat, ist der Bruttostundenverdienst eines Arbeitsnehmers (Bruttolohn- und -gehaltssumme je Arbeitnehmerstunde) in dem selben Zeitraum kontinuierlich angestiegen. Dies sind Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, die das Statistische Bundesamt gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) zum Tag der Arbeit am 1. Mai 2004 mitteilt.
Wurden nach Berechnungen des IAB im früheren Bundesgebiet im Jahr 1970 durchschnittlich 1 879 Arbeitsstunden von jedem der 22,2 Mill. Arbeitnehmer geleistet, arbeiteten im Jahr 1991 im gleichen Gebiet 27,9 Mill. Arbeitnehmer durchschnittlich noch 1 467 Stunden. Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst eines Arbeitnehmers stieg zugleich im früheren Bundesgebiet von rund 4 Euro je Stunde im Jahr 1970 auf 15 Euro je Stunde im Jahr 1991.
In den vierzehn Jahren nach der Wiedervereinigung Deutschlands ist die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden je Arbeitnehmer im Vergleich zu den Jahren 1970 bis 1991 schwächer gesunken und der Anstieg des Bruttostundenverdienstes eines Arbeitnehmers hat sich ebenfalls verlangsamt.
Während im Jahr 1991 in Deutschland noch durchschnittlich 1 473 Stunden von jedem der rund 34,9 Mill. Arbeitnehmern geleistet wurden, verringerte sich die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden der 34,1 Mill. Arbeitnehmer im Jahr 2003 in Deutschland auf 1 362 Stunden. Zugleich nahm in Deutschland der durchschnittliche Bruttostundenverdienst eines Arbeitnehmers zu, und zwar von rund 13 Euro je Stunde im Jahr 1991 auf 20 Euro je Stunde im Jahr 2003.
Neben der veränderten Beschäftigungsstruktur in den letzten 34 Jahren, innerhalb derer die Teilzeitbeschäftigung und insbesondere die geringfügige Beschäftigung zunehmend an Bedeutung gewonnen haben, wirkten sich auch weitere Einflüsse auf die Entwicklung der Durchschnittsverdienste und der geleisteten Arbeitsstunden je Arbeitnehmer aus:
In den Jahren 1970 bis 1991 waren dies bei der Durchschnittsverdienstentwicklung insbesondere die mit der stärkeren Preissteigerung und der Zunahme der Arbeitsproduktivität einhergehenden Tarifverdienstabschlüsse, während bei den geleisteten Arbeitsstunden vor allem die Verkürzung der tariflichen Wochenarbeitszeit, die Ausweitung des jährlichen Urlaubsanspruchs und die Reduzierung von Überstunden ausschlaggebend waren.
Diese Tendenzen haben sich in den neunziger Jahren verändert. So waren für den schwächeren Anstieg der Durchschnittsverdienste sowie für die weitere Reduzierung der durchschnittlichen Arbeitszeit je Arbeitnehmer in den neunziger Jahren fast nur noch die starke Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung und die anhaltenden tariflichen Angleichungsvorgänge in den neuen Ländern an das West-Niveau sowie konjunkturelle Einflüsse entscheidend.
Diese und weitere Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen sind im Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/shop abrufbar.
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