"Deutsch-russische Beziehungen in der Medizin und in den Naturwissenschaften des 18. und 19. Jahrhundert
Vom 5. bis 7. Juli 2001 wird am Karl Sudhoff-Institut für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften ein wissenschaftliches Symposium zum Thema „Deutsch-russische Beziehungen in Medizin und Naturwissenschaften des 18. und 19. Jahrhunderts“ durchgeführt. Das ist die nunmehr vierte wissenschaftliche Tagung im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Bonn) seit 1999 geförderten Projektes.
Dank der Unterstützung durch die DFG und durch das Sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst konnten auch wieder Referenten aus Russland, der Ukraine und dem Baltikum eingeladen werden. Weitere Anmeldungen liegen aus Kanada und Großbritannien vor.
Das Symposium ist Prof. Dr. Erik Amburger, dem Nestor der Forschungen über Deutsche in Russland, gewidmet. Sein in jahrzehntelanger Arbeit zusammengetragenes Material wird am Osteuropa-Institut München als „Datenbank Erik Amburger“ der Forschung zugänglich gemacht.
Das Spektrum an Vortragsthemen ist weit. Einige dürften selbst dem historisch interessierten Laien zusagen, z. B. die Rolle deutscher Gelehrter, Ärzte und Wissenschaftler in Russland. Deutsche Gelehrte an der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, deutsche Apotheker in Moskau und Deutsche an der Medizinischen Hochschule Odessa oder an der Moskauer Universität sind zentrale Themen einiger Vorträge osteuropäischer Teilnehmer am Symposium. Auch die Ausführungen „Über die Anfänge der psychiatrischen Ausbildung für Ärztinnen in Russland gegen Ende des 19. Jahrhunderts“ oder über „Homöopathische Krankenhäuser in St. Petersburg“ im Vergleich mit der deutschen und der internationalen Entwicklung könnten durchaus auch über den Kreis der Tagungsteilnehmer hinaus Resonanz finden.
Die Themen gruppieren sich insgesamt um die folgenden Schwerpunkte: Bedeutende Wissenschaftler, die in Deutschland und Russland wirkten (Justus Christian Loder, Alexander Nicolaus Scherer, Johann Friedrich v. Erdmann, Karl Ernst v. Baer, Carl Schmidt; Deutsche an der Moskauer und der Odessaer Universität); Beziehungen deutscher Wissenschaftler und Ärzte zu Russland (Carl Gustav Carus, Deutsche als Mitglieder der Kaiserlichen Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg); Institutionalisierung spezieller Fachgebiete in Russland (Physiologie, physiologische Chemie, pathologische Anatomie und allgemeine Pathologie, Kinderheilkunde, Psychiatrie, Balneologie); wechselseitige Beziehungen auf dem Gebiet der Pharmazie bzw. des Apothekenwesens (Apotheken und deutsche Apotheker in St. Petersburg und Moskau, Pharmazeutische Gesellschaft zu Riga).
Das Symposium will einen Beitrag leisten zur Erweiterung der Kenntnisse auf dem Forschungsgebiet, zugleich aber auch Wege zu weiterer Zusammenarbeit mit den Wissenschaftshistorikern in Russland, der Ukraine und dem Baltikum eröffnen. Zum Abschluss des Symposiums, am Sonnabend, den 7. Juli 2001, wird der Dr.-Margarete-Blank-Preis an Frau Dr. med. Kristin Zieger verliehen. Dieser Preis wurde gestiftet zum Andenken an die von den Nationalsozialisten hingerichtete Ärztin Dr. Margarete Blank. Frau Dr. Zieger erhält diesen Preis für ihre am Sudhoff-Institut durch Frau Prof. Ingrid Kästner betreute und mit „magna cum laude“ bewertete Dissertation zum Thema „Die Bedeutung der deutschen Ärztevereine für das wissenschaftliche Leben, die medizinische Versorgung und soziale Belange der Stadt St. Petersburg“.
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Weitere Informationen:
http://www.uni-leipzig.de/~ksi/ http://www.uni-leipzig.de/~ksi/ksi8.htm#WissenschaftlicheAlle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten
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