Beitrittsperspektive als Herausforderung: Agrarpolitik in Südosteuropa

„Bridging the gap: Agricultural and rural development policies in South Eastern Europe facing the challenge of EU compliance“ lautet das Thema der Konferenz, an der das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) organisatorisch beteiligt ist.

Im Mittelpunkt des Agricultural Policy Forums 2010 stehen diejenigen Länder Südosteuropas, die noch nicht Mitglied der EU sind. Einerseits haben sie bemerkenswerte Fortschritte in ihrer agrarwirtschaftlichen und ländlichen Entwicklung gemacht.

Andererseits stellt sie die Beitrittsperspektive vor bedeutende Herausforderungen, die z.B. die Wettbewerbsfähigkeit der Agrarstrukturen, die wirtschaftliche Rückständigkeit ländlicher Regionen und die Administration der Agrarpolitik betreffen. Zu den Hauptrednern gehören die renommierten Agrarökonomen Emil Erjavec (Universität Ljubljana, Slowenien) und Ulrich Koester (Christian- Albrechts-Universität zu Kiel). Ziel des Forums ist es, Empfehlungen für Reformen zu geben, die sich den genannten Herausforderungen stellen und zu einer besseren Integration der ländlichen Gebiete Südosteuropas in die EU beitragen.

In den Arbeitsgruppen des Forums werden u.a. IAMO-Wissenschaftler aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren. Martin Petrick, Leiter der Abteilung Rahmenbedingungen des Agrarsektors und Politikanalyse sowie seitens des IAMO verantwortlich für die Organisation der Veranstaltung, erläutert: „Für das IAMO ist es von großer Bedeutung, Einsichten aus der agrarökonomischen Forschung für praktische Politikprobleme nutzbar zu machen. Das Agricultural Policy Forum bietet eine hervorragende Gelegenheit, unsere Ergebnisse direkt mit Entscheidungsträgern aus den betroffenen Ländern zu diskutieren und politische Implikationen aufzuzeigen. Das betrifft z.B. die administrative Umsetzung innovativer Politkinstrumente zur ländlichen Entwicklung in den Ländern Südosteuropas. Die Teilnehmer interessiert auch die Frage, unter welchen Umständen einheimische Unternehmer in den ländlichen Räumen dieser Länder aktiv werden. Hier können wir mit aktuellen Forschungsergebnissen aufwarten.“

Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an politische Entscheider und Vertreter von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen des Agrarsektors aus Südosteuropa. Interessierte Teilnehmer aus Deutschland und anderen Ländern sind jedoch ebenso willkommen. Informationen zu Programm und Anmeldung sind im Internet unter www.gc21.inwent.org/eu-see/apf2010 zu finden.

Das Agricultural Policy Forum findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. 2001 wurde es von InWent Internationale Weiterbildung und Entwicklung und der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gegründet. In späteren Jahren kamen die Regional Rural Development Standing Working Group (SWG, Mazedonien) und das IAMO als Mitorganisatorinnen hinzu. Ziel des Agricultural Policy Forums ist es, die Politikgestaltung in den Bereichen Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in Südosteuropa zu erleichtern und unterstützen.

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Rebekka Honeit idw

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