Siemens-Erfinderpreise 2001 vergeben – Netzwerk der Innovationen

John Mansbridge

Zwölf herausragende Wissenschaftler von Siemens sind als „Erfinder des Jahres 2001“ ausgezeichnet worden.

Zusammen haben die Forscher mehr als 360 Erfindungen gemacht.

Bei einer Feier am 10. Dezember ehrte Vorstandschef Heinrich v. Pierer die innovativen Köpfe im Siemens Forum in München.

„Eine ganze Reihe der diesjährigen Erfinderpreisträger arbeitet in Forschungseinrichtungen, die erst in jüngerer Zeit zu Siemens kamen. Dies zeigt deutlich, dass wir den Anspruch ’Siemens: Global Network of Innovation’ ernst nehmen und die verschiedensten Kulturen erfolgreich integriert haben“, sagte v. Pierer. Die Preisträger arbeiten in:

  • Babenhausen bei Frankfurt am Main,
  • Erlangen (2),
  • München (4),
  • Wien,
  • Orlando in Florida,
  • Princeton im US-Staat New Jersey,
  • Roke Manor in Südengland und
  • Tilbury im kanadischen Ontario.

Ihre Forschungsgebiete sind unter anderem:

  • Computer-Neurowissenschaft,
  • Automatisierung,
  • optische Netzwerke,
  • Medizintechnik,
  • Mobilfunk,
  • Autoelektronik und Kraftwerkstechnik.

Seit sieben Jahren wird diese höchste technische Anerkennung bei Siemens vergeben; 86 Forscher wurden bisher ausgezeichnet.

Die Erfinder und ihre Innovationen

  • Nächste Generation der optischen Kommunikationstechnik: John Mansbridge aus dem Forschungszentrum Roke Manor hat eine Hardware-Lösung für das Internet der Zukunft parat. Der RipCore LightBus ist ein optischer Router, der riesige Datenmengen verarbeiten kann, bei gleicher Leistung ein Viertel des Platzes von bisherigen Servern einnimmt und weniger als die Hälfte an Energie verbraucht. Das System kann über 14 Glasfasern mehr als 100 Sende- und Empfangseinheiten verbinden; die gesamte Verarbeitungskapazität beträgt mehr als fünf Terabit pro Sekunde. Das entspricht fast einer Milliarde Textseiten. Dafür benötigen heutige Router tausende Glasfasern. Mit der LightBus Architektur können Daten bis maximal 1,3 Petabit (1300 Terabit) pro Sekunde übertragen werden. Wenn künftig verstärkt Videos in Echtzeit durch das Netz geschickt werden, sind derart leistungsfähige Datenverbindungen notwendig.
  • Handy mit Guthabenkonto: Mit der Prepaid-Funktion haben Handys den Massenmarkt erst erobert. Die dafür in den Mobilfunknetzen notwendigen technischen Änderungen hat Peter Moritz aus München entwickelt. Die Siemens-Prepaid-Lösung ist weltweit die meistverkaufte. Der Erfinder und sein Team geben Netzbetreibern auch die Möglichkeit, ihre Kunden mit Anreizen zum raschen Wiederaufladen ihrer Karte zu bewegen. So bekommt der Handy-Besitzer Tarifvergünstigungen, wenn sein Guthaben über einem bestimmten Wert liegt. Sonderdienste wie Internet oder SMS können mit einem ausreichend hohen Kontostand verknüpft werden.
  • Satter Motorsound im Auto: Ian McLean hat eine bahnbrechende Lösung zur Geräuschkontrolle im Auto entwickelt. Damit kann das Motorgeräusch gedämpft, aber auch individuell an den Fahrzeugtyp angepasst werden – ein Sportwagen soll schließlich nicht schnurren wie eine Limousine. Das System des Erfinders aus dem kanadischen Tilbury arbeitet mit einem Mikrofon, das das Geräusch am Luftansaugstutzen aufnimmt. Ein digitaler Prozessor erzeugt dann ein gegenphasiges Signal, das unerwünschte Geräusche auslöscht. Der Prozess erlaubt auch echtes Sound-Design, da beliebige andere Schallwellen erzeugt werden können.
  • Blick in den Körper: Bei Gewebeentnahmen sind Chirurgen auf eine möglichst exakte Abbildung der Organe eines Patienten angewiesen. Nassir Navab hat ein Verfahren erfunden, das Videobilder des Patienten mit Echtzeit-Röntgenaufnahmen verbindet. Damit kann der Arzt sozusagen in den Patienten hineinsehen und seine Biopsienadel an die richtige Stelle führen. Der Wissenschaftler aus dem Forschungszentrum in Princeton ermöglichte es außerdem, dass so genannte C-Bogen-Röntgengeräte ähnlich aussagekräftige Bilder wie ein Computertomograph liefern.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens NewsDesk

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/newsdesk

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