Depression und Schlafstörungen: Welche Verbindungen gibt es zum Hormonsystem?

Wissenschaftler beschäftigen sich ab heute auf einer internationalen Tagung in Marburg mit den vielfältigen Aspekten der Neuroendokrinologie

An der Philipps-Universität Marburg findet vom 12. bis 14.10.2001 eine gemeinsame Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie mit der 5. Jahrestagung der Sektion Neuroendokrinologie und einem internationalen Symposium des Sonderforschungsbereiches 297: „Mechanismen Neuro-Immun-Endokriner Interaktionen“ statt. Erwartet werden weit über 100 Teilnehmer aus dem In- und Ausland.

Die Schwerpunkte der nationalen Tagung sind die Neuropsychiatrie, die Neuroimmunologie und die Hypophyse als Steuerorgan hormoneller Vorgänge.

Im Symposium „Neuropsychiatrie“ widmen sich die Wissenschaftler den Zusammenhängen von Metabolischem Syndrom (dem sogenannten „tödlichen“ Quartett mit Übergewicht, Diabetes, Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck) und der Depression. Beiden Erkrankungen gemeinsam ist eine erhöhte Bildung des Botenstoffes Cortisol. Die gesteigerte Cortisolproduktion ist für die Betroffenen ungünstig, da sie die jeweils typischen Krankheitssymptome verstärkt bzw. unterhält. Weitere Themenschwerpunkte dieses Symposions sind Schlafstörungen bei der Depression, ihre Beziehung zum Hormonsystem und ihre Behandlung.

Im Symposium „Hypophyse“ (Hirnanhangsdrüse) behandeln mehrere Referate die wichtige Kommunikation der Hirnanhangsdrüse mit sich selbst.

Eine gestörte Kommunikation hat sehr unterschiedliche Erkrankungen zur Folge: Wachstumsstörungen (Groß- und Kleinwuchs), ungewollte Kinderlosigkeit und Tumore der Hirnanhangsdrüse sind typische Beispiele. Bei der Entstehung dieser Erkrankungen spielt die gestörte Kommunikation über klassische hormonelle Botenstoffe, aber auch über Botenstoffe (Zytokine), wie sie für Entzündungszellen charakteristisch sind, eine bedeutende Rolle.

Das Internationale Symposium „Neuroimmunologie“ des Sonderforschungsbereichs SFB 297 „Mechanismen Neuro-Immun-Endokriner Interaktionen“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft bietet ein Forum, aktuelle Konzepte der Bedeutung von Wechselwirkungen zwischen dem Nervensystem, Endokrinium und Immunsystem in Gesundheit und Krankheit zu erörtern. Eingeladene Experten aus USA, Kanada, Israel, den Niederlanden und Frankreich sowie Wissenschaftler aus dem In- und Ausland und insbesondere aus dem Marburger SFB versuchen, das molekulare Konzert neuroimmuner Interaktionen auf zellulärer und Systemebene aufzuschlüsseln und daraus spezifische Faktoren für die Krankheitsentstehung, den Krankheitsverlauf und neue Therapieansätze abzuleiten.

ots Originaltext: Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de

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