Wie man Airbusse, Boeings und Raumstationen steuert – Ada-Programmierexperten treffen sich in Jena
Rund 50 Programmier-Experten aus Deutschland und den angrenzenden Ländern treffen sich vom Mittwoch, dem 6., bis Freitag, dem 8. März zu einer hochkarätigen Tagung an der Uni Jena. Dabei geht es um die Programmiersprache „Ada“, die besonders für die Entwicklung von Steuersoftware bei Flugzeugen, Eisenbahnen und in der Raumfahrt eingesetzt wird – in Bereichen also, bei denen es ganz besonders auf Zuverlässigkeit und Sicherheit ankommt. Schließlich geht es dabei immer auch um Menschenleben, und da will man die Risiken so gering wie nur möglich halten.
Die Tagung unter dem Motto „Ada und sicherheitskritische Software“ wird von der Gesellschaft für Informatik (GI) und vom Förderverein Ada Deutschland durchgeführt und von Prof. Jürgen F. Winkler vom Lehrstuhl für Programmiersprachen und Compiler organisiert. Sie findet in den Hörsälen 7 und 8 in der Carl-Zeiss-Straße 3 auf dem Campus Ernst-Abbe-Platz statt. Die GI unterhält eine eigene Ada-Fachgruppe.
Die Vorträge befassen sich mit Fortschritten beim Entwurf und Erstellen von sicherheitskritischer Software. Außerdem führen verschiedene Firmen neuartige Werkzeuge vor, die es erleichtern, neue Software zu entwickeln – ein durch und durch an der Praxis orientiertes Programm also.
Die Programmiersprache „Ada“ ist nach Lady Ada Lovelace (1815-1852) benannt, einer Tochter des englischen Dichters Lord Byron. Als erster Mensch machte sie sich Gedanken darüber, wie man einen Computer programmieren könne. Dabei ersann sie grundlegende Programmiertechniken, die noch heute angewandt werden, etwa Programmschleifen und Unterprogramme – an der Wiege der Informatik stand also eine Frau.
Auf die Programmierung von Computern kam Ada Lovelace durch ihre Bekanntschaft mit dem britischen Mathematiker Charles Babbage. Der hatte damals gerade den ersten, noch mechanischen, Computer entwickelt, die „Analytical Engine“ (Analytische Maschine). Sie verfügte bereits, wie moderne Computer auch, über einen Speicher und ein Rechenwerk und konnte programmiert werden. Wäre sie gebaut worden, das Computerzeitalter hätte womöglich hundert Jahre früher begonnen. Doch die damaligen Mechaniker waren nicht in der Lage, die Einzelteile mit der erforderlichen Genauigkeit herzustellen.
Weitere Informationen: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fakultät für Mathematik und Informatik, Institut für Informatik, Ernst-Abbe-Platz 2-4, 07743 Jena, Prof. Dr. Jürgen F. H. Winkler, Tel. 03641 / 9-46 340, Fax 03641 / 9-46 302, E-Mail: winkler@informatik.uni-jena.de
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