Moderne Staatsführung – Good Governance, 3. Top-Seminar für Abteilungsleiter in Ministerien
Am 31. Januar und 1. Februar 2002 veranstaltet die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer bereits zum dritten Mal unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Professor Dr. Hermann Hill ein Seminar exklusiv für Abteilungsleiter in Ministerien.
Das diesjährige TOP-Seminar befasst sich mit verschiedenen Konzepten modernen Staatshandelns auf nationaler und europäischer Ebene und stellt unterschiedliche Ansätze der Steuerung und Kontrolle von Netzwerken zur Diskussion. Ein Schlüsselbegriff des aktivierenden Staates ist die Verantwortungsteilung zwischen Staat und Gesellschaft bei der Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben. Die Gestaltung der Zusammenarbeit verschiedener Akteure und ihre Koordination gilt als Merkmal guter Staatsführung und Regierungskunst im Sinne einer gesellschaftlichen Gesamtsteuerung und wird im Einklang mit neueren Konzepten moderner Staatsführung als „Good Governance“ bezeichnet werden. Hill wird zu Beginn die Entwicklung vom Qualitätsmanagement als Instrument der Verwaltungsreform hin zur Good Governance als neuer Ansatz der Staatsreform darstellen.
Auf internationaler Ebene werden gemeinsam Wege gesucht, um neuen Herausforderungen und Chancen begegnen zu können. So fand im Juni 2000 in Berlin eine Konferenz von Staats- und Regierungschefs zum Thema „Modernes Regieren im 21. Jahrhundert“ statt, um Strategien modernen Regierungshandelns im Dialog zwischen Politik und Wissenschaft weiterzuentwickeln. Mathias Bucksteeg, Leiter des Referates „Auswertung von Programmen und Modellen politischer Problemlösungen“ im Bundeskanzleramt, wird über dieses Forum sowie über die Folgekonferenz der Staats- und Regierungschefs 2002 berichten.
Mit einer veränderten Staatsführung sind neue Anforderungen an Vertreter in Politik und Verwaltung verbunden: Es geht nicht mehr um Steuerung von Hierarchien, sondern um die Gestaltung von Netzwerken, um eine neue Art von Gesellschafts- und Verantwortungsmanagement. Langjährige Erfahrungen mit dem „Management komplexer Netzwerke“ bestehen etwa in den Niederlanden. Als ausgewiesener Kenner der Netzwerkforschung wird Patrick Kenis, Professor an der Universität Tilburg, diese Form der Zusammenarbeit darlegen und Möglichkeiten, aber auch Grenzen aufzeigen.
Im Juli 2001 hat die Europäische Union auf die Notwendigkeit, die politische Entscheidungsfindung zu öffnen sowie Bürger und Organisationen in die Gestaltung und Durchführung der EU-Politik einzubinden, reagiert und Vorschläge für eine entsprechende Reform im Weißbuch „Europäisches Regieren“ vorgelegt. Paul Nemitz, Leiter der Rechtsabteilung in der Generaldirektion Fischerei und an der Vorbereitung des Weißbuches unmittelbar beteiligt, wird die im Weißbuch niedergelegten Grundsätze Guten Regierens und die damit verbundenen Ziele der Europäischen Union vorstellen.
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