Arbeitnehmer fehlen immer seltener: 2005 nur 10,4 Krankheitstage – Ausnahme: psychische Erkrankungen nehmen zu

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2005 sanken die Krankenstände (3,4 Prozent) gegenüber 2004 (3,5 Prozent) erneut. In diesem Jahr fehlten die Beschäftigten von Januar bis Oktober durchschnittlich 10,4 Kalendertage. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 10,7 Tage und im Jahr 2003 fehlten sie noch 12,2 Tage in zehn Monaten.

Nachdem die Halbjahresauswertung im Sommer 2005 eine Trendumkehr andeutete, zeigt die Betrachtung der ersten zehn Monate des Jahres, dass der Krankenstand tatsächlich weiterhin leicht sinkt.

Der BKK Bundesverband erfasst und analysiert die gesundheitlichen Befunde jedes vierten Beschäftigten in Deutschland (6,97 Millionen Sozialversicherungspflichtige). Damit bietet diese Analyse ein repräsentatives Bild des Krankheitsgeschehens der Erwerbsbevölkerung.

Tatsächliche Ausfallzeit in den Betrieben: Nur rund 6 Tage Rechnet man lediglich die Arbeitstage bei den Krankschreibungen an, ergeben sich die tatsächlichen Fehlzeiten der Beschäftigten, die so genannten Arbeitsausfalltage: An ihren Arbeitsplätzen fielen die Beschäftigten von Januar bis Oktober 2005 nur 6,2 Tage (Vorjahreszeitraum: 6,5 Tage) aus.

Im gesamten Jahr 2004 haben die Arbeitnehmer so selten wie noch nie krankheitsbedingt am Arbeitsplatz gefehlt. Im Durchschnitt gab es pro Beschäftigtem in Deutschland im vergangenen Jahr nur noch 7,8 krankheitsbedingte Ausfalltage. Voriges Jahr wurde bei den Fehlzeiten in den Unternehmen der Tiefstwert seit Beginn dieser Statistik erreicht, deren Höchststand im Jahr 1980 bei 15,7 Arbeitsausfalltagen lag.

Krankheitsarten: Nur psychische Erkrankungen nehmen zu

Der Krankenstand hat sich über alle Krankheitsarten gesehen seit Beginn der Neunzigerjahre fast halbiert (Rückgang um 47 Prozent). Häufig vorkommende Krankheitsarten gingen sogar noch stärker zurück: So hat sich der Anteil der Herz-/Kreislauf-Diagnosen an den Arbeitsunfähigkeitstagen in diesem Zeitraum auf ein Drittel reduziert, Verdauungserkrankungen verursachten 60 Prozent weniger Krankheitstage. Auch Muskel- und Skeletterkrankungen verringerten ihren Anteil am Krankenstand um etwa ein Fünftel gegenüber 1991.

Einzige Ausnahme mit deutlich mehr Krankheitstagen bilden die psychischen Störungen, deren Anteil an der Arbeitsunfähigkeit seit 1991 auf das Zweieinhalbfache angewachsen ist (Zunahme um 28 Prozent).

Detaillierte Informationen zu psychischen Erkrankungen, branchen- und berufsbezogene Auswertungen aller Krankheitsarten und weitere umfangreiche Analysen liefert der aktuelle BKK-Gesundheitsreport 2005 .

Der Report 2005 ist der 29. Band einer arbeitsweltbezogenen Berichtsreihe, die der BKK Bundesverband seit 1976 veröffentlicht. Es handelt sich um die längste Zeitreihe einer Berichterstattung zum Erkrankungsgeschehen für Deutschland.

Service unter www.bkk.de

Der aktuelle BKK-Gesundheitsreport 2005 kann unter www.bkk.de kostenfrei heruntergeladen werden. Wer den Band zum genauen Nachschlagen zugesandt haben möchte, kann ihn per Mausklick einfach bestellen unter: gesundheitsstatistik@bkk-bv.de

Media Contact

Christine Richter BKK Bundesverband

Weitere Informationen:

http://www.bkk.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Die Roboterhand lernt zu fühlen

Fraunhofer IWS kombiniert Konzepte aus der Natur mit Sensorik und 3D-Druck. Damit Ernteroboter, U-Boot-Greifer und autonome Rover auf fernen Planeten künftig universeller einsetzbar und selbstständiger werden, bringen Forschende des Fraunhofer-Instituts…

Regenschutz für Rotorblätter

Kleine Tropfen, große Wirkung: Regen kann auf Dauer die Oberflächen von Rotorblättern beschädigen, die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen können sinken, vor allem auf See. Durch die Entwicklung innovativer Reparaturlösungen…

Materialforschung: Überraschung an der Korngrenze

Mithilfe modernster Mikroskopie- und Simulationstechniken konnte ein internationales Forschungsteam erstmals beobachten, wie gelöste Elemente neue Korngrenzphasen bilden. Mit modernsten Mikroskopie- und Simulationstechniken hat ein internationales Forscherteam systematisch beobachtet, wie Eisenatome…