1. Welthändehygiene-Tag
Hände sind das wichtigste Übertragungsvehikel von Krankheitserregern, die Infektionen im Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen in Gesundheitseinrichtungen auslösen können.
In Deutschland treten nach aktuellen Schätzungen jährlich 400.000 bis 600.000 solcher nosokomialen Infektionen auf. Derartige Infektionen belasten weltweit den Erfolg medizinischer Eingriffe.
Eine sachkundig und konsequent durchgeführte Händedesinfektion durch das medizinische Personal ist eine einfache, kostengünstige und sehr wirksame Maßnahme, um die Verbreitung von Krankheitserregern in Kliniken zu verringern.
Wegen der globalen Bedeutung des Problems hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einem jährlichen weltweiten Händehygiene-Tag aufgerufen. Ziel ist, dem Personal die korrekte Durchführung von Händehygiene-Maßnahmen in Einrichtungen des Gesundheitswesens durch strukturelle und organisatorische Unterstützung zu erleichtern und so die Umsetzung dieser Präventionsmaßnahme zu verbessern.
Das Bundesministerium für Gesundheit hat bereits Anfang 2008 die „Aktion Saubere Hände“ gestartet. „Mit der Aktion Saubere Hände wollen wir eine bessere Umsetzung bestehender Empfehlungen in Einrichtungen des Gesundheitswesens erreichen und die Patientensicherheit stärken“ sagt Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit.
„Nach Schätzungen sind ein Drittel der Krankenhausinfektionen in Deutschland vermeidbar, und die wichtigste Einzelmaßnahme zur Prävention von Krankenhausinfektionen ist die Händedesinfektion“ erläutert Jörg Hacker, Präsident des Robert Koch-Instituts. Das RKI ist einer der Partner der „Aktion Saubere Hände“, der Wissenschaftliche Beirat der Aktion ist am RKI angesiedelt. Das Epidemiologische Bulletin des RKI (17/2009) enthält einen Überblick über den Stand von Aktivitäten zu dem Thema.
Träger der auf drei Jahre angelegten Aktion Saubere Hände sind das Nationale Referenzzentrum für die Surveillance von Krankenhaushygiene, das Aktionsbündnis Patientensicherheit und die Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung. Das Bundesministerium für Gesundheit fördert das Vorhaben mit insgesamt rund 650.000 Euro. „Der großen Motivation aller Akteure ist es zu verdanken, dass die Kampagne nach einem Jahr Laufzeit in einem Viertel der deutschen Krankenhäuser etabliert werden konnte“ unterstreicht Ulla Schmidt.
Ein Schlüsselelement für das Gelingen der Kampagne ist die Unterstützung durch die Krankenhausleitung. Vor allem das Einbeziehen von Klinikdirektor, Pflegedirektion, und Qualitätsmanagementbeauftragtem führt zu einer erfolgreichen Umsetzung der Kampagne vor Ort. Damit bekommt die Händedesinfektion in der Verwaltungsebene eine hohe Priorität und wird zu einem Qualitätsmerkmal für die eigene Einrichtung.
Das Motto des Welthändehygiene-Tages ist „Retten Sie Leben, desinfizieren Sie ihre Hände“ (Save Lives: Clean Your Hands). Der 5.5. wurde wegen der fünf Finger jeder Hand und den fünf vorrangigen Zielen der WHO zur Erhöhung der Patientensicherheit gewählt. In ihrer Empfehlung zur Händehygiene weist die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am RKI auch darauf hin ,dass „die hygienische Händewaschung keine Alternative für die hygienische Händedesinfektion“ darstellt.
Weitere Informationen
http://www.rki.de > Infektionsschutz > Krankenhaushygiene > Händehygiene
Herausgeber
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
D-13353 Berlin
Das Robert Koch-Institut ist
ein Bundesinstitut im
Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Gesundheit
Pressestelle
Susanne Glasmacher
(Pressesprecherin)
Günther Dettweiler
(stellv. Pressesprecher)
Claudia Paape
Heidi Golisch
Kontakt
Tel.: 030.18754-2239, -2562 und -2286
Fax: 030.18754 2265
E-Mail: presse@rki.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.rki.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten
Neueste Beiträge
Interstellares Methan als Aminosäure-Urahn?
Gammastrahlung setzt Methan zu Glycin und anderen komplexen Verbindungen um. Gammastrahlung kann Methan bei Raumtemperatur in eine Bandbreite verschiedener Produkte umsetzen, darunter Kohlenwasserstoffe, sauerstoffhaltige Verbindungen und Aminosäuren, wie ein Forschungsteam…
Neuer Mechanismus: Wie Krebszellen dem Immunsystem entwischen
Ein internationales Team unter Federführung der Goethe-Universität Frankfurt hat einen innerzellulären Sensor identifiziert, der die Qualität sogenannter MHC-I-Moleküle überwacht. MHC-I-Moleküle helfen dem Immunsystem, kranke Zellen – zum Beispiel Tumorzellen –…
Flexible Strahlformung-Plattform optimiert LPBF-Prozesse
Neuer Ansatz in der Strahlformung macht die additive Fertigung flexibler und effizienter: Das Fraunhofer ILT hat eine neue Plattform entwickelt, mit der Laser Powder Bed Fusion (LPBF) Prozesse individuell optimiert…