Rohstoffentnahmen in Deutschland sinken – Importe steigen

Dabei gab es zwei gegenläufige Tendenzen. Einerseits ging die Rohstoffentnahme im Inland deutlich – und zwar um 123 Millionen Tonnen – zurück, andererseits stiegen die Importe im gleichen Zeitraum um 84 Millionen Tonnen.

Diese und weitere Ergebnisse der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen hat Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes, heute in Berlin auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Umweltbundesamt zum Thema „Rohstoffeffizienz: Wirtschaft entlasten, Umwelt schonen“ vorgestellt.

Die Rohstoffentnahme im Inland sank zwischen 2000 und 2008 vor allem aufgrund des Rückgangs bei den Baumineralien (- 127 Millionen Tonnen) und der Steinkohle (- 16 Millionen Tonnen). Bei den Importen stieg die Einfuhr von Fertigwaren besonders stark (+ 42 Millionen Tonnen).

Auf der Pressekonferenz wurden auch zentrale Ergebnisse eines Forschungsprojektes vorgestellt, das beim Statistischen Bundesamt in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt durchgeführt wurde. In diesem Projekt wurden erstmals auch die Rohstoffe berechnet, die im Ausland für die Herstellung der deutschen Importgüter eingesetzt werden.

Diese Größe bezeichnet man als „indirekte“ Importe oder bildlich gesprochen als „Rohstoffrucksäcke“ der Importe. Sie sind insbesondere unter dem Aspekt der globalen Verantwortung für Rohstoffverbrauch und Umweltbelastungen von Interesse. Ein wesentliches Ergebnis des Projektes ist, dass im Jahr 2008 je Kilogramm deutscher Importgüter durchschnittlich rund 5 Kilogramm an Rohstoffen im Ausland eingesetzt wurden. Hiernach ergibt sich ein neues Bild bei der Entwicklung des Materialeinsatzes: Während also der tatsächliche Materialbedarf von 2000 bis 2008 um 39 Millionen Tonnen zurückging, läge der Materialbedarf einschließlich der „Rohstoffrucksäcke“ 2008 um 134 Millionen Tonnen höher als im Jahr 2000.

Detaillierte Ergebnisse enthalten die Unterlagen zur Pressekonferenz „Rohstoffeffizienz: Wirtschaft entlasten, Umwelt schonen“, die kostenlos im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad „Presse -> Pressekonferenzen“ abrufbar sind.

Weitere Auskünfte gibt:

Irina Piradashvili,
Telefon: (0611) 75-2464,
E-Mail: ugr@destatis.de

Media Contact

Irina Piradashvili Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Menschen vs Maschinen – Wer ist besser in der Spracherkennung?

Sind Menschen oder Maschinen besser in der Spracherkennung? Eine neue Studie zeigt, dass aktuelle automatische Spracherkennungssysteme (ASR) unter lauten Bedingungen eine bemerkenswerte Genauigkeit erreichen und manchmal sogar die menschliche Leistung…

KI-System analysiert subtile Hand- und Gesichtsgesten zur Gebärdenspracherkennung.

Nicht in der Übersetzung verloren: KI erhöht Genauigkeit der Gebärdenspracherkennung

Zusätzliche Daten können helfen, subtile Gesten, Handpositionen und Gesichtsausdrücke zu unterscheiden Die Komplexität der Gebärdensprachen Gebärdensprachen wurden von Nationen weltweit entwickelt, um dem lokalen Kommunikationsstil zu entsprechen, und jede Sprache…

Forscherin Claudia Schmidt analysiert durch Gletscherschmelze beeinflusste Wasserproben arktischer Fjorde.

Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme

Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…