Importanteil der deutschen Exporte bei 40%
Der Anteil der Importe an den deutschen Exportgütern hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht und beträgt nunmehr fast 40%. Dies zeigen die Ergebnisse einer Analyse des Statistischen Bundesamtes auf Grundlage der Input-Output-Rechnung. Diese Ergebnisse sind im Zusammenhang mit der derzeit häufig vertretenen These zu sehen, nach der sich Deutschland zu einer „Basar-Ökonomie“ entwickele, welche die Welt mit preisgünstigen und hochwertigen Waren bediene, die gar nicht mehr hier zu Lande produziert worden seien.
Nach der vorliegenden Analyse stieg der Importanteil der deutschen Exporte von Waren und Dienstleistungen im Zeitablauf deutlich an, und zwar von 29,7% in 1995 auf 38,8% im Jahr 2002. Der Importanteil berücksichtigt die direkte Ausfuhr von zuvor importierten Gütern sowie die bei der Exportgüterproduktion direkt oder auf vorgelagerten Produktionsstufen eingesetzten importierten Vorleistungsgüter.
Im Zeitraum von 1995 bis 2002 stiegen die Exporte insgesamt um jahresdurchschnittlich 8,2% auf 733 Mrd. Euro im Jahr 2002 (nach den Abgrenzungen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, ohne Reiseausgaben ausländischer privater Haushalte im Inland), die exportinduzierten importierten Vorleistungen erhöhten sich jedoch jahresdurchschnittlich um 11,1% auf 173 Mrd. Euro in 2002 und die Exporte von importierten Gütern um 14,7% auf 111 Mrd. Euro in 2002.
Ein anderes Bild ergibt sich, wenn man die Entwicklung der exportinduzierten inländischen Bruttowertschöpfung betrachtet. Der Beitrag der Exporte zum Bruttoinlandsprodukt stieg nach der vorliegenden Analyse von 16,2% im Jahr 1995 auf 20,8% im Jahr 2002 kräftig an. Die Exporte haben in diesem Zeitraum somit per Saldo überdurchschnittlich stark zum nominalen Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland beigetragen. Auch wenn man davon ausgeht, dass sich der gestiegene Importanteil der Exporte im Zeitraum 1995 bis 2002 auf das Bruttoinlandsprodukt dämpfend ausgewirkt hat, wurde dies überkompensiert von der positiven Wirkung der stark gestiegenen Exportnachfrage nach inländischen Produkten.
Tabelle: Importabhängigkeit der deutschen Exporte in jeweiligen Preisen
Weitere Ergebnisse und methodische Erläuterungen finden Sie im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes.
Weitere Auskünfte gibt: Liane Ritter, Telefon: (0611) 75-2270, E-Mail: input-output@destatis.de
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