3D-Druck – Maßgeschneidert und auf Knopfdruck

Materialdesign in 3D vom Molekül bis zur Makrostruktur
Martin Bastmeyer, KIT

Symposium der Hector Fellow Academy am 7. Juli 2022.

Vom Präzisionswerkzeug bis zum menschlichen Herzen – in Zukunft lässt sich mit modernen 3D-Druckern vermutlich beinahe alles künstlich herstellen. Was die Forschung in jüngster Zeit auf diesem Weg geleistet hat und welche Herausforderungen sie noch bewältigen muss, das beleuchtet das 7. Symposium der HFA.

Die Veranstaltung mit dem Titel „3D-Druck – Maßgeschneidert und auf Knopfdruck“ findet am 7. Juli 2022 ab 18 Uhr statt.

Gäste haben die Möglichkeit, dem Programm entweder in Präsenz im Konzerthaus Karlsruhe oder online zu folgen. Medienvertreter*innen sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen. Um Anmeldung unter www.hector-fellow-academy.de/symposium2022 wird gebeten.

Das 7. HFA-Symposium zum 3D-Druck wird sich vornehmlich Anwendungen aus den Technik- und Lebenswissenschaften widmen. Dabei geht es beispielsweise um Organe wie das Herz, die mittlerweile auch im 3D-Druck hergestellt werden können. Einer der Pioniere auf diesem Gebiet ist Tal Dvir, Professor am Institut für Biotechnologie der Universität Tel Aviv (Israel), Direktor des Labors für „Tissue Engineering and Regenerative Medicine“ sowie Direktor des „Sagol Center for Regenerative Biotechnology“. Ihn konnte die Hector Fellow Academy für einen Vortrag gewinnen. Dvir ist es erstmals gelungen, einen Prototyp eines Herzens mit Gewebe, Blutgefäßen und Kammern zu drucken.

In seinem Vortrag „Entwicklung personalisierter Gewebeimplantate: Vom 3D-Druck hin zu bionischen Organen“ wird Dvir die neuesten Bio- und Nanotechnologien für die Konstruktion von Gewebe und Organen beschreiben. Den Schwerpunkt legt er dabei auf der Entwicklung neuer Biomaterialien, die die natürliche Mikroumgebung nachahmen. Oder die so genannte Biofaktoren freisetzen und damit Stammzellen anlocken oder den Gewebeschutz fördern. Einen Blick in die Zukunft wagt Dvir, indem er eine neue Forschungsrichtung im Bereich der Gewebezüchtung vorstellt: Bei ihr werden Mikro- und Nanoelektronik in künstlich hergestellte Gewebe integriert. So können Cyborg-Gewebe und bionische Organe gebildet werden.

Poster 3D-Druck – Maßgeschneidert und auf Knopfdruck
Hector Fellow Academy

Wissenschaftlicher Gastgeber des Symposiums 2022 ist Prof. Dr. Martin Wegener, Professor am Institut für Angewandte Physik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Sprecher des Exzellenzclusters 3D Matter Made to Order (3DMM2O) und Präsident der Hector Fellow Academy (HFA). Er wird darstellen, wie sich mit Hilfe laserbasierter Verfahren der 3D-Druck von der Makroskala auf die Mikro- und Nanometerskala übertragen lässt: 3D-gedruckte Güter auf der Makroskala spielen schon heute an vielen Stellen unseres täglichen Lebens eine wichtige Rolle. Laserbasierte Verfahren erlauben es zunehmend, den 3D-Druck von der Makroskala auf die Mikro- und sogar die Nanometerskala zu übertragen. Dies macht vielfältige weitere Anwendungen in den Technik- und Lebenswissenschaften möglich. Nach einer Einleitung wird Wegener den Stand der Technik beschreiben, Beispiele darstellen und schließlich die mögliche Zukunft des 3D-Drucks skizzieren.

Nach zwei Jahren Unterbrechung kann das Symposium dieses Jahr wieder in Präsenz stattfinden – erstmalig in Kalsruhe. Neben dem persönlichen Kontakt ermöglicht dies den Besuchern, eine themenspezifische Ausstellung zu besuchen. Zu sehen gibt es mehrere 3D-Drucker – unter anderem für den Druck von Kunststoff und Lebensmitteln –, eine optische Pinzette, eine Bilderausstellung und eine Videostation. Außerdem haben die Gäste vor Ort die Möglichkeit, aktiv an der Diskussion nach den Vorträgen und beim Empfang am Ende der Veranstaltung teilzunehmen. Online-Gäste haben nach den wissenschaftlichen Beiträgen ebenfalls die Möglichkeit, per Chat Fragen einzureichen.

Moderatorin des Abends ist Andrea Grießmann, Autorin und Fernsehmoderatorin u.a. für Sendungen wie Planet Wissen. Prof. Dr. Alexander Wanner, Vizepräsident des KIT, wird ein Grußwort sprechen. Das vollständige Programm finden Sie unter https://www.hector-fellow-academy.de/symposium2022.

Die Vorträge werden auf Deutsch bzw. Englisch gehalten und können in der jeweils anderen Sprache angehört werden.

Die jährlich stattfindenden Symposien der Hector Fellow Academy zielen darauf ab, aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen in einen gesellschaftspolitischen Kontext zu stellen. Diskussionsrunden fördern den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und tragen dazu bei, zukunftsweisende Diskurse anzustoßen.

Über die Hector Fellow Academy
Im Jahr 2013 hat Hans-Werner Hector, einer der Gründer des Softwareunternehmens SAP, die Hector Fellow Academy ins Leben gerufen. Sein Ziel: den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland zu stärken, zukunftsweisende gesellschaftspolitische Diskurse in Gang zu setzen und zur Lösung globaler Herausforderungen beizutragen. Mittlerweile haben 26 herausragende Forscher*innen aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie aus Medizin und Psychologie den einmal jährlich vergebenen Hector Wissenschaftspreis erhalten. Die Preisträger*innen waren zum Zeitpunkt ihrer Ehrung an einer deutschen Universität oder Forschungseinrichtung tätig. Die Wissenschaftsakademie bietet diesen Hector Fellows nicht nur eine Plattform zum Austausch und Förderung für gemeinsame interdisziplinäre Forschungsprojekte. Sie hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, den Erfahrungsschatz ihrer Mitglieder an die nächste Generation weiterzugeben. Dazu finanziert die Hector Fellow Academy Promotionsstellen von Absolvent*innen mit überdurchschnittlichem Master-Abschluss und hat den Hector Research Career Development Award (Hector RCD Award) ins Leben gerufen.

Weitere Informationen:

https://www.hector-fellow-academy.de/symposium2022
http://www.hector-fellow-academy.de

Media Contact

Jorinne Sturm Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hector Fellow Academy (HFA) gGmbH

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…