"Geo schafft Wissen" – Geographieunterricht fördert naturwissenschaftliches Denken in Zusammenhängen
Am 18. Februar 2002 treffen sich Experten aus Hochschule, Schule und Wirtschaft in der Münchner Carl Friedrich von Siemens Stiftung, um unter dem Motto „Geo schafft Wissen“ die Bedeutung der Geowissenschaften und die zentrale Rolle des Geographieunterrichts bei der Vermittlung geowissenschaftlicher Inhalte zu diskutieren. Die Veranstaltung wird vom Hochschulverband für Geographie und ihre Didaktik (HGD), dem Verein Freunde und Förderer der Geographiedidaktik in München e.V. und dem Landesverband Bayern im Verband Deutscher Schulgeographen (VDSG) organisiert. In ihrem Rahmen stellen außerdem Schüler und Schülerinnen und ihre Lehrpersonen innovative Unterrichtsprojekte zum Thema „geowissenschaftliche Inhalte im Geographieunterricht“ vor. Frau Staatsministerin Monika Hohlmeier (angefragt) und Dr. Josef Gareis werden den beiden besten Projekten den „Geopreis 2002“ des Landesverbandes Bayern im VDSG verleihen.
Ziel der Veranstaltung ist es, in der Öffentlichkeit auf die Vielfalt der geowissenschaftlichen Inhalte und ihre Bedeutung für die Zukunft aufmerksam machen. Sie ist eingebunden in das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerufene „Jahr der Geowissenschaften 2002“.
Phänomene wie Vulkanismus, Erdbeben, Globaler Klimawandel, Bodenerosion oder Meeresströmungen werden von verschiedenen Geowissenschaften untersucht, darunter Geologie, Geophysik, Meteorologie, Ozeanographie, Geomorphologie, Bodengeographie und Klimageographie. Es ist jedoch insbesondere die Wissenschaft Geographie, die bei der Ursachen- und Folgenforschung solche primär naturwissenschaftlichen Gegenstände mit Aspekten des Menschen verbindet. Der Geographieunterricht ist dabei der Hauptvermittler geowissenschaftlicher Inhalte in der Schule. Dies zeigen Lehrplananalysen, einschlägige Erklärungen sowie eine jüngst durchgeführte empirische Studie im Rahmen eines BMBF-Forschungsprojekts.
Die bei der Veranstaltung „Geo schafft Wissen“ vorgestellten Schülerprojekte sind Beispiele dafür, welche außerordentlichen Leistungen Schüler und Schülerinnen gemeinsam mit ihren Lehrpersonen bereits jetzt im Unterricht vollbringen. Sie zeigen auch, welche inhaltlichen, methodischen und persönlichkeitsbildenden Kompetenzen dabei geschult werden. Problemlösungskompetenzen und moderne Informationstechnologien spielen schon heute im Geographieunterricht eine wichtige Rolle.
Besonders erfreulich ist, dass von insgesamt vier Preisträgern zwei Gruppen aus Mädchenschulen mit Preisen ausgezeichnet werden – ein Indiz dafür, dass naturwissenschaftliche Themen, wenn sie anwendungsbezogen vermittelt werden, auf höheres Schülerinteresse stoßen, insbesondere bei Mädchen. Schülerinteresse aber ist – wissenschaftlich nachgewiesene – Voraussetzung für effektives Lernen.
Der Geographieunterricht spielt hierzulande wie international eine wichtige – wenn auch häufig unterbewertete – Rolle. Seine Stärke liegt unter anderem im Aufzeigen der Verbindung von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und Perspektiven mit sozioökonomischen Aspekten und Entwicklungen in verschiedenen Regionen und Maßstabsebenen. Das Fach fühlt sich aus diesem Grunde dem Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung besonders verpflichtet. Eine Stärkung des Geographieunterrichts ist eine Stärkung der Geowissenschaften, eine Stärkung anwendungsbezogenen naturwissenschaftlichen Unterrichts und eine Stärkung problemlösenden Denkens in Zusammenhängen. Wie notwendig dies ist, zeigt die so genannte PISA-Studie.
Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Ingrid Hemmer
Katholische Universität Eichstätt,
Didaktik der Geographie
Ostenstr. 18, D-85072 Eichstätt
Tel: (08421) 93 13 94
(08421) 93 1704 (Sekretariat)
Fax: 08421-931787
E-Mail: ingrid.hemmer@ku-eichstaett.de
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