Erwerbstätigkeit im vierten Quartal 2001: – 0,2 %

Wie Destatis, das Statistische Bundesamt, nach vorläufigen Berechnungen mitteilt, hatten im vierten Quartal 2001 rund 39,0 Mill. Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Deutschland, 78 000 Personen (– 0,2 %) weniger als ein Jahr zuvor. Damit lag die Zahl der Erwerbstätigen erstmals seit dem vierten Quartal 1997 wieder unter dem entsprechenden Vorjahresergebnis. Bereits im Verlauf des Jahres 2001 hatte sich der seit vier Jahren anhaltende Beschäftigungsanstieg im Vorjahresvergleich zunehmend abgeschwächt: War die Erwerbstätigkeit im ersten und zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr noch um 0,6 % beziehungsweise um 0,2 % gestiegen, kam sie im dritten Quartal fast zum Stillstand (+ 0,1 %). Im Jahresdurchschnitt 2001 waren 38,8 Mill. Personen erwerbstätig, 67 000 Personen oder 0,2 % mehr als im Jahr 2000.

Von allen Erwerbstätigen arbeiteten im vierten Quartal 2001 rund 35,1 Mill. Personen als Arbeitnehmer (– 0,2 %) und mehr als 3,9 Mill. Personen als Selbstständige oder mithelfende Familienangehörige (– 0,3 %).

Im Vergleich zum Vorjahr entwickelte sich im vierten Quartal 2001 die Erwerbstätigkeit nach Wirtschaftsbereichen sehr unterschiedlich: Hohen Arbeitsplatzverlusten vor allem im Baugewerbe standen Beschäftigungsgewinne – wenn auch rückläufige – in den Dienstleistungsbereichen gegenüber.

Nach wie vor verringerte sich die Erwerbstätigkeit im Baugewerbe besonders stark (– 177 000 Personen oder – 6,4 %). Im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe hat sich der seit dem dritten Quartal 2001 wieder einsetzende Personalabbau im Vorjahresvergleich weiter beschleunigt (– 66 000 Personen oder – 0,8 %). In der Land- und Forstwirtschaft waren 28 000 Personen (– 2,9 %) weniger erwerbstätig als im vierten Quartal 2000. Dagegen nahm die Zahl der Erwerbstätigen in den Dienstleistungsbereichen zwar weiter zu, allerdings fielen die Beschäftigungsgewinne mit 193 000 Personen (+ 0,7 %) nur noch gut halb so hoch aus wie im ersten Quartal 2001 (+ 369 000 Personen oder + 1,4 %).

Somit konnte das Beschäftigungswachstum in den Dienstleistungsbereichen die Arbeitsplatzverluste in den anderen Wirtschaftsbereichen im vierten Quartal 2001 nicht mehr ausgleichen.

Bei der Beobachtung der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsnachfrage und des produktionswirksamen Arbeitseinsatzes in Deutschland kommt es nicht nur auf die Zahl der Erwerbstätigen an, sondern auch auf die Entwicklung der durchschnittlichen Arbeitszeit je Erwerbstätigen und auf das aus beiden Komponenten resultierende gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen. Diese Angaben werden für Zwecke der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit (BA) in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt laufend vierteljährlich ermittelt.

Im vierten Quartal 2001 ist nach vorläufigen Berechnungen bei dem genannten Rückgang der Zahl der Erwerbstätigen um 0,2 % die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 % auf 370 Stunden gesunken. Dieses Ergebnis ist vor allem auf die weitere Zunahme der Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen verringerte sich damit um 0,8 % auf 14,45 Mrd. Stunden.

Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit je Erwerbstätigen lag im Jahr 2001 bei 1 467 Stunden, 1,0 % weniger als ein Jahr zuvor. Im Jahr 2001 verringerte sich das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen um 0,8 % auf 56,88 Mrd. Stunden.

Die Zahlen zur Erwerbstätigkeit und Arbeitszeit wurden für das Berichtsjahr 2001 turnusmäßig unter Einbeziehung aller jetzt vorliegenden erwerbsstatistischen und arbeitszeitrelevanten Ausgangsdaten neu berechnet. Gegenüber den bisher veröffentlichten Ergebnissen ergab sich hierdurch kein nennenswerter Änderungsbedarf. Die entsprechend neu berechneten monatlichen Angaben zur Erwerbstätigkeit für das Berichtsjahr 2001 werden am 6. März 2002 veröffentlicht.

Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur Erwerbstätigkeit nach Quartalen und Jahren können im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes direkt unter http://www.destatis.de/indicators/d/vgr010ad.htm und http://www.destatis.de/basis/d/vgr/vgrueb1.htm abgerufen werden.

Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland und Arbeitsstunden1)

Jahr,
Viertel-
jahr

Erwerbs-
tätige
insgesamt

Land- und
Forstwirt-
schaft,
Fischerei

Produzie-
rendes
Gewerbe
ohne Bau-
gewerbe

Bau-
gewerbe

Dienst-
leistungs-
bereiche2)

Geleistete
Arbeitsstunden3)

je
Erwerbs-
tätigen

der
Erwerbs-
tätigen

Personen in 1000

Stunden

Mill.
Stunden

1998

 

37 611

994

8 595

2 901

25 121

1 507

56 680

1999

 

38 081

973

8 494

2 851

25 763

1 496

56 977

2000

 

38 706

962

8 523

2 761

26 460

1 482

57 351

2001

 

38 773

940

8 522

2 582

26 729

1 467

56 884

2000

1.Vj

38 140

922

8 419

2 719

26 080

382

14 573

2.Vj

38 629

965

8 512

2 766

26 386

355

13 698

3.Vj

38 909

993

8 546

2 805

26 565

373

14 509

4.Vj

39 124

970

8 615

2 752

26 787

372

14 570

2001

1.Vj

38 378

904

8 473

2 552

26 449

377

14 484

2.Vj

38 703

943

8 529

2 578

26 653

350

13 546

3.Vj

38 936

973

8 533

2 621

26 809

370

14 402

4.Vj

39 046

942

8 549

2 575

26 980

370

14 451

Veränderung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum in %

1998

 

1,1

0,3

0,1

– 3,3

2,0

– 0,4

0,7

1999

 

1,2

– 2,1

– 1,2

– 1,7

2,6

– 0,7

0,5

2000

 

1,6

– 1,1

0,3

– 3,2

2,7

– 1,0

0,7

2001

 

0,2

– 2,3

0,0

– 6,5

1,0

– 1,0

– 0,8

2000

1.Vj

1,7

– 1,7

– 0,4

– 1,5

2,9

0,4

2,1

2.Vj

2,1

– 0,9

0,7

– 2,5

3,3

– 0,9

1,2

3.Vj

1,4

– 1,5

0,6

– 3,8

2,4

– 1,0

0,4

4.Vj

1,2

– 0,5

0,6

– 4,8

2,1

– 2,2

– 1,0

2001

1.Vj

0,6

– 2,0

0,6

– 6,1

1,4

– 1,2

– 0,6

2.Vj

0,2

– 2,3

0,2

– 6,8

1,0

– 1,3

– 1,1

3.Vj

0,1

– 2,0

– 0,2

– 6,6

0,9

– 0,8

– 0,7

4.Vj

– 0,2

– 2,9

– 0,8

– 6,4

0,7

– 0,6

– 0,8

1) Für Erwerbstätige und die geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen: Jahres- bzw.
     Quartalsdurchschnitte.
2) 
Handel, Gastgewerbe und Verkehr, Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister,
     öffentliche und private Dienstleister.
3)

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Sigrid Fritsch Pressemitteilung

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

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