Ver­braucher­preise August 2012: + 2,1 % gegen­über August 2011

<br>

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im August 2012 um 2,1 % höher als im August 2011. Der Preisauftrieb hat sich damit wieder verstärkt. Im Juni und Juli 2012 hatte die Inflationsrate – gemessen am Verbraucherpreisindex – bei jeweils + 1,7 % gelegen.

Zuletzt wurde im April 2012 eine Teuerungsrate oberhalb von 2,0 % mit damals ebenfalls + 2,1 % ermittelt. Im Vergleich zum Vormonat Juli 2012 stieg der Verbraucherpreisindex im August 2012 um 0,4 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) korrigiert damit sein vorläufiges Ergebnis für August 2012 sowohl im Vorjahresmonats-, als auch im Vormonatsvergleich um 0,1 Prozentpunkte nach oben.

Der Preisauftrieb im August 2012 gegenüber August 2011 wurde maßgeblich durch erneute Preiserhöhungen bei Energie bestimmt. Energie verteuerte sich insgesamt um 7,6 % gegenüber August 2011. Vor allem die Preise für Mineralölprodukte lagen im August 2012 mit + 10,3 % deutlich über dem Vorjahresniveau (davon leichtes Heizöl: + 13,5 %; Kraftstoffe: + 9,4 %). Teurer waren im gleichen Zeitraum auch Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+ 8,8 %), Gas (+ 5,7 %) und Strom (+ 3,0 %). Ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung bei Energie hätte die Inflationsrate im August 2012 wie bereits im Juli und Juni 2012 bei + 1,4 % gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3 %. Erheblich teurer waren Obst (+ 9,2 %) sowie Fisch und Fischwaren (+ 6,1 %). Auch für Gemüse (+ 4,8 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+ 4,6 %) mussten die Verbraucher deutlich mehr als vor einem Jahr bezahlen. Günstiger im Vergleich zum Vorjahresmonat waren Molkereiprodukte und Eier (− 2,0 %; darunter H-Milch: − 8,3 %; Sahne: − 7,9 %; Eier: − 4,1 %) sowie Speisefette und Speiseöle (− 9,3 %). Bei Letzterem ist weiterhin die gegensätzliche Preisentwicklung von Butter (− 23,7 %) und Margarine (+ 7,1 %) besonders auffällig.

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im August 2012 im Vergleich zum August 2011 überdurchschnittlich um 3,2 %. Am stärksten stiegen hier die Preise für Verbrauchsgüter mit + 4,3 % vor allem infolge der deutlichen Preisanstiege bei Energie und Nahrungsmitteln. Die Preise für Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer lagen um 1,7 % über dem Vorjahresniveau (zum Beispiel Bekleidungsartikel: + 1,9 %). Die Preise für langlebige Gebrauchsgüter blieben im gleichen Zeitraum mit + 0,1 % nahezu unverändert.

Dienstleistungen verteuerten sich im August 2012 gegenüber August 2011 um + 1,0 %. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch die Preise für Nettomieten bestimmt (+ 1,1 % gegenüber August 2011). Daneben gab es auch deutliche Preiserhöhungen, zum Beispiel bei Flugtickets (+ 4,2 %) und Pauschalreisen (+ 3,5 %). Rückläufig entwickelten sich dagegen unter anderem die Preise für die Nachrichtenübermittlung (− 0,9 %) und für die Finanzdienstleistungen (− 18,0 %).

Veränderung im August 2012 gegenüber dem Vormonat Juli 2012

Im Vergleich zum Juli 2012 erhöhte sich der Verbraucherpreisindex im August 2012 um 0,4 %. Im Monatsvergleich zogen vor allem die Preise für Kraftstoffe und leichtes Heizöl um jeweils + 4,3 % kräftig an. Die Preise für Strom und Gas erhöhten sich gegenüber Juli 2012 nur um jeweils + 0,3 %. Insgesamt verteuerte sich die Energie im Vergleich zum Vormonat um 2,2 %.

Nennenswert war im August 2012 auch der Preisanstieg bei Bekleidung und Schuhen (+ 1,5 %), insbesondere aufgrund des allmählichen Übergangs von der Sommer- auf die Herbst-/Winterkollektion.

Dagegen gab es auch saisonbedingte Preisrückgänge, insbesondere für Pauschalreisen (– 0,7 %) und Beherbergungsdienstleistungen (– 1,3 %) sowie für Gemüse (– 3,2 %; darunter Kartoffeln: – 10,3 %; Gurken: – 10,1 %; Möhren: – 8,5 %) und einige Obstsorten (zum Beispiel Weintrauben:– 17,7 %; Birnen: – 8,2 %).

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im August 2012 um 2,2 % über dem Stand von August 2011. Im Vergleich zum Vormonat Juli 2012 stieg der Index um 0,4 %. Die Schätzung für den HVPI vom 29. August 2012 im Vergleich zum Vorjahresmonat wurde damit bestätigt, die Veränderung zum Vormonat wurde um 0,1 Prozentpunkte leicht nach oben korrigiert.

Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die Fachserie 17, Reihe 7. Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können auch über die Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004) und (61111-0006) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Weitere Auskünfte:
Telefon: +49 611 75 4777

Media Contact

Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Menschen vs Maschinen – Wer ist besser in der Spracherkennung?

Sind Menschen oder Maschinen besser in der Spracherkennung? Eine neue Studie zeigt, dass aktuelle automatische Spracherkennungssysteme (ASR) unter lauten Bedingungen eine bemerkenswerte Genauigkeit erreichen und manchmal sogar die menschliche Leistung…

KI-System analysiert subtile Hand- und Gesichtsgesten zur Gebärdenspracherkennung.

Nicht in der Übersetzung verloren: KI erhöht Genauigkeit der Gebärdenspracherkennung

Zusätzliche Daten können helfen, subtile Gesten, Handpositionen und Gesichtsausdrücke zu unterscheiden Die Komplexität der Gebärdensprachen Gebärdensprachen wurden von Nationen weltweit entwickelt, um dem lokalen Kommunikationsstil zu entsprechen, und jede Sprache…

Forscherin Claudia Schmidt analysiert durch Gletscherschmelze beeinflusste Wasserproben arktischer Fjorde.

Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme

Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…