Flotsam & Jetsam- Ballast & Treibgut
Bauingenieure und Freie Künstler machen gemeinsame eine Ausstellung
Über Müll und Kunst und Kunst mit Müll
Eine Ausstellung von Studierenden der Fakultät Gestaltung, unter Leitung von Prof. Liz Bachhuber/ Katharina Hohmann in Zusammenarbeit mit der Abteilung Abfallwirtschaft, Fakultät Bauingenieurswesen, Prof. Bidlingmeier/Matthias Klauß, Bauhaus-Universität Weimar.
Universitätsgalerie im ACC , Burgplatz 1+2
12. Januar 2002 bis 16.Februar 2002
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr
Eröffnung: 11.Januar 2002, 20 Uhr
Flotsam: Treibendes Wrackgut, Strandgut, Seetrift
Jetsam: Um das Schiff zu erleichtern über Bord geworfene Güter
Über Müll und Kunst und Kunst mit Müll
Aus der Sicht der Künstler stellt sich die Frage, ob ein weggeworfener Gegenstand Müll ist? In dem Moment, da Abfall zum Objekt genauerer Betrachtung gemacht wird, gewinnt er wieder an Wert. „Abfall ist ekelerregend und gefährlich. In seiner Unkontrollierbarkeit aber ist er das ideale Material für die Kunst der Moderne“ notiert Dietmar Rübel, Kunsthistoriker aus Hamburg.
In der ACC GAlerie stellen vom 12. Januar bis zum 16.Februar ca.25 Künstler ihre Positionen zu diesen Thema vor. „Abfall ist Träger einer Geschichte von unten, die niemand zu schreiben bereit scheint. Abfall in der Kunst ist das Gegenkonzept zu den Separierungstechniken der industriellen Verwertung.“ so Martin Schmitz, Verleger und Galerist, im Müll-Symposium, Juni 2001.
Die Vielfalt der Ansätze reicht von raumgreifenden Installationen über Videoarbeiten bis hin zu Designobjekten. So bedeutet für viele der Studierenden die Beschäftigung mit Müll eine Auseinandersetzung mit dem Wiederaufrufen von Erinnerungen. Anderen Ansätzen dient der Abfall schlicht als Material für die Schaffung neuer Kunstwerke oder als Perpektive für einen sozialen und politischen Blick auf unsere Gesellschaft. Flotsam & Jetsam ist eine Ausstellung mit ebenso vielen Facetten wie es weggeworfene Dinge gibt.
Kassel war in diesem Jahr Ort eines besonderen Experiments: In einem Pilotprojekt wurden hier erstmals BAW (biologisch abbaubare Wertstoffe) flächendeckend auf den Markt gebracht. Die Fragestellung war: Welche Verpackungsmaterialien können tatsächlich in Kompostieranlagen zu Humus verwandelt werden, statt auf der Müllhalde zu landen? Die erste Station der Ausstellung fand im Oktober 2001 in der Documentahalle Kassel statt. Zur Ausstellung entstand ein gleichnamiger Katalog, der im Verlag der Bauhaus-Universität erschienen ist.
(14 Euro, 28,00 DM ISBN: 3-86068-159-1)
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