Verbraucherpreise im April 2004: + 1,6% zum Vorjahr
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im April 2004 gegenüber April 2003 um 1,6% und gegenüber März 2004 um 0,3% gestiegen. Dies ist die höchste Jahresteuerungsrate seit März 2002 (+ 2,0%). Im Februar bzw. März 2004 hatte die Jahresveränderungsrate bei + 0,9% bzw. + 1,1% gelegen. Die Schätzung für April 2004 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit bestätigt.
Die deutlich höhere Jahresteuerungsrate im April ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Preise für Mineralölerzeugnisse im April 2004 gegenüber dem Vormonat gestiegen sind, während sie im gleichen Zeitraum des Vorjahres (April 2003 gegenüber März 2003) deutlich gefallen waren (Basiseffekt). Damit wirkten die Preise für leichtes Heizöl und Kraftstoffe im April 2004 erstmals in diesem Jahr nicht mehr dämpfend auf die jährliche Teuerungsrate. Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte die Teuerungsrate im April 2004 bei 1,5% gelegen. Im Vergleich zum Vorjahr verteuerten sich die Mineralölerzeugnisse um 2,9%, gegenüber dem Vormonat um 3,4%.
Seit dem 1. April 2004 ist im Rahmen der Gesundheitsreform jetzt auch die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen gemäß der Ausnahme-Liste für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel geregelt. Dies führte zu einer weiteren Verteuerung der Medikamente gegenüber März 2004 um 8,8%. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Preise für die Gesundheitspflege im April 2004 deutlich um insgesamt 19,4% (März 2004: + 16,7%).
Zusätzlich erhöhten sich die Preise für Verkehr sowohl binnen Jahresfrist als auch im Monatsvergleich (+ 2,1% bzw. + 1,1%). So verteuerten sich die Verkehrsdienstleistungen um 1,9% gegenüber März 2004 (darunter Schienen-Fernverkehr: + 3,1%).
Verbraucherfreundlich entwickelten sich dagegen im Vergleich zum Vorjahr die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (– 0,3%). Billiger wurden insbesondere Gemüse (– 2,7%, darunter Lauch: – 27,4%; Kopfsalat: – 32,6%; Salatgurken: – 3,2%) und Bohnenkaffee (– 5,0%). Im Vergleich zum März 2004 stiegen die Preise für Nahrungsmittel allerdings leicht um 0,2% an; teurer wurden Gemüse (+ 1,8%, darunter Paprika: + 18,4%) und Obst (+ 1,3%).
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im April 2004 gegenüber April 2003 um 1,7% erhöht. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,3%. Die Schätzung vom 23. April 2004 wurde damit geringfügig nach oben korrigiert.
Tabelle: Verbraucherpreisindex für Deutschland
Weitere Auskünfte erhalten Sie über unter: Tel. 0611-75-4777, E-Mail: verbraucherpreisindex@destatis.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.destatis.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken
Neueste Beiträge
Lichtmikroskopie: Computermodell ermöglicht bessere Bilder
Neue Deep-Learning-Architektur sorgt für höhere Effizienz. Die Lichtmikroskopie ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Untersuchung unterschiedlichster Proben. Details werden dabei erst mit Hilfe der computergestützten Bildverarbeitung sichtbar. Obwohl bereits enorme Fortschritte…
Neue Maßstäbe in der Filtertechnik
Aerosolabscheider „MiniMax“ überzeugt mit herausragender Leistung und Effizienz. Angesichts wachsender gesetzlicher und industrieller Anforderungen ist die Entwicklung effizienter Abgasreinigungstechnologien sehr wichtig. Besonders in technischen Prozessen steigt der Bedarf an innovativen…
SpecPlate: Besserer Standard für die Laboranalytik
Mehr Effizienz, Tempo und Präzision bei Laboranalysen sowie ein drastisch reduzierter Materialverbrauch: Mit der SpecPlate ersetzt das Spin-off PHABIOC aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durch innovatives Design gleich…