Jeder zwei­te Er­wachsene in Deutsch­land hat Über­gewicht

Im Jahr 2013 waren insgesamt 52 % der erwachsenen Bevölkerung (62 % der Männer und 43 % der Frauen) in Deutschland übergewichtig. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist damit der Anteil Übergewichtiger im Vergleich zu 1999 (insgesamt 48 %, 56 % der Männer, 40 % der Frauen) gestiegen. Das zeigen die Ergebnisse der Mikrozensus-Zusatzbefragung 2013, bei der Fragen zu Körpergröße und Gewicht gestellt wurden.

Übergewicht wird nach dem so genannten Body-Mass-Index bestimmt. Dieser Index wird errechnet, indem man das Körpergewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern) teilt. Die Weltgesundheitsorganisation stuft Erwachsene mit einem Body-Mass-Index über 25 als übergewichtig ein, mit einem Wert über 30 als stark übergewichtig.

So gilt beispielsweise ein 1,80 Meter großer Erwachsener ab 81 Kilogramm als übergewichtig und ab 97 Kilogramm als stark übergewichtig. Stark übergewichtig waren in Deutschland insgesamt 16 % (17 % der Männer und 14 % der Frauen).

Fragen zum Gesundheitszustand waren ebenfalls Bestandteil der Mikrozensus-Zusatzbefragung. Im Jahr 2013 bezeichneten sich insgesamt 16 % der Bevölkerung, die Angaben zu ihrem Gesundheitszustand machten, als gesundheitlich beeinträchtigt (15 %) oder unfallverletzt (1 %). Über die Hälfte aller Kranken (53 %) und zwei Drittel der Unfallverletzten (67 %) war bis zu maximal sechs Wochen krank oder unfallverletzt. Im Durchschnitt dauerte eine Krankheit der bis zu sechs Wochen Kranken rund 10 Tage, eine entsprechende Unfallverletzung 16 Tage.

Personen, die sich als gesundheitlich beeinträchtigt einstuften, hatten deutlich häufiger starkes Übergewicht als Gesunde: Von den kranken Männern hatten 23 % einen Body-Mass-Index von mehr als 30, der Anteil bei den gesunden Männern betrug 16 %. Unter den kranken Frauen lag der Anteil der stark Übergewichtigen bei 21 % gegenüber einem Anteil von 13 % unter den gesunden Frauen.

Die Mikrozensus-Zusatzbefragung enthielt auch Fragen zu den Rauchgewohnheiten. Ehemalige Raucher und Raucherinnen waren deutlich häufiger übergewichtig als aktive: Bei den ehemals rauchenden Männern hatten 73 % einen Body-Mass-Index von mehr als 25, der Anteil bei aktiven Rauchern betrug 57 %. Ehemalige Raucherinnen waren zu 47 % übergewichtig, aktive Raucherinnen zu 37 %.

Insgesamt zählten sich 76 % der Bevölkerung über 15 Jahren im Jahr 2013 zu den Nichtrauchern. Von den Personen, die Angaben zu ihren Rauchgewohnheiten machten, hatten 56 % noch nie geraucht, 19 % waren ehemalige Raucher. Als aktive Raucherinnen und Raucher bezeichneten sich knapp 25 %. Dieser Anteil ist seit 1999 (28 %) gesunken (bei Männern von 35 % auf 29 %, bei Frauen von 22 % auf 20 %).

Der Nichtraucheranteil ist im Jahr 2013 im Vergleich mit 2009 vor allem in den jüngeren Altersgruppen gestiegen. Bei den 15- bis 19-jährigen Männern lag er mit 84 % und bei den Frauen mit 89 % jeweils um 4 Prozentpunkte höher als noch vor vier Jahren. In der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen betrug der Anstieg an Nichtrauchern 5 Prozentpunkte bei Männern (auf 65 %) beziehungsweise 7 Prozentpunkte bei Frauen (auf 74 %).

Der Anteil der Zigarettenraucher, die regelmäßig mehr als 20 Zigaretten täglich rauchen, fiel 2013 im Vergleich zu 1999 um ein Drittel auf 12 % aller Zigarettenraucher.

Weitere Auskünfte geben:
Karin Lange,
Telefon: +49 611 75 8154,
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Karin Lange Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

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